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Frisches Wasser für das Camp Marmal

Einsatz
Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
2 MIN

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Den Wasserhahn aufdrehen, Zähne putzen, duschen oder einen Tee kochen: Sauberes fließendes Wasser ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Für die Menschen in Afghanistan jedoch nicht. Hier hat weniger als die Hälfte aller privaten Haushalte Zugang zu fließendem Wasser. Für den Betrieb des Feldlagers Camp Marmal in Mazar-i Scharif muss die Bundeswehr daher eine eigene Infrastruktur betreiben. Wenige Spezialisten stellen hierbei eine wichtige Grundlage für alle Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sicher.

Regelmäßig Rohre putzen

Ein Brunnen hinter Stacheldraht im Camp Marmal

Einer der insgesamt sieben Brunnen im Camp Marmal, gut gesichert und eingezäunt

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Der Bohrzug des Spezialpionierregimentes 164 aus Husum sowie die Einsatzgeologen des Zentrums für Geoinformationswesen der Bundeswehr: Gemeinsam stellen sie die Wasserversorgung sicher. Insgesamt sieben Brunnen sichern die Nutzwasserversorgung in Trink- und Brauchwasserqualität. Davon profitieren über 2.400 Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Camp Marmal. Ohne Wartung geht es jedoch nicht, hierfür kommen spezialisierte Fachkräfte aus Deutschland zum Einsatz. Diesmal sind Major Eva G. und Oberfeldwebel Kersten R. zusammen mit Kräften des Bohrzuges für sieben Wochen in Afghanistan.

Mit unterschiedlichen geophysikalischen Sonden messen sie den Durchmesser des Brunnens sowie Salzgehalt und Temperatur des Grundwassers. Mit einer Brunnenkamera können sie erkennen, ob die bis zu 110 Meter tiefen Brunnen verschmutzt sind oder Unregelmäßigkeiten aufweisen. Im Falle eines Falles entfernen sie diese mithilfe eines Stangenreinigungsgeräts. Alle zwei bis vier Jahre müssen die Brunnen außerdem regeneriert werden. Das bedeutet, dass die Filterstrecken mechanisch oder chemisch gereinigt werden. Mit speziellen Geräten werden hierfür Kies und Sand von Verschmutzungen befreit. Anschließend wird die Förderleistung für einige Tage eingestellt. Danach ist es geschafft und der regenerierte Brunnen steht wieder für die Wassergewinnung zur Verfügung.

Keine Durststrecken

Eine Kamera wird in einen Brunnen eingelassen

Mit einer Kamera und unterschiedlichen Sensoren untersuchen die Brunneninspektoren die Leitungen

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Bis zu 1000 Kubikmeter Wasser täglich: So viel Durchlauf haben die Wasseraufbereitungsanlagen, die das kühle Nass analysieren, filtern und mit Mineralien anreichern. Anschließend wird das Wasser in den im Erdreich eingelassen Zisternen zwischengespeichert und in ein Ringsystem eingespeist. Dabei stellt ein ziviler Vertragspartner den dauerhaften Betrieb im Einsatzland sicher.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wasseraufbereitungsanlage kontrollieren ständig das geförderte Wasser, bereiten es auf und sichern somit eine gleichbleibende Qualität. Außerdem wird Wasser gespeichert, denn im trockenen afghanischen Sommer sind Reserven eine gute Idee. Um Verkeimungen von vornherein vorzubeugen, findet auch hierbei ein ständiger Austausch statt. Somit wird sichergestellt, dass aus jedem Wasserhahn im Camp Marmal Trinkwasser fließt, das der deutschen Qualität entspricht und die Gesundheit der Menschen im Camp nicht gefährdet.

von Christian  Wolf

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