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Digitalisierung Landbasierte Operationen

Ein Soldat in einem Fahrzeug bedient einen Touchscreen mit einem Stift.

Bundeswehr/Marco Dorow

Digitalfunk und Co.: Digitalisierung Landbasierte Operationen

Das Megaprojekt Digitalisierung Landbasierte Operationen ist eines der großen Zukunftsvorhaben der Bundeswehr.

Die Sicherheit Deutschlands und seiner Bündnispartner hängt heute nicht mehr nur von modernem Gerät und gut ausgebildeten Soldatinnen und Soldaten ab, sondern zunehmend auch von der Fähigkeit, Informationen schnell, sicher und verlässlich auszutauschen. Eine der Antworten auf diese Herausforderungen heißt Digitalisierung Landbasierte Operationen: D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen.

Das Gefechtsfeld des 21. Jahrhunderts erfordert vernetzte Kommunikation, präzise Daten und schnelle Entscheidungen. Genau hier setzt das Rüstungsprogramm D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen an.

Warum braucht es die Digitalisierung von Landoperationen?

Die Bundeswehr steht vor der Aufgabe, ihre Landstreitkräfte für ein Einsatzumfeld zu rüsten, das immer stärker von Digitalisierung, Datenvernetzung und Informationsgeschwindigkeit geprägt ist. Spätestens seit Beginn der russischen Vollinvasion in der Ukraine 2022 ist klar: Entscheidungen im Gefecht oder in der Kooperation mit NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern müssen auf Echtzeitdaten beruhen. Nur wer die Lage schnell und umfassend erfasst, kann angemessen reagieren.

Bei Multi-Domain Operations (MDOMulti-Domain Operations (PDF, 3,7 MB)) werden Truppenteile über alle Teilstreitkräfte hinweg koordiniert und eingesetzt. Dazu benötigt die Bundeswehr eine dimensionsübergreifende Führung, die Entscheidungen am besten in Echtzeit trifft. Werkzeuge dafür sind zum einen Künstliche Intelligenz (KIkünstliche Intelligenz), etwa für die Aufbereitung von Lagebildern und zur Unterstützung im Planungs- und Führungsprozess, und zum anderen die sogenannte Software Defined Defence (SDDSoftware Defined Defence), also die Abwehr von Cyberbedrohungen über flexibel programmierbare Software. Die Softwarekomponenten sind dabei nicht fest in Hardware eingebaut, sondern werden zentral konfiguriert und gesteuert. Dadurch können Sicherheitsfunktionen schnell umgestellt und effizient über das gesamte Netzwerk hinweg verwaltet werden. Auch automatisierte Anpassungen auf neue Bedrohungen sind so möglich.

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Landstreitkräfte der Bundeswehr, sich an solchen Multi-Domain Operations beteiligen zu können. Über das Programm werden Soldatinnen und Soldaten, Fahrzeuge und Führungsebenen zu einem gemeinsamen digitalen System vernetzt. So können Informationen rasch geteilt, Entscheidungen datengestützt getroffen und letztlich Einsätze effizienter geführt werden.

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen ist mehr als Digitalfunk

Die Hardware des Digitalisierungsprogramms ist ein skalierbares System, das auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt – wie ein robustes Funkgerät mit zusätzlichen Anschlüssen für Monitore oder Tablets. Doch es bringt weitreichende Auswirkungen mit sich: 

Das System muss in alle Waffensysteme, Unterstützungsfahrzeuge und Gefechtsstände integriert werden. Dabei darf die Funktionsfähigkeit anderer Komponenten nicht beeinträchtigt werden. Für die verschiedenen Typen wird dies in einer sogenannten Musterintegration geprüft und ein Einbauplan für jeden einzelnen Fahrzeugtyp erarbeitet. Wie bei technischen Änderungen an einem Privatfahrzeug muss auch für diesen Schritt eine sogenannte „Genehmigung zur Nutzung“ durch das Beschaffungsamt der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) ausgestellt werden. Damit können dann alle Plattformen dieses Typs mit der D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen-Ausstattung ausgerüstet werden. Diesen Schritt bezeichnet man als Serienintegration.

Drei Soldaten hocken auf einer Wiese. Ein Soldat bedient ein Tablet. Im Hintergrund steht ein Fahrzeug.

