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20 Gramm mit großer Wirkung

Belehrungssprengen der Pioniere in Rukla

Anerkannte Missionen
Datum:
Ort:
Rukla
Lesedauer:
2 MIN

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Multinationales Treffen: Die Pioniere der enhanced Forward Presence Battlegroup (eFPenhanced Forward Presence BGBrigadegeneral) Lithuania kamen auf dem Truppenübungsplatz in Gaižiūnai zum Belehrungssprengen zusammen. Das deutsche Team führte den Kameradinnen und Kameraden der verbündeten Nationen dabei die Panzerabwehrrichtmine DM 22 vor.

Die Pioniere der eFPenhanced Forward Presence Battlegroup Lithuania kamen auf dem Truppenübungsplatz in Gaižiūnai zum Belehrungssprengen zusammen. Das deutsche Team führte den Kameradinnen und Kameraden der verbündeten Nationen dabei die Panzerabwehrrichtmine DM 22 vor.

Brütende Hitze flimmert über der Wiese, die Sonne spiegelt sich im Sumpf, unzählige Insekten schwirren geschäftig umher – da zerreißt ein lauter Knall die Stille. Der Lichtblitz einer Detonation erhellt das als Ziel genutzte Panzerwrack. Grau-schwarzer Qualm steigt auf.

Die Panzerabwehrrichtmine DM 22, im kniehohen Gras der Wiese eher unauffällig auf einem niedrigen Stativ positioniert, hat ihr Werk verrichtet: Das Hohlladungsgeschoss hat ein faustgroßes Loch in die Panzerung des Wracks geschlagen. Die Besatzung eines Panzers hätte diesen Treffer wahrscheinlich nicht überlebt, da das Projektil mehrere Dutzend Zentimeter Panzerstahl durchschlagen kann.

Panzerfaust auf Stativ

„Manche unserer multinationalen Kameradinnen und Kameraden in der Battlegroup haben die Panzerabwehrrichtmine DM 22 und ihre Wirkung im Ziel noch nicht gesehen. Deswegen führen wir regelmäßig Belehrungssprengen durch und bilden uns gegenseitig weiter“, berichtet Hauptmann Hendric P. Der Kampfmittelabwehroffizier leitet dieses Belehrungssprengen und ist bei eFPenhanced Forward Presence in der Zelle Military Engineering eingesetzt. Er erläutert: „Im Wesentlichen ist die Panzerabwehrrichtmine DM 22 eine Panzerfaust auf Stativ. Sie wirkt mittels einer Hohlladung auf Rad- und Kettenfahrzeuge. Innerhalb ihrer zeitlich begrenzten Wirkzeit kann sie mehrmals gesichert und entsichert werden, ganz wie die Truppe es braucht.“ Die Panzerabwehrrichtmine DM 22 kommt an Stellen zum Einsatz, welche für die Durchfahrt gegnerischer Fahrzeuge gesperrt werden sollen. Die Kampfentfernung liegt zwischen 2 und 40 Metern.

Zwei zerstörte Türen im Gelände

„Schaffen von Zugängen“ nennt es der Pionier – zwischen 20 und 80 Gramm PETN in Form von Sprengschnur können Türen öffnen

Bundeswehr/Florian Kleiber

Der Allround-Sprengstoff

Beim heutigen Belehrungssprengen kommt Pentaerythrityltetranitrat zum Einsatz. Die auffallend rosa Masse wird auch Nitropenta oder PETN genannt. Hendric P. erklärt: „PETN ist der Allrounder unter den Sprengstoffen. Es ist beliebig formbar, deswegen kann man eigentlich alles damit sprengen.“ Landläufig als Plastiksprengstoff bekannt, kann PETN auch als behelfsmäßiges Sprengmittel eingesetzt werden. „Man erreicht mit relativ wenig Sprengmasse eine verhältnismäßig große Wirkung“, fügt der Hauptmann hinzu und gibt ein Beispiel: „Zum Schaffen von Zugängen ist PETN das Mittel der Wahl: Zum Sprengen einer einfachen Tür brauchen wir davon zum Teil nicht mehr als 20 Gramm in Form von Sprengschnur.“ 

Wichtig ist dem Kampfmittelabwehroffizier aus Havelberg, dass seine Soldatinnen und Soldaten beim Umgang mit PETN stets spezielle Handschuhe tragen: „Purple Nitril-Handschuhe sind die einzigen, die uns vor der Giftigkeit dieses Sprengstoffes schützen. Darauf weise ich in jeder Einweisung eigens hin, bevor es dann losgeht.“ Der Hauptmann fügt hinzu: „Ein Sprengen ist immer dann gut verlaufen, wenn die Sprengung geglückt ist und von meinen Soldatinnen und Soldaten niemand verletzt ist. Und wenn sie dann – so wie heute – zusätzlich noch etwas gelernt haben, dann war die Aktion ein voller Erfolg.“

von Philipp Hoffmann

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