Die Grundausbildung bei der Bundeswehr: Fragen und Antworten

Die Grundausbildung bei der Bundeswehr: Fragen und Antworten

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
3 MIN

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Über die Grundausbildung bei der Bundeswehr wird viel erzählt. Nicht alles stimmt oder ist heute noch aktuell. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu den ersten Wochen „beim Bund“.

Soldaten binden Knoten mit einer Schnur

In der Grundausbildung erwerben die jungen Rekruten und Rekrutinnen ihr militärisches „Handwerkszeug”

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Was ist die Grundausbildung?

Für jeden Soldaten und jede Soldatin beginnt die Zeit bei der Bundeswehr mit der Grundausbildung. Diese dauert in der Regel drei Monate. In der Grundausbildung (GAGrundausbildung) erwerben die jungen Rekruten und Rekrutinnen ihr militärisches „Handwerkszeug“, ihre militärische „Grundbefähigung“. Sie lernen also die Dinge, die jeder Soldat oder jede Soldatin wissen und können muss – unabhängig davon, welche Aufgaben er oder sie künftig bei der Bundeswehr übernimmt. Darüber hinaus sind auch besondere Inhalte und Aufgaben des jeweiligen militärischen Organisationsbereiches Teil der Ausbildung.

Was ist das Ziel einer Grundausbildung?

Ziel der Grundausbildung ist es, dass an ihrem Ende alle Soldaten und Soldatinnen im Großen und Ganzen dasselbe können, also grundlegende militärische Aufgaben gemeinsam erfüllen können. Auf diesem ersten Ausbildungsabschnitt baut jegliche weitere Ausbildung auf. Außerdem können Soldaten und Soldatinnen so auch zwischen unterschiedlichen Bereichen der Bundeswehr wechseln – also beispielsweise vom Heer zur Luftwaffe gehen. Ohne weitgehend harmonisierte Inhalte der Grundausbildung wäre das nicht oder nur sehr schwer möglich.

Zu den gemeinsamen Ausbildungsgebieten gehören: Innere Führung, Schießen mit Handwaffen, Sanitätsdienstausbildung aller Truppen, körperliche Leistungsfähigkeit, Schutzaufgaben, ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, militärische Sicherheit und Wachdienst, Formaldienst sowie allgemeine Dienste.

Was muss ein Soldat nach der GAGrundausbildung können?

Am Ende der Grundausbildung beherrschen die Rekruten ihre Handwaffe, meist das Gewehr G36. Sie haben andere Handwaffen kennengelernt. Sie können schießen und treffen. Sie können bei Unfällen, aber auch im Gefecht Verletzten Erste Hilfe leisten. Sie kennen die Dienstgrade der Bundeswehr, können im Gleichschritt marschieren und militärisch grüßen. Sie kennen ihre Rechte und ihre Pflichten. Sie haben Grundkenntnisse der Abwehr von ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Kampfmitteln und ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Gefahrenpotenzial. Sie kennen die grundlegende Organisation der Bundeswehr.

Sie steigern durch sportliches Training ihre körperliche Leistungsfähigkeit und Robustheit. Sie können Aufgaben der militärischen Sicherheit und im Wachdienst wahrnehmen und haben erste Erfahrungen im Gefechtsdienst gemacht. Sie können ein Zelt aufbauen, Feuer machen und sich im Gelände orientieren. Darüber hinaus werden in der Grundausbildung Anknüpfungspunkte für die Dienstpostenausbildung und die sich daran anschließende Einsatzausbildung geschaffen.

An welchen Orten findet die GAGrundausbildung statt?

Die Marine führt die GAGrundausbildung an ihren Schulen durch, beispielsweise in Bremerhaven oder in Plön. Das Ausbildungsbataillon der Luftwaffe ist in Germersheim stationiert. Angehende Unteroffiziere der Luftwaffe absolvieren ihre Grundausbildung im schleswig-holsteinischen Appen. Beim Sanitätsdienst findet die Grundausbildung in Weißenfels, Rennerod oder in Feldkirchen statt, beim Cyber- und Informationsraum beispielsweise in Dillingen. Heer und Streitkräftebasis bilden in ihren Verbänden in ganz Deutschland aus.

Was ist der BFTBasis-Fitness-Test?

Der Basis-Fitness-Test (BFTBasis-Fitness-Test) überprüft die körperliche Leistungsfähigkeit. Alle Soldatinnen und Soldaten müssen ihn jährlich absolvieren und dabei die Mindestleistungen erfüllen. Der BFTBasis-Fitness-Test umfasst die Disziplinen elf mal zehn Meter Sprinttest, Klimmhang sowie den 1.000-Meter-Lauf. Die erzielten Leistungen werden mit Punkten, ähnlich wie der Notenspiegel aus der Schule, bewertet. Im Heer müssen Rekrutinnen und Rekruten nach den ersten sechs Wochen der Grundausbildung in jeder Disziplin mindestens 100 Punkte (Note 4,49) erreichen.

Wie endet die Grundausbildung?

Höhepunkt der Grundausbildung ist das feierliche Gelöbnis. Beim Gelöbnis bekennen sich die jungen Soldaten und Soldatinnen zum Grundgesetz. Freiwillig Wehrdienstleistende geloben, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“. Zeitsoldaten schwören dieses. Zum Ende der Grundausbildung müssen die Soldaten und Soldatinnen außerdem zeigen, was sie alles gelernt haben.

Was ist, wenn ich die Grundausbildung nicht bestehe?

Wer in einem Teilbereich der Grundausbildung scheitert, wird von den Ausbildenden nachgeschult und darf die Ausbildung wiederholen.

Wie verläuft die GAGrundausbildung bei der Bundeswehr unter der Corona-Pandemie?

Die Grundausbildung wurde zunächst verkürzt durchgeführt. Der Dienst wird beim Heer aktuell auch an Wochenenden geleistet, um die Ausbildungszeit bestens zu nutzen und um darüber hinaus Pendelfahrten zu reduzieren. Dadurch werden wiederum mögliche Kontakte und die Gefahr einer Ansteckung vermindert.

Um die Soldatinnen und Soldaten zu schützen, erfolgt teilweise eine Fernausbildung oder E-Learning. An ihrem Wohnort werden den Soldaten und Soldatinnen dabei in den ersten Wochen die wichtigsten theoretischen Grundlagen vermittelt. In der Kaserne werden die notwendigen Maßnahmen zum Gesundheits- und Infektionsschutz angewendet.

von Redaktion der Bundeswehr 

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