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Herr Franke, Herr Nawrat, Resilienz ist ein wichtiger Aspekt bei der Landes- und Bündnisverteidigung. Was bedeutet die Landes- und Bündnisverteidigung heutzutage für Deutschland, die Bundeswehr und die einzelnen Soldatinnen und Soldaten?

Datum:
Lesedauer:
1 MIN

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Dirk Franke:
Für mich ist die Landes- und Bündnisverteidigung unverändert der Wesenskern unserer Streitkräfte. Das zeigen zwei Dinge: Erstens, der grundgesetzliche Auftrag „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf“ und zweitens unser Eid „das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“.

Wir müssen daher im gesamten Spektrum von hybrider Einflussnahme bis zum klassischen konventionellen Konflikt resilient sein. Wir müssen aber vor allem auch resilient sein gegen künftige neue Bedrohungen. Dies zeigt sich seit einem Jahr in der Bewältigung der Corona-Pandemie, die in solch einem Umfang wohl kaum jemand für möglich gehalten hatte. Ebenso wurden wir im März 2014 von der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim überrascht, nachdem wir geglaubt hatten, in Europa den kalten Krieg und seine Nachwehen überwunden zu haben.


Christian Nawrat:
Das Sicherheitsumfeld hat sich verändert und ein Einsatz als Truppensteller im Rahmen der NATONorth Atlantic Treaty Organization im hochintensiven Gefecht bei der Landes- und Bündnisverteidigung ist wieder realistischer geworden. Zudem ist Deutschland aufgrund seiner geographischen Lage als Drehscheibe für alliierte Truppenbewegungen, aber auch als Bereitstellungs- und rückwärtiger Operationsraum bei jedem Angriff auf das Bündnis ein potentielles Angriffsziel. Die Bundeswehr muss daher einen entscheidenden Beitrag für die NATONorth Atlantic Treaty Organization, auch zum Schutz Deutschlands und auch bereits im Frieden leisten. Für mich als Truppenführer bedeutet es, dass ich meine mir unterstellten Soldatinnen und Soldaten auf die Erfordernisse in der Landes- und Bündnisverteidigung, inklusive des hochintensiven und möglicherweise lang andauernden Krieges, vorbereiten muss. Um in der Landes- und Bündnisverteidigung bestehen zu können, ist die Beherrschung des militärischen Handwerks sowie ein Battle-Mindset die Grundvoraussetzung. So kann Resilienz gegenüber Unerwartetem und im Umgang mit den vielen Unsicherheiten der modernen Kriegsführung wie hybriden Kampfhandlungen und Cyber-Angriffen entstehen. Das muss umfassend und so realitätsnah wie nur möglich, bereits im Frieden, ausgebildet und geübt werden.

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