Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
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König Charles III. wird mit militärischen Ehren in Berlin empfangen, das „Schweizer Taschenmesser“ der Pioniere zeigt in Litauen sein Können und Panzergrenadiere trainieren in Lehnin – das und mehr sind die Bilder der Woche.
Das Vorgehen der Soldatinnen und Soldaten im Orts- und Häuserkampf kann von ganz verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Die taktischen Grundsätze bleiben aber die Gleichen: an jeder Ecke anhalten und das Vorfeld genau beobachten.
Bundeswehr/Mario Bähr
Der Notlaufring eines Gefechtsfahrzeuges hat sich durch Reibung so stark erhitzt, dass er in Brand geraten ist. Nach einem Löscheinsatz ist ein Soldat des Technischen Zuges des Jägerbataillons 413 mit der Reparatur des Schadens beschäftigt.
Bundeswehr/Tom Fuchs
Der Pionierpanzer Dachs kann fast alles – und zwar in fast jedem Gelände. Er kommt deshalb überall da zum Einsatz, wo das Terrain schwierig ist und zum Beispiel Stellungen gegraben oder liegen gebliebene Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen.
Bundeswehr/Jana Neumann
Hoher Besuch: König Charles III. besucht Deutschland und wird durch das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung mit militärischen Ehren empfangen
Bundeswehr/Anne Weinrich
Verteidigungsbereit, kaltstartfähig und reaktionsstark: Die deutschen Landstreitkräfte richten ihren Fokus wieder stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung aus
Bundeswehr/Oliver PieperNicht nur im Orts- und Häuserkampf müssen die Soldatinnen und Soldaten der 2. Kompanie des Panzergrenadierlehrbataillons aus Munster fit sein. Sie dürfen auch keine Berührungsängste haben, wenn sie den Abstieg in die Kanalisation wagen müssen. Auf dem Truppenübungsplatz in Lehnin trainieren die Soldatinnen und Soldaten verschiedene Übungsszenarien, die sie in Städten und Dörfern erwarten – dazu gehört auch, sich unter der Erde durch Abwassersysteme zu schleichen.
Weiter wird geübt, Häuser zu erstürmen und sich durch Straßenzüge zu bewegen. Die kleine Ortschaft Rauhberg, wie die Übungsanlage in Lehnin genannt wird, besteht aus Supermarkt, Schule, Gericht, Geschäften, Imbiss und Bahnhof. Alles soll so realistisch wie möglich sein, um die Soldatinnen und Soldaten bestmöglich vorzubereiten.
Beim Technischen Zug des Jägerbataillons 413 muss es schnell gehen. Die Soldatinnen und Soldaten sind dafür zuständig, Funkgeräte, Gewehre und sogar Gefechtsfahrzeuge schnell wieder einsatzbereit zu machen. Alles, was kaputtgeht, landet bei den Kameradinnen und Kameraden und wird repariert. Dabei gilt der Grundsatz: Schnell geht vor schön. „Fahren, Funken, Feuern“ – das ist der Schwerpunkt bei den Reparaturen, die der Technische Zug an den Fahrzeugen und Geräten vornimmt.
Aufwendigere Arbeiten gibt der technische Zug an das zuständige Versorgungsbataillon ab. Die Entscheidung trifft der Schirrmeister des Zuges. Er entscheidet, was in der aktuellen Lage am wichtigsten ist und deshalb zuerst oder nur behelfsmäßig repariert wird.
Der Zehnzylinder-Dieselmotor mit 830 PS sorgt beim Pionierpanzer Dachs für ordentlich Leistung. Bei der Übung Griffin Lightning in Litauen machte der Dachs im Zusammenspiel mit dem Brückenlegepanzer Biber den deutschen Soldatinnen und Soldaten sprichwörtlich den Weg frei. Der Dachs kann mit seinem Räumschild als Bulldozer, Kran oder Bagger eingesetzt werden. Er kann Erdarbeiten ausführen, zum Beispiel Auflieger für eine Panzerschnellbrücke schütten oder Stellungen ausgraben.
Außerdem schleppt er liegen gebliebene Gefechtsfahrzeuge ab – und das auch in schwierigem Gelände. Dass er außerdem Sperren räumen oder beim Anlegen von Sperren helfen kann, rundet sein Portfolio ab: Der Dachs ist das „Schweizer Taschenmesser“ der Panzerpioniere.
Empfang mit militärischen Ehren, Lufteskorte und Besuch einer deutsch-britischen Pionierübung: Die Bundeswehr war beim Staatsbesuch des Königs Charles III. stark vertreten. Während die britische Regierungsmaschine bereits in der Luft durch zwei Eurofighter der Luftwaffe eskortiert wurde, war am Empfang sowohl am Flughafen als auch vor dem Brandenburger Tor das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung beteiligt. Charles III. sah aber noch mehr von der Bundeswehr: In Finowfurt zeigten deutsche und britische Soldatinnen und Soldaten ihr Können.
Das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon 130 aus Minden hat Fähigkeiten, die in der NATONorth Atlantic Treaty Organization einmalig sind. Mit seinen Schwimmschnellbrücken vom Typ M3 sorgt das Bataillon dafür, dass Gewässer und Flüsse schnell überquert werden können. Eine Fähigkeit, die auch König Charles III. vorgeführt wurde. Bereits seit 2015 besteht eine enge binationale militärische Kooperation zwischen Großbritannien und Deutschland. Rund 30 britische Soldatinnen und Soldaten dienen im Pionierbrückenbataillon 130.
Stärkere Ausrichtung auf die Landes- und Bündnisverteidigung – das Deutsche Heer strukturiert sich um. Künftig sollen drei kampfstarke, kaltstartfähige Divisionen zur Verfügung stehen – komplett ausgestattet und einsatzbereit. Diese Divisionen sollen in die Kräftekategorien Leichte Kräfte, Mittlere Kräfte und Schwere Kräfte unterteilt werden. Leichte und Mittlere Kräfte sollen vor allem reaktionsstark und schnell weltweit einsetzbar sein, während die Schweren Kräfte durchsetzungsstark im hochintensiven Gefecht sein werden.
Durch die Einteilung in Kräftekategorien ist weiterhin die Balance zwischen der Fähigkeit der Landes- und Bündnisverteidigung und der Fähigkeit zum internationalen Krisen- und Konfliktmanagement gegeben. Verstärkt wird die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern. Zum Beispiel wird die Kooperation mit dem niederländischen Heer weiter vertieft und ausgebaut.
von Janet Watson/Tobias Luckau