Bundeswehrfachschulen

Fachaustausch und Personalsuche auf der Didacta

Fachaustausch und Personalsuche auf der Didacta

Datum:
Ort:
Stuttgart
Lesedauer:
3 MIN

Die Didacta, Europas größte Bildungsmesse, präsentierte vom 7.-11. März 2023 in Stuttgart einen umfassenden Einblick in Trends rund um das Thema „Lehren und Lernen“. Auf dem Branchentreffpunkt für Vertreterinnen und Vertreter aus Bildungswesen, Politik und Wirtschaft suchten auch die Bundeswehrfachschulen den Austausch mit Lehrenden und Fachkräften.

Ein Messestand der Bundeswehr, Besucherinnen und Besucher werden an Tischen und Bildschirmen beraten

Der Stand der Bundeswehr auf der Didacta war gut besucht

Bundeswehr/von Ditfurth

Bundeswehrfachschulen doppelte Schnittstelle

Auf dem Messestand der Bundeswehr repräsentieren die Bundeswehrfachschulen den zivilen Teil der Bundeswehr, und ganz speziell das Thema (Aus-)Bildung. Sie arbeiten an der Schnittstelle sowohl zum militärischen Teil der Bundeswehr als auch zum Übergang in die Welt außerhalb der Bundeswehr. „Wir sind Dienstleister der Truppe – und der Gesellschaft“, fasst dies Martina Mayer-Ullmann, Direktorin der Bundeswehrfachschule Karlsruhe zusammen.

Dazu gehört auch die berufliche Bildung, in der Bundeswehr unter der Abkürzung „ZAW“ – zivile Aus- und Weiterbildung – bekannt. Hier werden den Soldatinnen und Soldaten berufliche Abschlüsse mit anschließender Kammerprüfung vermittelt, zum Beispiel als Kaufleute für Büromanagement, für Speditions- und Logistikdienstleistungen oder als Fachinformatiker/in für Systemintegration.

Weiterqualifizierung als gelebte Fürsorge

Die Bundeswehr sieht diese Weiterqualifizierung ihrer länger dienenden „Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit)“ als selbstverständlichen Teil ihrer Fürsorgepflicht an. Egal, ob es sich um den Erwerb des Hauptschulabschlusses dreht, um die Weiterqualifizierung mit dem Realschulabschluss, um danach Karriere als Feldwebel zu machen, oder um einen höheren Schulabschluss als Sprungbrett für die zivile Karriere nach Dienstzeitende – für jeden und jede ist etwas im Angebot.

„Ziel ist, dass ein Soldat oder eine Soldatin mit einer höheren Qualifikation die Bundeswehr wieder verlässt, als er/sie bei der Verpflichtung mitbrachte“, so Mayer-Ullmann. „Und in dieses Umfeld fügen sich das Bildungszentrum der Bundeswehr in Mannheim und seine zehn nachgeordneten Bundeswehrfachschulen trefflich ein.“

Man kann bei der Bundeswehr auch Erzieher werden

Deshalb kann man bei der Bundeswehr nicht nur Verwaltungsangestellte, sondern auch Koch oder Erzieher, Gärtnerin oder Schreinerin werden. Denn nicht alle sehen sich nach der Bundeswehrzeit an einem Büroschreibtisch, einige wollen weiter direkt mit Menschen zu tun haben, da für sie die Arbeit mit jungen Menschen attraktiv ist.

„Aus diesem Grund haben wir am zweiten Tag der Messe gezielt eine Lehrkraft der Bundeswehrfachschule Hamburg am Stand gehabt, die Rede und Antwort über Inhalte, Einsatzfelder und Karrierechancen durch den Lehrgang zum/zur Staatlich anerkannten Erzieher/Erzieherin geben konnte“, sagt Mayer-Ullmann.

Motivierte Lernende, spannendes Umfeld für Lehrende

Wer schon Abitur hat, kann sich nach vielen Jahren Bundeswehr durch einen Studienvorbereitungskurs auf Uni oder Hochschule in Wissenschaftlichem Arbeiten, Statistik und Englisch fit machen. Andere sind nach einigen Jahren bei der Bundeswehr und kurz vor dem Start zurück ins zivile Leben als nun gereiftere Schülerinnen und Schüler viel eher bereit, richtig Gas zu geben und mit einem besseren Schulabschluss die eigene Karriere zu befördern.

„Und das klappt meistens auch erstaunlich gut. Manch einem, der früher nur so gerade eben den Hauptschulabschluss geschafft hat, gelingt ein toller Bildungsweg über Realschulabschluss und Fachhochschulreife“, resümiert Mayer-Ullmann. Von diesem Umfeld und der jahrzehntelangen Erfahrung in der Bildungsarbeit profitieren auch die Ausbilderinnen und Ausbilder - denn wo sonst treffen U-Boot-Rettungstaucher auf Feuerwehrleute, wo Grundausbilder auf ITInformationstechnik-Spezialisten oder Medizintechniker?

Fachkräfte gesucht

An Bundeswehrfachschulen unterrichten nahezu ausschließlich Lehrkräfte, die eine reguläre Ausbildung, bestehend aus Studium und Referendariat, zur Realschullehrkraft, zur Gymnasiallehrkraft oder zur Berufsschullehrkraft absolviert haben. Sie alle bringen ihre methodisch-didaktische Expertise mit voller Überzeugung und großem Engagement zum Wohle der aktiven und der ausscheidenden SaZSoldatinnen und Soldaten auf Zeit ein.

Auf der Didacta wird daher auch gezielt um Fachkräfte geworben. „Derzeit suchen wir vor allem für die Standorte Karlsruhe und Berlin Informatiklehrkräfte“, erklärt Mayer-Ullmann. „Und in München wird eine Lehrkraft für die Sekundarstufe 1 in Mathematik gebraucht. Wir würden uns freuen, wenn der interessante Austausch hier auf der Didacta uns in dieser Hinsicht helfen würde.“

von Markus Weber  E-Mail schreiben