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Luftraumüberwachung

Gemeinsam über dem polnischen Luftraum: Deutsche Eurofighter sichern NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke

Gemeinsam über dem polnischen Luftraum: Deutsche Eurofighter sichern NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke

Datum:
Ort:
Polen
Lesedauer:
3 MIN

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Die Luftwaffe leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Sicherung der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Für rund einen Monat sind deutsche Eurofighter in Polen stationiert, um beim NATONorth Atlantic Treaty Organization-Einsatz enhanced Air Policing North (eAPNenhanced Air Policing North) den Luftraum zu überwachen. Der Einsatz ist ein sichtbares Zeichen der Bündnissolidarität.

Ein Kampfjet vom Typ Eurofighter fährt am Boden und ein Soldat weißt ihn ein.

Fünf Eurofighter werden im August und September 2025 der sichtbare Präsenz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftstreitkräfte in Polen sein und dort den Luftraum an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke überwachen

Bundeswehr/Sarah Hartl

Vom 5. August bis zum 3. September 2025 sichern fünf Eurofighter und rund 150 Soldatinnen und Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ den Luftraum über Polen. Ihr Einsatz ist ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Bündnisgrenzen. Deutschland leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Integrierten Luftverteidigung der NATONorth Atlantic Treaty Organization.

Was steckt hinter dem enhanced Air Policing?

Zweck des Air Policings ist es, die Unversehrtheit des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraums zu wahren und auf potenzielle Bedrohungen umfassend und flexibel reagieren zu können.  Nach der russischen Annexion der Krim 2014 hat die NATONorth Atlantic Treaty Organization das operative Konzept erweitert. Das Bündnis rief das sogenannte enhanced Air Policing (eAPenhanced Air Policing) ins Leben, um die Reaktionsfähigkeit im Luftraum des gesamten Bündnisgebiets nachhaltig zu erhöhen. Während eAPSenhanced Air Policing South den Südosten des Bündnisgebiets am Schwarzen Meer im Blick hat, konzentriert sich eAPNenhanced Air Policing North auf den Nordosten. Hierzu gehören die baltischen Staaten und nun auch Polen, das mit seiner geografischen Lage und der Grenze zu Belarus sowie zur Oblast Kaliningrad eine Schlüsselrolle an der Bündnisgrenze einnimmt.

Scharfe Augen am Himmel: Die Aufgabe der Alarmrotte

Die deutschen Eurofighter fungieren als Alarmrotte, Quick Reaction Alert (QRAQuick Reaction Alert) genannt. Sie sind die Polizei des Luftraums – eine schnelles, hochflexibles Einsatzmittel, das innerhalb weniger Minuten auf Alarmmeldungen reagieren können muss. Im Verdachtsfall steigen die Eurofighter auf, um unbekannte oder verdächtige Flugzeuge zu identifizieren. Ein solcher „Scramble“ ist nicht nur ein Patrouillenflug, sondern eine Mission unter Einsatzbedingungen, bei der die Jets zur Selbstverteidigung mit Luft-Luft-Lenkflugkörpern bewaffnet sind.

Die enge Kooperation mit der polnischen Luftwaffe unterstreicht die Geschlossenheit des Bündnisses. Schon ab April 2025 unterstützte das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ von Laage aus über Polen. Nun sind deutsche Jets erstmals direkt auf der Mińsk Mazowiecki Air Base östlich von Warschau stationiert. Der Einsatz ist eine logische Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit und dient dazu, die Abläufe zwischen den Verbündeten zu optimieren. Ein „Trainings Scramble“ Anfang April, bei dem deutsche und polnische Kräfte gemeinsam das Abfangen und Identifizieren von Luftfahrzeugen übten, unterstrich diese enge Kooperation.

Verdächtige Bewegungen im internationalen Luftraum

Gerade über der Ostsee gleicht der Luftraum einem Mosaikteppich, da es neben dem internationalen Luftraum zahlreiche Hoheitsgebiete gibt. Diese komplizierten Gegebenheiten sind eine Herausforderung. Russische Militärmaschinen nutzen bisweilen den internationalen Luftraum, um sich den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Grenzen zu nähern. Dabei fliegen sie häufig ohne Transpondersignal, was sie für die zivile Flugsicherung „unsichtbar“ macht.

Rechtlich sind diese Flüge oft nicht zu beanstanden. Oftmals dienen sie jedoch einem militärischen Zweck. Die Reaktionszeit und die Einsatzverfahren der Luftstreitkräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization werden gezielt „ausgetestet.“ Die Pilotinnen und Piloten der QRAQuick Reaction Alert-Jets fungieren daher als „Augen und Ohren“ der Allianz. Ihre Aufgabe ist es, diese Flugzeuge visuell zu identifizieren, wertvolle Echtzeit-Informationen zu sammeln und sicherzustellen, dass keine Gefahr für den zivilen Luftverkehr besteht. Mit dem Einsatz bei eAPNenhanced Air Policing North in Polen zeigt Deutschland, dass es ein verlässlicher Partner ist, der entschlossen an der Seite seiner Alliierten steht.

von Thomas Skiba

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