Eurofighter der Luftwaffe helfen beim Schutz der AWACSAirborne Early Warning and Control System-Frühwarnflugzeuge
Eurofighter der Luftwaffe helfen beim Schutz der AWACSAirborne Early Warning and Control System-Frühwarnflugzeuge
- Datum:
- Ort:
- Geilenkirchen
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die in Geilenkirchen stationierten 14 AWACSAirborne Early Warning and Control System-Frühwarn- und Kontrollflugzeuge vom Typ E-3A gehören zu den wichtigsten Aufklärungsmitteln der NATONorth Atlantic Treaty Organization und sind im Kriegsfall entsprechend gefährdet. Wie können sie vor Angriffen geschützt werden?
Langsam schieben sich die beiden Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ an den großen hellgrauen Jet mit dem Radardom auf dem Rumpfrücken heran. Das AWACSAirborne Early Warning and Control System – die Abkürzung steht für Airborne Warning And Control System, zu Deutsch „Luftgestütztes Warn- und Kontrollsystem“ – ist auf einem Ausbildungsflug. Nur die Cockpit-Crew ist an Bord und übt Luftbetankung. Das eigentliche Herz der von der zivilen Boeing 707 abgeleiteten E-3A, das Missions-Deck, ist leer. Hier sitzen auf Einsatzflügen die Spezialisten aus bis zu 19 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Nationen. Die können mit den empfindlichen Sensoren der von 1982 bis 1985 für durchschnittlich 75 Millionen Dollar pro Stück angeschafften und zwischenzeitlich mehrfach modernisierten Maschinen mehrere hundert Kilometer weit sehen – aus einer Flughöhe von knapp zehn Kilometern.
Zwei Eurofighter reichen für den Schutz nicht aus
Die 14 in Geilenkirchen bei Aachen stationierten AWACSAirborne Early Warning and Control System sind ein enorm wertvolles Werkzeug der NATONorth Atlantic Treaty Organization, um Bewegungen in der Luft und am Boden weit innerhalb des Gebiets eines Gegners aufklären und eigene Flugzeuge im Einsatz führen zu können. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine werden regelmäßig Flüge an die Ostflanke des Bündnisses durchgeführt, um dort Übungen mit Kampfflugzeugen – auch mit denen der neuen Mitglieder Schweden und Finnland – zu leiten, und das Lagebild jenseits der Grenze zu aktualisieren. Entsprechend wichtig ist der Schutz der Jets. Dafür reichen die zwei Eurofighter der mit je zwei Luftkampfraketen IRIS-TInfra-Red Imaging System–Tail/Thrust Vector-Controlled bewaffneten Alarmrotte, die in Laage bei Rostock für diese Übung gestartet ist, jedoch bei weitem nicht aus.
„Vier Eurofighter wären das Minimum, um eine zeitweilige Deckung zu erreichen“, sagt Oberstleutnant Stefan M. vom Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage. „Aber die können auch nur einer Bedrohung aus der Luft begegnen. Die beste Verteidigung ist die Distanz zu einer drohenden Gefahr.“ Das bestätigt auch Brigadegeneral Stefan Neumann, Kommandeur der NATONorth Atlantic Treaty Organization E-3A Component in Geilenkirchen, und ergänzt die Komponente „Abstand“ um „Wachsamkeit“: „Das AWACSAirborne Early Warning and Control System kann viel zum eigenen Schutz beitragen. Die Sensoren erlauben eine frühzeitige Erkennung von Bedrohungen, so dass wir rechtzeitig reagieren können. Bestmöglicher Schutz ist immer nur durch ein Zusammenspiel aller Kräfte gegeben.“ Ganz nach dem NATONorth Atlantic Treaty Organization-Motto „Stronger together“ – „Gemeinsam stärker“. Denn mangels eigener Bewaffnung kann sich eine E-3A nicht allein wehren, wenn man von der Selbstschutzanlage absieht.
Zuschauer bei der Luftbetankung
So sind die Eurofighter auch nur für die Fotos so nah an das AWACSAirborne Early Warning and Control System herangeflogen. Was zudem den Alarmrotten-Piloten die seltene Gelegenheit gab, den 46 Meter langen hellgrauen Riesen mit seiner Spannweite von 44 Metern und dem Radar mit neun Metern Durchmesser auch einmal aus der Nähe zu sehen. Und die Luftbetankungsübung zu beobachten, mit der die E-3A ihre Reichweite von rund 10.000 Kilometern verlängern und viele, viele Stunden an Brennpunkten in der Luft bleiben kann – als wachsames Auge und Ohr der NATONorth Atlantic Treaty Organization.