Bundeswehr baut nachhaltig
Bundeswehr baut nachhaltig
- Datum:
- Ort:
- Schwarzenborn
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In der Knüll-Kaserne des Jägerbataillons 1 rollen die Bagger: Der Neubau mehrerer Unterkunftsgebäude im nordhessischen Schwarzenborn schreitet schnell voran. Sechs Unterkunftsgebäude mit 378 Einzelunterkünften entstehen auf dem Gelände der Knüll-Kaserne in modularer Bauweise.
Nachdem der Baugrund vollständig erschlossen und sämtliche Grundleitungen wie Strom, Wasser, Abwasser, Glasfaserkabel und Fernwärme bereits im Boden verlegt wurden, ist der Bau im Mai 2021 schon sehr weit fortgeschritten. Beim Bau der neuen Unterkünfte geht die Bundeswehr neue Wege. Die Gebäude entstehen durch einzelne Module, vergleichbar mit einem Baukastensystem. „Durch einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk des Auftragnehmers wird die Bauzeit verkürzt. Die wiederholte Anwendung reduziert Planungsaufwand und Kosten“, erläutert Oberst Thomas Lühring, Leiter des Kompetenzzentrums Baumanagement Wiesbaden (KompZKompetenzzentrum BauMgmtBaumanagement) des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr).
„Es entstehen schnell und nachhaltig, zeitgemäße und attraktive Unterkünfte für die Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 1.“,
fährt Lühring fort. Neu ist: es wird auf den Baustoff Holz gesetzt. Und das aus gutem Grund.
Gute Bilanz bei der CO2Kohlendioxid Emission
Die Bundeswehr hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Beitrag zur Reduzierung von CO2Kohlendioxid-Emmisionen zu leisten. Die Infrastruktur der Bundeswehr ist ein Baustein dafür. Sei es die Umrüstung auf LED-Beleuchtung, Heizen mit regenerativer Energie, Einhaltung der Energieeinsparverordnung und eben nachhaltiges Bauen mit dem Baustoff Holz, so wie in Schwarzenborn. Holz gilt als nachhaltig - sowohl in der Produktion, als auch beim Rückbau von Gebäuden zum Ende ihrer Lebensdauer. Somit ist die Umsetzung dieser Bauart bei der Bundeswehr in Hessen eine Premiere.
Partner beim Bau
Verantwortlich für die Umsetzung sind die Oberfinanzdirektion Frankfurt mit ihrer Bauabteilung und der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH). Beide Behörden sind dem Hessischen Finanzministerium nachgeordnet. Die Bundeswehr fungiert als Bauherr und wird vom Kompetenzzentrum Baumanagement Wiesbaden des BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr vertreten.
Keine Feierlichkeiten aber auch keine Verzögerungen
Die für einen Bau üblichen Feierlichkeiten, wie Grundsteinlegungen oder Richtfeste, konnten und werden aufgrund der Pandemie-Lage vorerst in der Knüll-Kaserne nicht stattfinden. Doch trotz der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19Coronavirus Disease 2019 Pandemie gab es bisher keine Verzögerungen im Zeitplan und die nun erreichte Bauphase spricht für sich. Die Fertigstellung und Nutzungsaufnahme aller Gebäude ist unverändert für das erste Quartal 2022 geplant. Die ersten Gebäude für das Jägerbataillon 1 werden voraussichtlich im Oktober 2021 fertiggestellt sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 33 Millionen Euro.
Insgesamt sollen allein in Hessen mehr als 1.300 derartige Unterkünfte für Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr entstehen. So werden Modulbauten mit Modellcharakter auch an den Standorten Frankenberg/Eder, Fritzlar, Kassel, Pfungstadt und Stadtallendorf folgen. Perspektivisch soll das in Hessen angewandte Baukastenprinzip dann auch bundesweit beim Bau neuer Unterkunftsgebäude Anwendung finden.