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Erprobung

Robust und zuverlässig – neue Bauteile für Minenräumpanzer Keiler

AIN
Datum:
Ort:
Trier
Lesedauer:
2 MIN

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56,4 Tonnen schwer und 1.100 PS stark: Der sogenannte Keiler verschafft den eigenen Gefechtsfahrzeugen einen sicheren Weg durch vermintes Gebiet. Das Team der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik, kurz WTDWehrtechnische Dienststelle 41, in Trier führte kürzlich umfangreiche Erprobungen an dem Minenräumpanzer durch.

Ein Panzer mit einem Vorbau, an dem Ketten befestigt sind, steht auf einer Wiese.

Eine imposante Erscheinung: Der Keiler bahnt sich seinen Weg durch Minensperren

Bundeswehr/Marvin Greis

Auf dem Truppenübungsplatz Baumholder ging es über mehrere Wochen zur Sache: Während einer 1.000-Kilometer-Fahrerprobung wurden unter anderem neue Kettenspanner, Stoßdämpfer und Endanschlagsdämpfer am Keiler auf Herz und Nieren geprüft.

Warum altes Gerät erproben?

Wanne und Laufwerk des bewährten Minenräumpanzers basieren auf dem bis in die 1990-er Jahre in den Panzerbataillonen der Heimatschutzbrigaden eingesetzten USUnited States-Kampfpanzer M48. Diese wurden schon längst ausgemustert. Für den Keiler gilt das nicht: „Bis 2030 wird der Keiler auf jeden Fall noch in der Nutzung bleiben“, erklärt der für die Untersuchungen zuständige Verantwortliche der WTDWehrtechnische Dienststelle 41, Cord Sch.* Ersatzteile werden also nach wie vor benötigt. Diese sollen künftig durch einen deutschen Lieferanten speziell angefertigt werden.

Das Erprobungsteam kommt ins Spiel

Nachgefertigte Bauteile müssen vor einer Nutzung eingehend untersucht werden. Fast zwei Monate lang widmete sich das Testteam der Wehrtechnischen Dienststelle daher der qualitativen Prüfung unter besonders herausfordernden Belastungen.

Um die Zugänglichkeit des Schnellbergehakens für Bergepanzer am Heck des Fahrzeugs – vergleichbar mit einer Abschleppkupplung – zu verbessern, wurde das sogenannte Räumspurmarkiersystem höher am Heck befestigt. Das System dient dazu, eine von Minen freigeräumte Gasse mit tellerförmigen Metallscheiben zu markieren, damit nachfolgende Fahrzeuge die Räumgasse bei Tag und Nacht gut erkennen und gefahrlos passieren können. Es kann mittels einer Hydraulik zum Nachladen der Räumspurmarkierteller in eine untere Position gebracht werden. Die neue Ausführung wurde anhand der Fahruntersuchungen auf die notwendige mechanische Festigkeit hin geprüft.

Dunkelheit und Nebel: Belastungsprobe

Außerdem wurden dämmerungs- und nachtsichtfähige Kamerasysteme auf dem Keiler installiert. Diese ermöglichen ein vollständig eigenständiges Führen des Fahrzeugs durch den Kraftfahrer oder die Kraftfahrerin selbst bei Nacht. Ein Schwerpunkt hierbei: die sichere Rückwärtsfahrt bei Dunkelheit aus einer markierten Minengasse heraus.

Im Zuge dieser Untersuchungen wurde mit der Nebelmittelwurfanlage des Keilers auch Nebel verschossen – im Stand, während der Fahrt und im Räumbetrieb, um die Wirksamkeit der Kamerasysteme zu untersuchen. Das Team testete dabei, ob der Keiler vom potenziellen Feind durch die Nebelwand gesehen werden kann und wie sich die eigenen Sichtverhältnisse dabei verändern.

Mit den erprobten Bauteilen steigere sich die Effizienz des bewährten Minenräumpanzers bis zum Ende seiner Nutzung noch einmal deutlich, weiß der Experte Cord Sch. Und er verrät: Ein erfolgversprechender moderner Minenräumer als Nachfolgesystem stehe bereits in den Startlöchern.

*Name abgekürzt.

von Sarah Stein und WTD 41 

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