An(ge)dacht - 24. Kalenderwoche 2025
An(ge)dacht - 24. Kalenderwoche 2025
- Datum:
- Ort:
- Berlin
- Lesedauer:
- 1 MIN
„Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll“ (Apostelgeschichte 10,28 – Monatsspruch Juni)
Der Raum ist voller Menschen und ich frage mich, was die da machen. Die Hälfte gehört hier nicht hin! Gerade in Einsätzen ist mir das mehr als einmal passiert.
In der Bibel lädt Kornelius, ein römischer Soldat, den Apostel Petrus in sein Haus ein, damit dieser dort die gute Nachricht Jesu Christi verkündet. Als Petrus über die Schwelle tritt, sieht er, dass sich viele unterschiedliche Menschen, teilweise auch solche jüdischen Glaubens, versammelt haben. Die gehören, nach jüdischem Gesetz, da nicht hin! Aber Gott hat Petrus gezeigt, dass der Ausschluss anderer für ihn nicht mehr gilt. So predigt er im Haus des Kornelius, dass Gott eine Person nicht nach der Herkunft beurteilt, sondern dass ihm gefällt, wer Gott fürchtet und Gutes tut.
Vor Gott ist jeder Mensch, unabhängig von Herkunft, Aussehen oder Fähigkeiten, gleich. Dieses Bekenntnis ist eine wesentliche Grundlage für unser Grundgesetz und den Begriff der „Würde“. Die Aufforderung, man dürfe keinen Menschen unheilig oder unrein nennen, ist mehr als nur ein frommer Wunsch. Sie ist Teil unseres Gesellschaftsverständnisses.
Im Dienstalltag hält uns dieser Anspruch an, aktiv und offen auf jene zuzugehen, die am Rand stehen:
Menschen anderer Nationalität, anderen Glaubens, Menschen, deren Leistungsfähigkeit aufgrund von Verwundung an Körper oder Geist vermindert ist oder die sich aufgrund von Sorgen oder Ängsten verschlossen haben. In der Bundeswehr sind sie alle unsere Kameradinnen und Kameraden. Sie alle verdienen, dass wir sie würdevoll behandeln.