Jubiläum und Premiere

Die 60. Bautagung der Bundeswehr will Tempo machen

Die 60. Bautagung der Bundeswehr will Tempo machen

Datum:
Ort:
Bad Gögging
Lesedauer:
3 MIN

Die Begriffe „Zeitenwende“ und „Landes- und Bündnisverteidigung“ geben der Bundeswehr eine klare Marschrichtung vor – auch bei der 60. Bautagung der Bundeswehr, die vom 22. bis 25. April 2024 im bayrischen Bad Gögging stattfand.

Drei Männer im Anzug posieren vor einer grünen Hecke

Die Gastgeber der Premieren-Veranstaltung in Bad Gögging: Prof. Dr. Roland Börger, Dr. Alexander Götz und Dr. Christoph Krupp (v.l.n.r.)

Bundeswehr/Julia Fritz


Eine Traditionsveranstaltung mit Premieren-Charakter: „Erstmalig wurde unsere Bautagung in diesem Jahr mit der 5. Bundesbautagung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben kombiniert“, betonte Stefanie Bongers, als Referatsleiterin im Bundesministerium der Verteidigung zuständig für das Bauen im Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen). „Somit sind alle Beteiligten unserer militärischen Bauprojekte hier vor Ort, um sich vor allem über den aktuellen Aktionsplan Infrastruktur in der Zeitenwende auszutauschen.“

24 Milliarden Euro bis 2034

Und die Tagungsteilnehmenden haben die gemeinsamen Herausforderungen fest im Blick. Mehr als 24 Milliarden Euro sind bereits heute für Baumaßnahmen der Bundeswehr bis zum Jahr 2034 fest eingeplant. Die Bauvorhaben der Bundeswehr sollen in einem gemeinsamen Kraftakt von Bund und Ländern weiter beschleunigt werden, um die Einsatzbereitschaft der Truppe auch in diesem Teilbereich zu steigern. 

Alle Beteiligten sind sich einig: Die infrastrukturellen Herausforderungen können nur im Verbund zwischen Bund und Ländern, durch die Nutzung von Synergien sowie durch konsequente Umsetzung der Spielräume, die die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen bieten, gemeistert werden. „Nur gemeinsam kann es uns gelingen, die milliardenschweren Herausforderungen in den nächsten Jahren zu stemmen“, sagte Dr. Alexander Götz, Abteilungsleiter IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen im Verteidigungsministerium, der zum ersten Mal die Bautagung der Bundeswehr eröffnete.

Fachvorträge und Arbeitsgruppen

Bauprogrammplanung, Ressourcensteuerung, Haushalts- und Investitionsumfang, Schnellläufer-Projekte, Generalunternehmer-Ausschreibungen, Deregulierung und vieles mehr standen im Fokus der Jubiläumsausgabe der Bau-Tagung. Die Bandbreite an Themen wurde auch an 16 Fachvorträgen und in den verschiedenen Arbeitsgruppen sichtbar. 

Von den Ausführungen zu Beschleunigungsmöglichkeiten im Vergaberecht über die optimierte Integration umwelt- und naturschutzfachlicher Prüfungen sowie des nachhaltigen Bauens bis hin zur Nutzung digitaler Plattformen und Projekträumen wurde lebhaft diskutiert – immer mit dem Ziel, dass die 16 Bauverwaltungen, die sieben Kompetenzzentren Baumanagement des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) und die 42 Bundeswehr-Dienstleistungszentren (BwDLZBundeswehr-Dienstleistungszentrum) Hand in Hand zügig die gemeinsamen Bauprojekte umsetzen.

An einem Rednerpult zeigt ein Mann im Anzug den Tagungs-Teilnehmenden ein bedrucktes Papier.

Eine durchweg positive Atmosphäre begleitet die erste gemeinsame Bautagung der Bundeswehr und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben im April 2024 in Bad Gögging

Bundeswehr/Julia Fritz
In einem Tagungssaal steht ein Mann zwischen sitzenden Personen im Anzug und spricht in ein Mikrofon

Die gemeinsame Bautagung lebte von einer zielführenden Kommunikation der Teilnehmenden, sowohl während der Fachvorträge als auch in den Arbeitsgruppen

Bundeswehr/Julia Fritz

„Infrastruktur ist ein zentraler Schlüssel“

„Infrastruktur hat strategische Priorität für die Verteidigungs- und Bündnisfähigkeit“, betonte der Präsident des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Professor Dr. Roland Börger. „Wir sitzen gemeinsam in einem Boot“, wandte er sich an die Bauverwaltungen des Bundes und der Länder. „Und wir haben ein gemeinsames Ziel: Unseren Teil dazu beizutragen, dass die Bundeswehr ihre Aufgabe, das Bündnis und damit Deutschland nach außen zu schützen und zu verteidigen, erfüllen kann.“ 

Infrastruktur sei ein zentraler Schlüssel für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Bei den anstehenden Herausforderungen könnten zufriedenstellende Lösungen nur gemeinsam angepackt und realisiert werden. „Diese Tagung ist ein äußerst positives Signal“, so Börger.

Große Herausforderungen warten

„Es geht um die gemeinsame Optimierung der bestehenden Verfahren, die Steigerung der Effizienz bei gleichbleibend hoher Qualität und um die weitere Beschleunigung der Baumaßnahmen. Dem Miteinander von Bund und Ländern kommt dabei zentrale Bedeutung zu“, sagte Götz. Umso mehr habe ihn der fachliche Austausch und die inhaltliche Tiefe beeindruckt. Die Bautagung sei für ihn eine sehr zielführende Veranstaltung gewesen. 

Diese Einschätzung teilt auch Dr. Christoph Krupp, Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImABundesanstalt für Immobilienaufgaben): „Militärischer und ziviler Bundesbau stehen gleichermaßen vor großen Herausforderungen.“ Neben der angemessenen Unterbringung der Dienststellen des Bundes sei die energetische Sanierung eine wichtige Aufgabe, die durch gute Zusammenarbeit gelingen werde. „Um im Bundesbau schneller und besser zu werden, bauen wir die Regulierung ab und ersetzen sie durch Professionalisierung, Qualifizierung und Digitalisierung“, so Krupp.

Infrastruktur frühzeitig mitdenken

„Ich danke Ihnen für Ihre aktive Teilnahme, Ihr Interesse an guten gemeinsamen Lösungen für den militärischen Bundesbau und Ihre rege Diskussion zu unseren vielseitigen aktuellen Tagungsthemen“, zog Götz zum Abschluss sein Resümee. „Infrastruktur ist inzwischen Teil der neuen Waffensysteme und muss daher frühzeitig mitgedacht werden.“

von Jörg Jankowsky  E-Mail schreiben

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