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Effiziente Beschaffung

Eurofighter Tranche 5 geht in Produktion: Deutschland erhält 20 Stück

Beschaffung
Datum:
Ort:
Manching
Lesedauer:
2 MIN

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Eine feierliche Zeremonie am 15. Oktober 2025 bei der Firma Airbus im bayerischen Manching war der Startschuss für die nun anstehende Produktion der deutschen Eurofighter – ein weiteres Beispiel dafür, dass die Beschaffung an Tempo gewinnt. Bis 2034 sollen der Luftwaffe die neuen Kampfjets zur Verfügung stehen.

Ein Man redet an einem Rednerpult vor einem Kampfflugzeug.

Mit der Beschaffung der 20 Eurofighter werde ein klares Zeichen gesetzt und eine Brücke zur nächsten Generation der Kampfflugzeuge geschlagen, so Staatssekretär Jens Plötner in Manching

Bundeswehr/Dirk Bannert

Staatssekretär Jens Plötner aus dem Verteidigungsministerium ging in seiner Ansprache auf der Zeichnungszeremonie auf die Maßnahmen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke ein: Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte kurz zuvor angekündigt, dass Eurofighter der Luftwaffe in Polen stationiert werden sollen. Damit solle der Luftraum im Nachbarland besser geschützt werden. Zeitgleich zur Zeichnungszeremonie waren die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Verteidigungsminister und -ministerinnen zudem zu einem gemeinsamen Treffen in Brüssel zusammengekommen, um die weitere Sicherung der Ostflanke des Bündnisses zu beraten. Um so wichtiger sei die symbolische Unterzeichnung des Vertrags am heutigen Tag, betonte Plötner. Damit werde zudem eine Brücke zur nächsten Kampfflugzeuggeneration geschlagen.

16 Monate bis zur Zeichnungszeremonie

Die Vertragsvorbereitung begann bereits im Juni 2024, als die Beschaffung der Eurofighter der Tranche 5 formal beschlossen wurde. Anschließend mussten technische Anforderungen in Kooperation mit den drei anderen Nutzerstaaten festgelegt, ein entsprechendes Angebot eingeholt, der unterschriftsreife Vertrag erarbeitet und schließlich die Parlamentsvorlage finalisiert werden.

Parallel dazu wurde die Bereitstellung der Finanzmittel erwirkt. Das Beschaffungsamt der Bundeswehr legt Projekte dieser Größenordnung immer dem Haushaltsausschuss des Bundestags vor, da alle Projekte über 25 Millionen Euro Vertragswert parlamentarisch gebilligt werden müssen. Das Projektteam wickelte den kompletten Prozess in nur 16 Monaten ab. Die Zeichnungszeremonie fand genau eine Woche nach der Billigung der 25-Millionen-Euro-Vorlage statt.

Auf einer Aufstellwand ist ein Kampfflugzeug aufgedruckt.

So wird er aussehen: Auf der Zeichnungszeremonie in Manching wurde auch ein Schaubild des Eurofighters der Tranche 5 gezeigt

Bundeswehr/Dirk Bannert

Die Auslieferung der fünften und neuesten Variante des Eurofighters soll ab 2031 beginnen. Fünf Maschinen sollen pro Jahr fertiggestellt und an die Luftwaffe übergeben werden. Um diesen Zeitplan zu halten, regelten die beteiligten Stellen wie das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, das Verteidigungsministerium, die Industrie und die NETMANATO Eurofighter 2000 and Tornado Management Agency, eine Managementagentur der NATONorth Atlantic Treaty Organization, gemeinsam die dafür notwendigen vertraglichen und finanziellen Voraussetzungen – mit einem klaren Fokus: ein technisch tragfähiges Produkt zu haben und die Beschaffungszeit signifikant zu verkürzen.

Vier Nationen, gemeinsame Forderungen

Die vier Nutzerstaaten des Eurofighters – Deutschland, Großbritannien, Spanien und Italien – haben jeweils eigene Ansprüche an die Funktionen, die ein derartiges Flugzeug erfüllen muss. Einige unterscheiden sich, andere sind gleich. In einem multinationalen Einigungsprozess wurden diese dann in einen gemeinsamen Anforderungskatalog zusammengefasst.

Die neuen Eurofighter der Tranche 5 erhalten die verbesserte Version des Selbstschutzsystems Praetorian. Für die deutschen Maschinen ist zusätzlich das Selbstschutzsystem Arexis in Verbindung mit zukünftigen KIkünstliche Intelligenz-Fähigkeiten geplant. Auch weitere Bewaffnungen sind beabsichtigt: Dazu gehört die Integration der Lenkflugkörper AARGMAdvanced Anti-Radiation-Guided-Missile und TaurusTarget Adaptive Unitary and Dispenser Robotic Ubiquity System bei den Eurofightern für die Luftwaffe.

Eine weitere gemeinsame Anforderung ist die erweiterte und effektivere Interoperabilität. Die Beschaffung ist auch ein Bekenntnis zum europäischen Gemeinschaftsprojekt Eurofighter: Mit der Beschaffung bauen die Partnernationen ihre eigene und damit auch die NATONorth Atlantic Treaty Organization-gemeinsame Verteidigungsfähigkeit weiter aus.

von Heike Westhöfer

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