Luftwaffe
Harmonisierung

Internationale Standards erleichtern die Zusammenarbeit

Internationale Standards erleichtern die Zusammenarbeit

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
1 MIN

Szenario: Ein deutscher A400M bleibt in Frankreich aufgrund instandhaltungsbedingter Gründe liegen. Früher hätte ein deutsches Reparaturkommando entsendet werden müssen. Heute setzt ein französischer Techniker das Flugzeug nach gemeinsamen Regeln und Standards instand. Es steht schneller und mit weniger Aufwand wieder für den Flugbetrieb bereit.

Soldaten bearbeiten einen Flugzeugrumpf

Deutsche und französische Mechaniker bereiten ein deutsches Transportflugzeug vom Typ Hercules C130J vor

Bundeswehr/Jane Schmidt

Was braucht man, damit eine Zusammenarbeit mit militärischen Einrichtungen im Ausland oder sogar im Einsatzgebiet und mit der inländischen oder der ausländischen Industrie so möglich wird? Das geht nur mit gemeinsamen Regeln für die Instandhaltung und für das Management der Lufttüchtigkeit der Luftfahrzeuge, so wie beispielsweise im binationalen Verband im französichen Evreux. Dort werden deutsche und französische Transportflugzeuge vom Typ C-130J gemeinsam betrieben.

Gleiche Anforderungen

Deshalb verfolgt das Bundesministerium der Verteidigung (BMVgBundesministerium der Verteidigung) zusammen mit den Verteidigungsministerien anderer EUEuropäische Union-Staaten das Ziel, ein europäisch harmonisiertes Regelwerk für Zulassung, Herstellung und Betrieb von Luftfahrzeugen (Lfz), die sogenannten European Military Airworthiness Requirements (EMAREuropean Military Airworthiness Requirements), zu etablieren.

Ziel der EMAREuropean Military Airworthiness Requirements ist es, die Entwicklung, Herstellung und Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit für militärisch genutzte Luftfahrzeuge zu harmonisieren, um so die Leistungen der verbündeten Streitkräfte nutzen zu können. Dazu zählen unter anderem  Freigabedokumente, Genehmigungen und Lizenzen.

Auf dieser Basis hergestellte Luftfahrzeuge sind für alle teilnehmenden europäischen Nationen nutzbar. Sie bedürfen keiner nationalen Ergänzungen zu dem Entwicklungsvertrag, das bedeutet Interoperabilität von Anfang an.

Die German Military Airworthiness Requirements (DEMARGerman Airworthiness Requirements) sind die deutsche Umsetzung dieser europäisch harmonisierten Regelwerke. Dadurch wird die vorherige angesprochene Instandhaltung eines ausgefallenen deutschen A400M in Frankreich möglich.

Multinationale Verbände unter deutscher Führung

Die deutsche Umsetzung der DEMARGerman Airworthiness Requirements schreitet voran. Was fehlt, ist noch eine Lösung für eine zentrale Managementorganisation. Diese Organisation aufzubauen, genannt Continuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr (CAMOBw), ist Gegenstand einer aktuellen Weisung des BMVgBundesministerium der Verteidigung. Erst wenn Deutschland eine solche CAMOBw hat, könnte ein deutsch-französischer Verband, wie er jetzt in Évreux stationiert ist, auch unter deutscher Führung aufgestellt werden.

Zwei Techniker schauen sich ein Fahrwerk eines Flugzeugs an

Ohne die Experten rollt nichts: Fachkundige Techniker inspizieren ein Transportflugzeug vom Typ A400M

Bundeswehr/Jane Schmidt
von Kommando Luftwaffe