Schwerpunkt taktischer Datenaustausch: Digitale Lagebilder auf mobilen Endgeräten sind Bestandteil der vernetzten Kommunikation, die mit D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen in allen landbasierten Systemen eingeführt wird (Symbolbild)

Bundeswehr/Falk Bärwald

Zwei Varianten: Schneller Einstieg, langfristige Updates

Um die Digitalisierung in der Truppe rasch voranzubringen, wird D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen in zwei Ausstattungsstufen eingeführt:

Bei der Umsetzung von D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen arbeitet die Bundeswehr eng mit der Industrie zusammen. Eine präzise Planung und die enge Abstimmung zwischen den Partnern sind für ein Projekt dieses Umfangs enorm wichtig. Das wird vor allem bei der 10. Panzerdivision deutlich, die als „Division 2025“ fest in die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungspläne eingebunden ist. Möglichst schnell und möglichst geschlossen muss der Großverband auf D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen umgerüstet werden: ein ambitioniertes Vorhaben.

Kein Plug-and-Play-Verfahren

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen ist ein hochkomplexes Rüstungsprogramm, das nicht auf dieselbe Art und Weise in alle Fahrzeuge eingebaut werden kann. Der Einbau zieht oftmals weitere technische Maßnahmen nach sich, zum Beispiel den Austausch von Kabeln, Steckern oder Antennen. Das braucht Zeit und die Fahrzeuge und Plattformen stehen während der Umrüstung kurzzeitig nicht zur Verfügung. Letztlich ist D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen aber ein Schlüsselvorhaben, das die Kampfkraft der Landstreitkräfte signifikant steigert und einen enormen Beitrag zur Verteidigungs- und Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis leistet.

Fragen und Antworten

Was ist D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen?

Durch das Rüstungsprogramm D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen werden die mobile Kommunikation und die Informationsverarbeitung der Landstreitkräfte der Bundeswehr modernisiert. Es geht nicht nur um den Austausch veralteter Funkgeräte durch neue, digitale Funkgeräte, sondern um ein durchgängiges digitales Führungs- und Informationssystem für Landstreitkräfte. D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen ist eine wesentliche Voraussetzung zur Teilhabe der Landstreitkräfte an sogenannten Multi-Domain Operations und somit Teil der Zukunftsfähigkeit der deutschen Landstreitkräfte. Vereinfacht erklärt verbindet D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen die einzelnen Soldatinnen und Soldaten, Fahrzeuge und Gefechtsstände digital miteinander. Das Ziel ist eine sichere, interoperable und robuste ITInformationstechnik-Infrastruktur, die die Landstreitkräfte in die Lage versetzt, auch in der Auseinandersetzung mit einem Gegner auf hohem technologischem Niveau erfolgreich bestehen zu können.

Warum ist die Umsetzung des Programms so schwierig und langwierig?

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen ist ein technisch, vertraglich, planerisch und logistisch äußerst komplexes Rüstungsprogramm. Darüber hinaus spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. In seiner Ausprägung ist es nur mit wenigen Projekten der Bundeswehr vergleichbar. Die Zusammenführung von Komponenten verschiedener Hersteller zu einem Gesamtsystem muss für eine fünfstellige Anzahl unterschiedlicher Plattformen koordiniert werden. Die Einrüstung soll zudem parallel an verschiedenen Standorten bundesweit erfolgen, um Aufwand und Wegezeiten für die Truppe zu reduzieren – auch dies erfordert hohen Koordinierungsaufwand. Damit reagiert die Bundeswehr auf die veränderte Bedrohungslage und hat die ursprüngliche zeitliche Planung angepasst. Zukünftig sollen dann nur noch bei Bedarf notwendige Anpassungen in erheblich reduziertem Umfang vorgenommen werden.

Was wird besser durch die Umstellung auf D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen?

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen stellt einen Paradigmenwechsel für die Führungsfähigkeit auf dem Gefechtsfeld dar. Durch einen bruchfreien Kommunikationsverbund durch alle Hierarchieebenen bis zur höchsten taktischen Führungseinrichtung stehen relevante Informationen zum richtigen Zeitpunkt an der entscheidenden Position zur Verfügung. Gleichzeitig erhält die Bundeswehr das notwendige Schutzniveau für diese Informationen durch eine zeitgemäße Verschlüsselung des Funk- und Datenverkehrs. Der digitale Systemverbund kann zudem über Softwareanpassungen und „Apps“ auch langfristig modern gehalten werden.

