Auf dem Weg zurück zum Camp sehen wir zumindest Anhaltspunkte, woher die Fragilität des Friedens in Kosovo rührt: Im Großteil des Landes bildet die Gruppe der ethnischen Albaner zwar die Bevölkerungsmehrheit, dennoch gibt es zahlreiche ethnische Enklaven der serbischstämmigen Minderheit. Mit unzähligen Flaggen entlang der Straßen ihrer Dörfer zeigen sie betont ihre Sympathie und Verbundenheit zum serbischen Staat.
Viele Kosovoalbaner empfinden das als Provokation, schließlich wurden Tausende von ihnen samt Familien während des Kosovokrieges vom serbisch dominierten Vorgängerstaat Jugoslawien vertrieben oder gar ermordet. Kurzum: Auch 25 Jahre nach Ende des Krieges sind die ethnischen Spannungen in Kosovo alles andere als überwunden. Dazu kommen 300.000 illegale Schusswaffen, die im Kosovo vermutet werden. Eine explosive Mischung.
Jace Walden,
Bataillonskommandeur
Bundeswehr/Martin Pätzold
„Die KFORKosovo Force-Mission ist dafür da, zu einem sicheren Umfeld in Kosovo beizutragen, in dem sich alle Bevölkerungsgruppen frei bewegen können.“
Präsenz zeigen, beobachten, vermitteln und notfalls deeskalierend eingreifen. All das erfüllt das Mandat von KFORKosovo Force, Kosovo auf dem Weg zu einer friedlichen multi-ethnischen und demokratischen Zukunft zu unterstützen. Ein wichtiges Werkzeug bei der Erfüllung dieses Auftrages sind die KFORKosovo Force-Patrouillen.
Lieutenant Colonel (zu deutsch: Oberstleutnant) Jace Walden ist der Bataillonskommandeur für das Manöverbataillon im „Regionalkommando Ost“ von KFORKosovo Force. Die deutsche Einsatzkompanie ist hier in diesem Bereich nur eine von mehreren Einheiten aus insgesamt sechs Nationen, die im Osten Kosovos eingesetzt sind. Der KFORKosovo Force-Einsatz stärke die NATONorth Atlantic Treaty Organization über ihr Mandat im Balkanstaat hinaus, erklärt Walden. Schließlich arbeiten hier Alliierte täglich Hand in Hand – eine Fähigkeit, die auch außerhalb des KFORKosovo Force-Einsatzes, etwa bei der Bündnisverteidigung unverzichtbar ist.