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Heer

Panzerabwehr im Boden: Pioniere verlegen Minen

Technik
Datum:
Ort:
Niedersachsen
Lesedauer:
2 MIN

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Auf dem Standortübungsplatz im niedersächsischen Loccum verlegen die Pioniere des Panzerpionierbataillons 130 Minensperren. Dabei hilft ihnen das Minenverlegesystem 85. Das System ist seit der Refokussierung auf die Bündnis- und Landesverteidigung wieder Bestandteil der Ausbildung.

Pioniere begleiten zu Fuß das Minenverlegesystem zur Überprüfung der richtigen Lage der Minen.

Zu Fuß begleiten die Pioniere das Minenverlegesystem 85 und überprüfen unmittelbar die richtige Position und Tiefe der verlegten Minen

Bundeswehr/André Burdich

Altbewährte Technik: Mit einer Handkurbel und Muskelkraft wird der Zweitaktmotor des Minenverlegesystems 85 zum Leben erweckt. Dann knattert der Motor ruhig vor sich hin. Die jungen Pioniersoldaten staunen über dieses Gerät, das so aussieht wie ein unförmiger Pflug. Das Minenverlegesystem 85 ist eine Mischung aus Pflug und Planierbrett. Bis zu zwanzig Zentimeter tief kann der Verleger den Boden öffnen.

Die Soldaten, die auf dem Lkw stehen, legen die Minen auf die Rutsche und füllen so den Minenverleger, der unter metallischem Klacken die Minen in den Boden legt. Zwei Schilde, die sich wie geformte Hände über den Boden legen, schließen die Spur und hinterlassen einen einfachen Strich im Sand. Die Soldaten durchschüttelnd, ruckelnd und im Schritttempo fährt der Lkw mit dem Anhänger über die Sandfläche. Die grünen, tellerrunden Übungsminen, die während der weiteren Ausbildung zum Einsatz kommen, sind Panzerabwehrminen vom Typ DM-31. Sie dienen den Soldaten als Attrappen.

Zwei Soldaten laufen über aufgewühlte Erde rechts und links hinter dem Lkw mit Anhänger her.

Die Pioniere links und rechts vom Minenverlegesystem 85 kontrollieren die richtige Lage der einzelnen Minen in der Verlegespur

Bundeswehr/André Burdich

Doch die Pioniere müssen nicht nur technisches Verständnis besitzen, sondern auch körperlich fit sein. Denn neben der technikgestützten Verlegung können Minensperren durchaus auch per Hand ver- und angelegt. Jede einzelne Mine muss von den Soldaten am richtigen Ort platziert werden. Hauptfeldwebel André B. ist der Leitende der Ausbildung und hat ein sehr wachsames Auge. „Eine manuell verlegte Minensperre muss genauso detailliert geplant und angelegt werden, wie mit dem Minenverleger 85. Auch hier darf uns kein Fehler passieren. Denn im Nachhinein zeichne ich die genaue Position in den Sperrplan ein.“

Minen entschärfen sich selbst

Das Minenverlegesystem kommt aus der Zeit des Kalten Krieges, als sich die NATONorth Atlantic Treaty Organization und der Warschauer Pakt, das Militärbündnis des Ostblocks, an der innerdeutschen Grenze gegenüberstanden. Damals waren Minen, Minensperren und Sperrpläne feste Bestandteile der Ausbildung, um in einem Kriegsfall die Panzer des Warschauer Paktes aufzuhalten.

Heute ist der Einsatz von Minen nach wie vor sehr umstritten. Die Bundesrepublik Deutschland ist 1997 dem Ottawa-Abkommen beigetreten, das die Herstellung, die Lagerung und den Einsatz von Antipersonenminen verbietet. Die Panzerabwehrminen, die Hauptfeldwebel André B. und seine Soldaten bei der Ausbildung als Attrappen nutzen, fallen nicht darunter. Sie entschärfen sich automatisch nach 40 Tagen und können dann auch wieder aufgenommen werden.

von André Burdich

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