Inspekteur der Luftwaffe mit Ernst-Cramer-Medaille ausgezeichnet
Inspekteur der Luftwaffe mit Ernst-Cramer-Medaille ausgezeichnet
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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Alle zwei Jahre verleiht die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) die Ernst-Cramer-Medaille an Personen, die sich auf besondere Weise um die deutsch-israelischen Beziehungen verdient gemacht haben. Dieses Jahr erhalten der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, und sein ehemaliger israelische Amtskollege, Generalmajor Amikam Norkin, diese Auszeichnung.
„Die Auszeichnung mit der Ernst-Cramer-Medaille als Angehöriger der deutschen Streitkräfte – gemeinsam mit meinem Freund General Amikam Norkin – macht mich sprachlos und berührt mich zutiefst“, eröffnet Generalleutnant Ingo Gerhartz seine auf Englisch gehaltene Dankesrede im Allianz-Forum am Pariser Platz in Berlin.
Wenige Minuten zuvor überreichte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Uwe Becker, den beiden Generalen die nach dem jüdischen Holocaust-Überlebenden und späteren Verleger Ernst Cramer benannte Auszeichnung.
Alexander Graf Lambsdorf, ehemaliger Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe und eingeladen, die Laudation zu halten, begründete die Entscheidung der DIG. Er verdeutlichte, wie wichtig die enge Beziehung der beiden Länder sei und nahm emotionalen Bezug auf die aktuellen Geschehnisse. „Heute, im Jahr 2022, hat sich mit Russlands Invasion in der Ukraine etwas verändert. Ein illegaler, brutaler Krieg, in dem wir Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesehen haben. Das hat uns gezeigt, dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind. Menschenrechte, unsere Werte, müssen verteidigt werden. Und das ist genau das, warum ich mir heute keine besseren Männer vorstellen könnte, die die Ernst-Cramer-Medaille erhalten – General Gerhartz und General Norkin“, so der Außen- und Sicherheitspolitikexperte.
Luftwaffen schreiben gemeinsame Geschichte
Bereits zu Beginn seiner Amtszeit als Inspekteur der Luftwaffe 2018 machte Generalleutnant Ingo Gerhartz unmissverständlich klar, dass Israel für die Luftwaffe der wichtigste Partner außerhalb des NATO-Bündnisses sei. Gemeinsam mit seinem damaligen Amtskollegen und Freund, Generalmajor Amikam Norkin, hob Gerhartz die ohnehin schon gute militärische Kooperation auf eine neue und persönliche Stufe.
Im Sommer 2020 waren erstmalig israelische Kampfflugzeuge zu einer Übung zu Gast in Deutschland. Der Vorbeiflug einer Formation aus deutschen Eurofightern und israelischen F-16 an der KZ-Gedenkstätte Dachau – angeführt von beiden Luftwaffenchefs – ist heute in den Geschichtsbüchern beider Länder fest verankert.
Bei der internationalen Luftwaffenübung Blue Flag 2021 nutzten beide Generale erneut die Möglichkeit, ein öffentliches Zeichen der Verbundenheit zu setzen: Gemeinsam überflogen sie das israelische Regierungsgebäude in Jerusalem – die Knesset. Generalleutnant Ingo Gerhartz steuerte dabei den „Eagle Star“, einen mit den Flaggen beider Länder folierter Eurofighter.

Die Formation, angeführt von beiden Luftwaffenchefs, überfliegt das israelische Parlamentsgebäude – die Knesset: Generalleutnant Ingo Gerhartz steuert den „Eagle Star“
Israeli Air Force
Der sonderfolierte Eurofighter „Eagle Star“ gilt als Symbol der Freundschaft der israelischen und der deutschen Luftwaffe: Er vereint beide Flaggen und Nationalsymbole
Bundeswehr/Marc ThöneDie Flamme brennen lassen
„I promise that we will continue to carry the flame”, beendet Gerhartz seine Rede und verspricht damit, dass auch zukünftig beide Luftwaffen die Flamme am Brennen halten und kommende Generationen gemeinsame Projekte umsetzen werden.
So reisen beispielsweise bereits am Ende dieser Woche deutsche Soldatenfamilien nach Israel, um der israelischen Luftwaffe einen Besuch abzustatten.