Zehn Tage Austausch und Kooperationsgespräche liegen hinter der Delegation der Führungsakademie der Bundeswehr, angeführt vom Kommandeur, Generalmajor Oliver Kohl. Im Fokus der USA-Reise standen die Themen: Wie lernen wir heute und morgen? Und mit welchen potenziellen Partnern könnte die höchste militärische Ausbildungsstätte in Deutschland und das German Institute for Defense and Strategic Studies (GIDS) zusammenarbeiten?
 

Ein Ausschnitt der Landkarte USA
Ein Ausschnitt der Landkarte USA

6.500 Kilometer liegen zwischen der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und der ersten Station der Reise: der National Defense University (NDU) in Washington. Das NDU besteht aus fünf Colleges für militärische und zivile Führungskräfte und verfügt über sechs Forschungszentren. Intention des Besuches war es unter anderem, das GIDS vorzustellen. Das GIDS untersucht Probleme und Phänomene, die für die sicherheitspolitische Strategiefähigkeit Deutschlands bestimmend sind und schafft damit Grundlagen für die Beratung der Entscheidungsträger in Bundeswehr und Bundesregierung. Neben dem GIDS stand ein weiteres Thema im Mittelpunkt: Digitales Lernen.

Erfahrungen mit Lernen 4.0

Die Führungsakademie der Bundeswehr widmet sich aktuell einem 24-monatigem Veränderungsprojekt: der Digitalen Ausbildungsakademie. Die USA-Reise bot beste Gelegenheiten zu erfahren: Wie lehrt und lernt man in Amerika? „Die Ausbildungseinrichtungen, die wir besichtigt haben, sind überwiegend recht weit, was das digitale Lernen betrifft“, resümiert der Direktor Strategie und Fakultäten der Führungsakademie, Brigadegeneral Boris Nannt. So seien Blended-Learning und E-Learning ein fester Bestandteil im Lehrangebot. Inhaltlich vermitteln diese häufig genau das, was auch vor Ort angeboten wird. Möglich wird dies unter anderem auch durch Mobile Training Teams, die bei den Auszubildenden am Heimatstandort direkt in den Stäben und Verbänden eingesetzt werden. Bisher ist es bundeswehrweit noch nicht möglich, die Lerninhalte mit den eigenen Geräten, wie Smartphones, Tablets oder Laptops, von einer digitalen Lernplattform abzurufen. Die besuchten Ausbildungseinrichtungen in den USA sind da schon weiter. Sie bieten ihren Auszubildenden an, vom eigenen mobilen Endgerät aus zu arbeiten.

Generalmajor Kohl und Brigadegeneral Nannt zum Austausch und Kooperationsgespräche am Naval War College

Am Naval War College tauschten sich Rear Admiral Chatfield (2.v.r.), Generalmajor Kohl, Brigadegeneral Nannt (r.) und Prof. Mangold Jr. (l.) aus

U.S. Navy photo by Mass Communication 2nd Class Tyler D. John

Neue Wege gehen

Der Trend geht zum experimentellen Lernen. So werden auch beim Militär immer häufiger Elemente aus dem Bereich „Gamification” eingeführt. Als Gamification werden Anwendungen bezeichnet, welche spieltypische Elemente in einem spielfremden Kontext einsetzen. Das GIDS arbeitet bereits seit 2017 gemeinsam mit der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Forschungsgruppe „Gamification of Cyber Defence/Resilience” (SAS 129) an Serious Games für Cyberverteidigung und -resilienz für den militärischen Aus-, Weiter- und Fortbildungsbereich

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Drei Jahre hat die Mitte 2017 gegründete NATONorth Atlantic Treaty Organization- Forschungsgruppe „Gamification of Cyber Defence/Resilience” (SAS 129) Zeit, um für den militärischen Aus-, Weiter- und Fortbildungsbereich Serious Gaming für Cyberverteidigung und -resilienz zu …
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Auch zwischen der Führungsakademie und dem Naval War College (NWC) in Newport besteht eine Kooperation im Bereich Wargaming: „Es ist ein hervorragendes Beispiel für eine Win-Win-Kooperation zwischen zwei Hochschulen auf der Grundlage der Gegenseitigkeit: Ich freue mich besonders, dass wir Ihre Professoren im Februar zu einem Workshop zur Weiterentwicklung des sehr wertvollen „War at Sea“-Wargame einladen konnten”, sagt Generalmajor Oliver Kohl zur Präsidentin des NWC, Rear Admiral Soshana S.Chatfield.

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von Ines Blandau  E-Mail schreiben

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