Baumaßnahmen

Zeitenwende. Infrastruktur. Unterkünfte.

Zeitenwende. Infrastruktur. Unterkünfte.

Datum:
Ort:
Bonn
Lesedauer:
3 MIN

Zeitenwende! Damit sind vor allem Rüstungsprojekte gemeint, wie Arrow 3 oder die F-35. Auch Infrastrukturmaßnahmen zählen dazu. Von großer Bedeutung sind die Unterkünfte für die Soldatinnen und Soldaten. Diese sollen in Zukunft moderner und funktionaler sein. Zusätzlich sollen die Unterkünfte auch schneller gebaut werden und Ressourcen schonen.

Ein verklinkertes Flachdach-Gebäude mit drei Stockwerken

Wurde vor kurzem fertiggestellt: Ein neues Unterkunftsgebäude bei der Marine in Wilhelmshaven.

Architekten Ingenieure PSP, Hamburg

Üblicherweise sahen die bisherigen Unterkünfte noch eine kompanieweise Unterbringung in Mehrbettzimmern mit Gemeinschaftsbad vor. Um den Anforderungen einer modernen, einsatzfähigen Armee einerseits, aber auch eines attraktiven Arbeitgebers andererseits gerecht zu werden, sind ansprechende und zeitgemäße Unterkünfte notwendig. Den Soldatinnen und Soldaten muss eine angemessene Wohn- und Arbeitsumgebung geboten werden. Das Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) greift die gestiegene Notwendigkeit moderner Unterkünfte auf und setzt diese baulich um. In der Glückauf-Kaserne in Unna werden beispielgebend aktuell insgesamt acht neue Unterkunftsgebäude für die rund 1.300 dort stationierten Soldatinnen und Soldaten gebaut.

Die neuen Einzelunterkünfte sind eine große Bereicherung für unsere Kaserne. In den alten Unterkünften waren Mehrbettzimmer mit Sammel-Sanitäreinrichtungen vorhanden,

vergleicht Oberstleutnant Andreas G., Kommandeur des Versorgungsbataillons 7 in Unna die neuen und bisherigen Unterkunftsstandards.

Eine Baustelle, mehrere Gebäude sind kurz vor dem Richtfest

Das Richtfest steht kurz bevor in Unna. Hier, aber auch an zahlreichen anderen Standorten wird aktuell gebaut.

Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen

In drei Bauabschnitten werden hier vom Kompetenzzentrum Baumanagement der Bundeswehr (KompZKompetenzzentrum BauMgmtBaumanagement) in Düsseldorf und dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRWNordrhein-Westfalen) insgesamt 624 neue Einzelstuben mit eigenem Duschbad gebaut. Auch andernorts wird erfolgreich gebaut. In München an der Universität der Bundeswehr werden schon am 31. Oktober ebenfalls 660 Unterkünfte in zwei Gebäudekomplexen eingeweiht. Bei der Umsetzung der Neubauten wurde bereits auf Wiederholungsplanungen zurückgegriffen, um die Realisierung zu beschleunigen. Es geht voran. 

Verbesserte Effizienz

Die neuen Unterkünfte bei der Bundeswehr werden mit dem Ziel entworfen, die Unterbringungsqualität der Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen. Moderne Einzelunterkünfte mit eigenem Duschbad, ausgestattet mit einer funktionalen und modernen Möblierung, kostenloses WLAN für die private Nutzung sowie einem TV-Gerät, sollen eine angenehme Atmosphäre schaffen. Dies trägt nicht nur zum persönlichen Wohlbefinden bei, sondern indirekt auch zur verbesserten Einsatzfähigkeit der Bundeswehr.

Ein Seitenriss eines mehrstöckigen Gebäudes

Win-win! Funktionale Architektur soll den Soldatinnen und Soldaten zugutekommen und das Bauen vereinfachen.

Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt

Die neuen Unterkünfte werden außerdem mit Blick auf Funktionalität und Effizienz entworfen. Neben ausreichend Raum für persönliche Gegenstände, wird besonderen Wert auf den Platzbedarf der Ausrüstung der Soldatinnen und Soldaten gelegt. Diese findet mehr Platz und das Mobiliar wurde auf die Anforderungen der Truppe abgestimmt. Für Energieeffizienz sorgen moderne Technologien, die in die Bauten integriert werden. Dies betrifft etwa LED-Beleuchtung, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Anbindungen an Fernwärmenetze ebenso wie die Verwendung besonders nachhaltiger und wärmedämmender Rohstoffe beim Bau. 

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit für mehr Tempo

Modulares Bauen und serielle Architektur sollen es künftig ermöglichen, auf sich ändernde Anforderungen und Bedürfnisse der Bundeswehr schnell zu reagieren.

Es steht außer Frage, dass wir hin zu mehr Standardisierung gehen müssen. Unterkunftsgebäude bieten sich hier im besonderen Maße an,

zeigt sich Oberst Peter G. der Abteilung InfraInfrastruktur beim BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr zuversichtlich. Die Idee ist es, eine Art Katalog verschiedener Gebäudegrößen und -typen zu haben, die dann je nach Bedarf gebaut werden können. Ob es um die Unterbringung von zusätzlichem Personal geht oder um die Integration neuer Technologien, die neuen Unterkünfte werden die Möglichkeit bieten, sich den zukünftigen Herausforderungen anzupassen. Durch die angestrebte Vereinheitlichung der Entwürfe sollen neben den zeitlichen auch finanzielle und planerische Ressourcen geschont werden. Im Hinblick auf die Zeitenwende werden auch weitere Möglichkeiten zur zeitgerechten Umsetzung von Bauprojekten ausgeschöpft. Unter anderem durch die Eröffnung neuer Spielräume beim Bauen, was mit der Einführung der neuen Richtlinie für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes (RBBau) erreicht werden soll.

Investition in die Zukunft 

Eine Grafik eines 4 stöckigen Unterkunftgebäudes mit Pultdach

Schlicht und gleichzeitig modern. So wird ein Unterkunftsgebäude aussehen, welches aktuell in der Clausewitz-Kaserne in Burg entsteht und 2024 fertig sein soll.

Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt

Die Neubauten von Unterkünften, aber auch alle weiteren Baumaßnahmen bei der Bundeswehr sind eine wichtige Investition in die Zukunft. Allein für das laufende Jahr 2023 sind Bauinvestitionen in Höhe von rund 1,25 Milliarden Euro geplant. Zusätzlich werden etwa 650 Millionen Euro pro Jahr in Maßnahmen des Bauunterhalts investiert. Das BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr betreut insgesamt aktuell circa 7.500 laufende Baumaßnahmen. In den Jahren 2022 und 2023 konnten knapp 90 Unterkunftsgebäude fertiggestellt werden, mit einer Kapazität von fast 7.000 einzelnen Unterkünften - durch deren Schaffung wird nicht nur die Attraktivität des Dienstes gesteigert, sondern auch die Motivation und Leistungsfähigkeit der Soldatinnen und Soldaten erhöht und erhalten. Die Neubauten von Unterkünften bei der Bundeswehr sind somit auch ein wichtiger Schritt zum Erhalt und der Verbesserung der Einsatzbereitschaft.

von Marius Vu  E-Mail schreiben

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