Virtuelle Schlüsselübergabe am Bundeswehr-Bildungscampus

Virtuelle Schlüsselübergabe am Bundeswehr-Bildungscampus

Datum:
Ort:
Mannheim
Lesedauer:
4 MIN

Vier neue und moderne Unterkunftsgebäude stehen Lehrgangsteilnehmern und Studierenden am Bildungszentrum der Bundeswehr (BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr) in Mannheim ab Anfang Juli 2021 zur Verfügung. Dieser Meilenstein wurde am 12. Mai coronakonform mit einer virtuellen Übergabe gefeiert.

Luftbild einer Liegenschaft mit mehreren drei- und viergeschossigen Gebäuden, die Im Winkel zueinander stehen.

Vier neue Unterkunftsgebäude für das Bildungszentrum der Bundeswehr in Mannheim

Bildungszentrum der Bundeswehr

Diese „Große Baumaßnahme“ mit Baubeginn im April 2019 war die erste, die unter der Maßnahmenverantwortung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImABundesanstalt für Immobilienaufgaben) am Standort Mannheim ausgeführt wurde und zugleich das erste von mehreren Generalunternehmerprojekten, mit denen die Beschleunigung von Baumaßnahmen der Bundeswehr untersucht werden sollen. 

In der Spitze der Bauphase waren täglich mehr als 100 Personen gleichzeitig auf der Großbaustelle tätig. Das Ende der Rohbauarbeiten und die Fertigstellung des Flachdachs im vergangenen Jahr, konnten bereits pandemiebedingt nicht nach alter Tradition, als Tag der Bauleute, gefeiert werden. Umso mehr sollte nun die Einweihung und Übergabe eines solchen Vorzeigebauwerks dazu dienen, dieses richtungsweisende Unterkunftsprojekt, das in der geplanten Zeit von nur 102 Wochen und im Kostenrahmen von 44,5 Millionen Euro entstanden ist, zu würdigen. Die Neubauten bieten Platz für rund 506 Lehrgangsteilnehmende und Studierende.

Schlüsselübergabe

Auf einem Stehtisch befindet sich ein Schild mit der Grafik eines Schlüssels

Der symbolische Schlüssel zur Übergabe der neuen Unterkunftsgebäude

Bundeswehr/Gudula Hertzler-Heiler

Am 12. Mai trafen sich hierzu der Präsident des BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr, Christoph Reifferscheid, der Abteilungsleiter Personal im BMVgBundesministerium der Verteidigung, Generalleutnant Klaus von Heimendahl und die Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr), Ulrike Hauröder-Strüning, per Video-Schalte. Gemeinsam mit dem Betriebsleiter Bundesbau Baden-Württemberg, Christian Kaiser, und der Spartenleiterin Facility Management von der BImABundesanstalt für Immobilienaufgaben, Brigitte Bourscheidt, hielten sie das Übergabezeremoniell im ganz kleinen Kreis ab und dankten allen Baubeteiligten. Mit dabei waren außerdem der Erste Bürgermeister der Stadt Mannheim Christian Specht und Pfarrerin Nina Roller, die den kirchlichen Segen sprach.

Dank und Gruß aus Berlin

Porträtbild einer männlichen Person in Uniform auf einem großen Monitor, daneben männliche Person neben Kamera auf Stativ

Zeigte sich sehr zufrieden: Generalleutnant von Heimendahl, Abteilungsleiter Personal im Ministerium

Bundeswehr/Gudula Hertzler-Heiler

Generalleutnant von Heimendahl betonte in seiner Rede, die Wichtigkeit der trotz Pandemie fristgerechten Fertigstellung des Bauprojektes für die Bundeswehr und übermittelte seinen Dank und seine Freude an die Teilnehmer. „Unser Kernauftrag ist es, fachlich bestens ausgebildetes und qualifiziertes Personal, militärisch wie zivil, für die Bundeswehr bereitzustellen und damit die Einsatzbereitschaft dieser Bundeswehr personalseitig zu sichern und zu stärken. Die Investition von rund 45 Millionen Euro bedeutet bestens angelegtes Geld, schließlich verbessern diese Gebäude nicht nur wesentlich das Unterbringungsangebot auf dem Mannheimer Campus, sie sind zugleich sichtbares Zeichen für Anspruch und Qualität der Aus- und Weiterbildung.“ Der Abteilungsleiter P im BMVgBundesministerium der Verteidigung ergänzte: „Mit der Fertigstellung und Übergabe kann die mehrjährige Zwischenunterbringung in der ehemaligen USUnited States-Liegenschaft Benjamin-Franklin-Village beendet werden. Umso schöner ist es, dass Wohnen, Lernen und Prüfungen wieder für alle in einer Liegenschaft stattfinden können und der attraktive Campus wiederbelebt wird.“

