Voller Stolz: Inspekteur besucht Flugabwehr in der Slowakei
Voller Stolz: Inspekteur besucht Flugabwehr in der Slowakei
- Datum:
- Ort:
- Slowakei – eVA
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Es ist das erste deutsche Kontingent, das anlässlich der NATO enhanced Vigilance Activities (eVAenhanced Vigilance Activities) in der Slowakei im Einsatz ist. Die Flugabwehr der Luftwaffe schützt hier den Luftraum in der Nähe der Ostgrenze des Bündnisses. Die zwei deutschen und eine niederländische Staffel verlegten ab Mitte März innerhalb kürzester Zeit nach Sliač und bezogen ihre Stellungen.
Es ist eine bergige, grüne Landschaft, die den Flugplatz Sliač umgibt. Hier stehen die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Launcher aufgerichtet und gefechtsbereit zum Himmel gerichtet. Bei der Ankunft mit dem A400M wurde der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, von Oberst Jörg Sievers an der Landebahn begrüßt. Oberst Sievers ist der Kontingentführer und Kommodore des 1. Flugabwehrraketengeschwaders in Husum. Direkt bei der Begrüßung richtet er gemeinsam mit General Gerhartz den Blick über die Stellungen der PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Waffensysteme. Ein eindrucksvoller Anblick. Die Waffensysteme waren innerhalb weniger Tage über den Landweg aus Norddeutschland in die Slowakei transportiert worden.

Am Flugplatz im slowakischen Sliač sind die PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target-Flugabwehrraketensysteme zum Schutz des Luftraumes eingesetzt. Die Launcher sind gefechtsbereit.
Bundeswehr/Thorsten Weber
Kontingentführer Oberst Jörg Sievers begrüßt Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, am Flughafen in Sliač
Bundeswehr/Christian Schneider„Ich könnte vor Stolz platzen!“
Zu Beginn seines Truppenbesuchs richtete sich General Gerhartz an seine Soldatinnen und Soldaten: „Ich bin beeindruckt, wie schnell Sie hier waren!“ Es sei kein Einfaches gewesen, so viel Personal und Material von jetzt auf gleich zu bewegen. Diese Fähigkeit und Bereitschaft machten ihn stolz. „Glaubt es mir, ich könnte vor Stolz platzen!“, so der Drei-Sterne-General, der sich für die Zuverlässigkeit der Truppe bedankte.
Die Leistung des Kontingentes hätten ihm seine Arbeit erleichtert, sagte der Inspekteur. Nun wolle er sich aber auch einen Einblick über die Einsatzrealität verschaffen. Er wolle vor allem erfahren, wo es Verbesserungsbedarf gäbe. Denn das erste Kontingent habe generell auch die Verantwortung, vor Ort Grundlagen für die weitere Organisation und einen reibungslosen Dienst zu schaffen. Dies umfasse beispielsweise die Ausstattung von Unterkünften und Verpflegung bis hin zur Koordination mit den Gastgebern. Dies sei kein einfaches Unterfangen und es erfordere Feedback. Um diese wichtige Rückmeldung zu erhalten, sprach Generalleutnant Gerhartz an zwei Tagen mit den unterschiedlichen Fachgruppen des Kontingentes.

Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, beim Erinnerungsfoto des Truppenbesuches in der Slowakei. Viele der Soldaten im Kontingent kommen aus dem Flugabwehrraketengeschwader in Husum.
Bundeswehr/Christian Schneider
Generalleutnant Gerhartz spricht mit einem Soldaten des 1. Einsatzkontingentes
Bundeswehr/Christian SchneiderEin eingespieltes Team
Die Flugwabwehrraketentruppe war bereits von 2013 bis 2015 in der Türkei zum Schutz des Luftraumes an der syrischen Grenze im Einsatz. Zudem waren die unterschiedlichen FlaRak-Gruppen regelmäßig zusammen auf Übungen gewesen, sei es bei „Tobruq Legacy“ oder beim taktischen Schießen auf Kreta. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Teamgeist der Truppe sei daher einzigartig, so Oberst Sievers. Die Soldatinnen und Soldaten würden sich gegenseitig kennen sowie die Realität der Einsatzbereitschaft. Auch wenn die Truppe in den vergangenen Wochen enorm gefordert gewesen sei, so hätten der hohe Ausbildungsstand und die Motivation den entscheidenden Unterschied gemacht.
NATO Strong together - gemeinsam stark
Seite an Seite mit den Niederländern leistet die deutsche Truppe am Flugplatz in Sliač ihren Dienst. Es sei ein starkes Zeichen der Bündnissolidarität und demonstriere erneut die Interoperabilität der NATO-Truppen, so Generalleutnant Gerhartz. Am zweiten Tag des Truppenbesuches ließ sich der Inspekteur neben dem nationalen Gefechtsstand auch das sogenannte ICC (Information Coordination Center) zeigen. Es ist der übergeordnete taktische Gefechtsstand und das Herzstück der NATO-Kommunikation. Hier wird das gemeinsame Lagebild der NATO-Kräfte zusammengefügt und taktische Entscheidungen werden getroffenen. Deutlich wurde hierbei: die unterschiedlichen Verbände entlang der NATO-Ostflanke sind vernetzt und handlungsfähig.
Zum Abschied bedankte sich Kontingentführer Oberst Jörg Sievers beim Inspekteur für seinen Besuch. Es sei wichtig, dass der oberste Befehlshaber der Luftwaffe seine Soldatinnen und Soldaten besuche, so Sievers. Auch der 29-jährige Erkundungsoffizier Ole teilt diese Meinung. „Der Besuch war eine Bereicherung. Da kann ich sicherlich auch für meine Kameraden sprechen. Man hat die Wertschätzung gespürt“.