Inwiefern macht D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen die Landstreitkräfte kriegstüchtiger?

Durch die Datenkommunikation wird es zum Beispiel möglich, automatisiert den aktuellen Standort von eigenen Fahrzeugen auf einer digitalen Karte zu sehen oder auch per Chat und nicht nur per Sprachübertragung zu kommunizieren. Dadurch werden Entscheidungszyklen verkürzt und eine möglichst schnelle und effiziente Gefechtsführung ermöglicht.

Für welche Bereiche und Truppenteile soll D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen kommen und wie lange dauert das?

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen wird in einer reduzierten Form in so gut wie alle Bestandsfahrzeuge des Heeres sowie den Landsystemen der anderen Teilstreitkräfte (Marine, Luftwaffe, Cyber- und Informationsraum) und des Unterstützungsbereichs (Logistik, ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr, Feldjäger, Sanitätsdienst) eingerüstet. Alle neu zulaufenden Systeme werden die D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen Vollausstattung erhalten. Ziel ist, dass bis Ende der 2030er-Jahre alle Fahrzeuge voll digitalisiert sind.

Wie ist die Umrüstung geplant?

Für die Umrüstung werden die erforderlichen Truppenteile in sogenannte regionale Cluster aufgeteilt. Mit der Umrüstung der ersten Fahrzeuge wurde bereits im Jahr 2025 begonnen. Sie findet zeitlich versetzt, aber überlappend statt. Geplant ist, die erste Division bis Ende 2027 vollständig umzurüsten.

Gibt es eine Übergangslösung, bis alle Einheiten ausgestattet sind?

Durch Lösungen für einen analog-digitalen Mischbetrieb wird eine Abwärtskompatibilität, also eine Kommunikation mit älteren Geräten, sichergestellt.

Ist das neue System sicher und stabil?

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen bietet eine sichere Kommunikation: Landstreitkräfte können störungsfrei und abhörsicher kommunizieren und Daten austauschen, auch unter schwierigen Einsatzbedingungen.

Wie und wann wird auf den neuen Systemen ausgebildet?

Die Ausbildung für Systemadministratoren findet bereits parallel zur Umrüstung statt. Die Truppe wird ab Mitte 2026 nach erfolgter Freigabe durch die Projektleitung ausgebildet. Die Ausbildung wird mit dem Zulauf der Systeme synchronisiert.

Wie verbessert D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen die Interoperabilität innerhalb der Bundeswehr und mit unseren NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partnern?

D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen-Systemkomponenten sind mit denen der Verbündeten kompatibel. Das Ziel ist eine reibungslose und verzugsfreie Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften aller NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaaten.

Was wird beim Systemnachweis im November 2025 getestet?

Ein wichtiger Meilenstein ist der Systemnachweis D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen November 2025. Der Systemtest dient der Überprüfung des Gesamtsystems D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen im aktuellen Projektfortschritt. Dazu wird untersucht, wie die Einzelkomponenten im aktuellen Softwarestand zusammenarbeiten. Im nächsten Jahr, wenn der nächste Softwarestand und eine erweiterte, breite Einrüstung der Führungsfunkgeräte über die Serienintegration erfolgt ist, werden weitere Tests folgen. Die Fähigkeiten des Systems werden so Schritt für Schritt erweitert und entlang der Bedarfe der Truppe getestet.

Warum und wie werden externe Berater beim Programm D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen eingesetzt?

Das Verteidigungsministerium beabsichtigt, bis Ende 2025 mit der BWI GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung einen ersten Änderungsvertrag zur bestehenden Rahmenvereinbarung für Unterstützungsleistungen zu schließen. Dieser umfasst Unterstützungsleistungen zur Begleitung von drei wichtigen Rüstungsprojekten, unter anderem der D-LBODigitalisierung landbasierter Operationen, und sorgt für eine nahtlose Weiterführung der technischen und logistischen Betreuungsleistungen durch die BWI. Konkret werden zum Beispiel Systemingenieure der BWI bei der Digitalisierung der Landstreitkräfte eingebunden. Die Unterstützung des bundeseigenen ITInformationstechnik-Systemhauses betrifft langfristige Projektbedarfe, ist üblich und findet auch bei anderen Rüstungsgroßprojekten statt.

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