Bekenntnis zum Standort Mannheim

„Wir fühlen uns eng mit der Stadt Mannheim verbunden“, erklärte Präsident Reifferscheidt in seiner Moderation. Der Erste Bürgermeister Specht sprach als Vertreter der Mannheimer Bürgerschaft „Dank und Anerkennung an alle Beteiligten aus, dass in Mannheim und insbesondere in Ausbildung investiert wird. Vor rund 60 Jahren eröffnete der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Strauß, die Akademie für Wehrverwaltung und Wehrtechnik, also eine ganz lange Tradition, die die Bundeswehr und die Stadt Mannheim verbinden.“  

Weibliche Person an Schreibtisch in Dienstzimmer auf dem Bildschirm eines Laptops

Auch Präsidentin Hauröder-Strüning nahm an der virtuellen Schlüsselübergabe teil

Bundeswehr/Gudula Hertzler-Heiler

Präsidentin Hauröder-Strüning betonte in ihrer Rede: „Die Schaffung optimaler und gleichzeitig attraktiver infrastruktureller Rahmenbedingungen, auch für die Studierenden und lernenden Bundeswehrangehörigen, hat oberste Priorität. Allein in Mannheim haben die Bundeswehr und die BImABundesanstalt für Immobilienaufgaben in den vergangenen fünf Jahren über 43 Millionen Euro für Bauleistungen ausgegeben. Zukünftig sollen weitere rund 68 Millionen Euro in die Modernisierung des Standorts investiert werden.“

Moderne Unterkünfte über drei und vier Geschosse

„Bei der Planung der vier modernen Neubauten (zwei drei- und zwei viergeschossige) wurde gemeinsam vom Staatlichen Hochbauamt Heidelberg, der BImABundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Bundeswehr ganz klar der Fokus auf die reine Funktion der Gebäude, die schnelle Realisierbarkeit und das bei maximaler Wirtschaftlichkeit, gerichtet“, so Christian Kaiser, und er fügte hinzu, „dies ist uns hervorragender Art und Weise bei diesem Projekt gelungen und das Geld ist hier hervorragend in 9.472 Quadratmetern Nutzfläche investiert“. 

„Mit diesen Bauwerken möchten wir Gebäude schaffen, in denen man gerne lernt und arbeitet, einen lebendigen Platz mit viel positiver Energie und Schaffenskraft, regem Gedankenaustausch und auch Rückzugsmöglichkeiten“, so Brigitte Bourscheidt. „Dies kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten mithelfenden Händen und Tatkraft, wie in diesem besonderen Projekt, gearbeitet haben.“

Blick auf ein dreigeschossiges Unterkunftsgebäude mit Fluchttreppe an der Gebäudeseite

Hier können bald Lehrgangsteilnehmer und Studierende Einzug halten

Bundeswehr/Marcus Rott

Insgesamt wurden rund 12 Kilometer Datenkabel verlegt und die Gebäude T, U, V und W zusätzlich mit kostenlosem Internet in Unterkünften erschlossen. Im Erdgeschoss gibt es je Gebäude eine barrierefreie Unterkunft und zwei Unterkunftszimmer, die zu einem Eltern-Kind-Zimmer verbunden werden können. Mit der Übergabe der Unterkünfte an den Nutzer fällt zugleich der Startschuss für die neue Möbelserie der Bundeswehr, die zeitgerecht zum Erstbezug Anfang Juli zur Verfügung steht.

Ökologische und Nachhaltigkeitsaspekte

Beim Bauen ist heute die Frage immer wichtiger, was mit Gebäuden und den darin verbauten Rohstoffen am Ende ihrer Lebensdauer geschieht. Die vier winkelförmigen Baukörper wurden mit 3.700 Quadratmetern begrüntem Flachdach und einer 5.200 Quadratmeter großen vorgehängten und hinterlüfteten Fassade aus Ziegelplatten erstellt. Das nachhaltige Prinzip des Systems dieser Fassade wird gestützt durch die energetisch durchdachte Wirkungsweise und die vollständige Recyclebarkeit seiner Bestandteile. So können die Bauteile nach ihrer Nutzung sortenrein getrennt, wiederverwendet oder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.

Mehrere Gebäude, die in Winkeln zueinander stehen.

Nachhaltigkeitsaspekte wurden beim Bau besonders berücksichtigt.

Bundeswehr/Marcus Rott

Auftretendes Oberflächenwasser soll im Außenbereich in Form von offenen Versickerungs- und Verdunstungsflächen zu positiven Effekten auf das lokale Kleinklima beitragen. Die Flächenversiegelung kann dadurch auf ein Minimum reduziert werden. Um die Energieeffizienz der Gebäudetechnik zu realisieren, können durch die Möglichkeit der Nutzung von Fernwärme als Energieträger Technikflächen im Gebäude minimiert werden und Wartungskosten gegenüber herkömmlichen Heizanlagen reduziert werden. Die Lüftungsanlagen sind mit einem Wärmetauscher ausgeplant und durch die Frischluftansaugung erfolgt der Energieabgleich im Sommer wie im Winter. Eine sommerliche Überhitzung kann so ohne zusätzliche technische Kühlung kompensiert werden.


von Klaus Sasse  E-Mail schreiben

Aktuelles

Aktuelles aus dem Organisationsbereich Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen) der Bundeswehr.

Weiterlesen