Luftwaffe

Fortschritte auf der Baustelle in Évreux

Fortschritte auf der Baustelle in Évreux

Datum:
Ort:
Evreux
Lesedauer:
2 MIN

Auf der Base Aérienne 105 (BA105) in Évreux wird seit Ende 2019 ohne Unterlass gebaut. Trotz der Corona-Pandemie liegen die Bauarbeiten sehr gut im Zeitplan.

Die Luftaufnahme zeigt die drei im Bau befindlichen Wartungshallen und das COMOPS-Gebäude.

Eine Luftaufnahme des zukünftigen Hangars mit drei Wartungshallen für die kommenden C-130J-Maschinen. Hinter einer der Wartungshallen befindet sich das quadratische COMOPS-Gebäude. Vor dem Hangar sind Parkflächen für die Flugzeuge.

Armée de l'Air et de l'Espace/Céline Ramelot

Lediglich zwei Wochen hänge man hinterher, so Rémi Lepage von der Bauleitung. Bis zu 130 Personen arbeiten hier zeitgleich, zum Teil spät in der Nacht und auch am Wochenende, um den normalen Tagesablauf auf der Base nicht zu behindern. Die Baustelle für den geplanten 20 Hektar großen Bereich der C-130J-Staffel im Herzen der BA105 wurde sogar vom militärischen Sicherheitsbereich mittels Bauzäunen und seperatem An- und Abfahrtsweg getrennt. Eigens hierfür wurde in der Kaserne eine Brücke zur Umgehung der Baustellenwege gebaut, damit der Baustellenverkehr ungehindert zirkulieren kann.

Ein Bagger entfernt Erdhaufen vor einer Brücke.

Abschließende Vorbereitungen für die Zufahrt zur Baustelle. Ein Bagger entfernt die letzten Erdhaufen um die Zufahrt zur Brücke, die eigens für die Baustelle gebaut wurde, asphaltieren zu können.

Armée de l'Air et de l'Espace/Céline Ramelot

Mehrere parallele Baustellen

Das größte Projekt ist der Hangar mit drei Wartungsboxen von je 3.250 Quadratmetern und das dazugehörige Gebäude für die Staffelführung, das fliegende Personal sowie für die Techniker – genannt COMOPS-Gebäude, wobei COMOPS für „Commandement#en and#en operations“ steht. Gleichzeitig wird auch in der sogenannten „Zone Vie“, dem zentralen Bereich der BA105, gebaut. „Zone Vie“ bedeutet wörtlich übersetzt „Zone des Lebens“ und gemeint ist der Bereich, in dem die meisten Menschen hier arbeiten, essen, Sport treiben und ihre Freizeit verbringen. Hier entsteht ein Gebäude für den deutschen Stab, das sogenannte National Support Element, sowie Unterkünfte für das Staffelpersonal beider Nationen. Auch hier läuft der Bau planmäßig.

Rund um das künftige Stabsgebäude sind Gerüste angebracht, ein Teil des Hauses ist bereits rot verklinkert.

Das künftige Stabsgebäude der Deutschen befindet sich in der finalen externen Bauphase. Der rote Klinker ziert schon den Großteil der Fassade, sodass bald die Gerüste abgebaut werden können.

Armée de l'Air et de l'Espace/Céline Ramelot

In dem modernen Unterkunftsgebäude wird es 18 Quadratmeter große Einzelstuben mit eigenem Bad und W-LAN für die Soldaten und Soldatinnen geben, die sich für ein Leben auf der Base entscheiden. Insgesamt ist das Gebäude für 100 bis 194 (bei Doppelbelegung) Personen ausgelegt. Das Stabsgebäude wird rein national betrieben werden und sticht mit recht deutsch anmutendem Klinker optisch aus der hiesigen Gebäudeinfrastruktur hervor. Hier werden etwa 25 deutsche Soldaten und zivile Angehörige der Bundeswehr arbeiten. Beide Gebäude sollen im dritten Quartal dieses Jahres fertig werden. Die deutsche Fliegerarztgruppe kommt derweil mit einer Containerbaulösung zurecht, die sie bereits bezogen hat.

Ein dreistöckiges helles Gebäude mit außenliegenden Treppen wird als Unterkunft dienen.

Auch rund um das Unterkunftsgebäude herrscht noch reger Baubetrieb. Unter anderem müssen noch die außenliegenden Fluchtwege des dreistöckigen Gebäudes verkleidet werden.

Armée de l'Air et de l'Espace/Céline Ramelot
Ein Containerbau ist die vorläufige Heimat der deutschen Fliegerarztgruppe. 

Die Fliegerarztgruppe hat ihre Räume in einem Containerbau direkt am französischen Sanitätsbereich gefunden. Die Nähe ermöglicht eine gute Zusammenarbeit, bietet aber auch genug Distanz für nationale Belange.

Armée de l'Air et de l'Espace/Céline Ramelot

Moderne trifft Pragmatismus

Optisch deutlich herausstechen wird das künftige COMOPS-Gebäude. Der Architekt habe viel Wert auf die Einzigartigkeit gelegt, so Rémi Lepage. Dies zeige sich in der individuellen Architektur sowie unter anderem an dem bepflanzten Dach, das seine Farben mit den Jahreszeiten ändere. Er habe ebenfalls darauf geachtet, dass es in dem 1.700 Quadratmeter großen Staffelgebäude genug Freiraum gibt, damit sich Franzosen und Deutsche in einem ruhigen Ambiente begegnen und austauschen können.
Alles ist darauf ausgelegt, dass die binationale Zusammenarbeit reibungslos funktioniert. Bindeglied wird hier im wahrsten Sinne des Wortes eine Brücke werden, die das Gebäude der Führung direkt mit dem Hangar verbindet, sodass es sowohl dem Boden- als auch dem fliegenden Personal und der Führung möglich ist, auf kurzen Wegen in ständigem Kontakt zu sein. Im vierten Quartal 2021 soll der Hangar fertig sein und dann an die deutsch-französische Staffel übergeben werden.

Ein graues, zweistöckiges Gebäude wird mit Sonnensegeln versehen und als Führungsgebäude fungieren.

Am Gebäude der Führung, des fliegenden Personals und der Technik wird noch fleißig gebaut. Die Stirnseite hat bereits das Gerüst erhalten, sodass bald mit der Verkleidung der Fassade begonnen werden kann.

Armée de l'Air et de l'Espace/Céline Ramelot

Zukunftsperspektive

Für das mit 137 Millionen Euro bezifferte Projekt ist außerdem ein eigenes Trainingszentrum inklusive Simulator für beide Nationen vor Ort geplant. Die Bauarbeiten dafür begannen im April, fertig werden soll es 2024.

von Birte Chilcott