Tag der Bundeswehr 2025 – Stärke zeigen, Dialog fördern, Zukunft sichern
Tag der Bundeswehr 2025 – Stärke zeigen, Dialog fördern, Zukunft sichern
- Datum:
- Ort:
- Deutschland
- Lesedauer:
- 6 MIN
Am 28. Juni 2025 öffnete die Bundeswehr an zehn Standorten ihre Tore für die Öffentlichkeit. Der Tag der Bundeswehr zeigte eindrucksvoll, wofür die Truppe steht: Einsatzbereitschaft, Dialog und Verantwortung – mit Vorführungen, Technik zum Anfassen und vielen Gesprächen auf Augenhöhe.
Der Tag der Bundeswehr ist die zentrale Veranstaltung, bei der sich die Bundeswehr bundesweit der Öffentlichkeit präsentiert. Am 28. Juni 2025 fand dieser besondere Tag nun bereits zum elften Mal statt. Die Bundeswehr präsentierte sich an zehn Standorten quer durch Deutschland und machte ihre Aufgaben, die Fähigkeiten und vor allem die Menschen in der Truppe erlebbar. Neben der Förderung des Austauschs mit der Gesellschaft ging es im Festjahr „70 Jahre Bundeswehr, 70 Jahre Deutschland in der NATONorth Atlantic Treaty Organization“ auch darum zu zeigen: Die Bundeswehr ist bereit – für die Landes- und Bündnisverteidigung, für Sicherheit und Frieden.
Mehr als 280.000 Besucherinnen und Besucher und damit so viele wie noch nie zuvor besuchten die Standorte, um bei der Bundeswehr einmal hinter die Kulissen zu blicken. Wer nicht live vor Ort dabei sein konnte, konnte das Programm im YouTube-Livestream online verfolgen. Gesendet wurde aus dem Gläsernen Studio auf dem Flugplatz Jagel – mit Schalten zu allen Standorten, Hintergrundgesprächen und Live-Interviews. Geboten wurden an den Standorten dynamische Vorführungen, Flugshows, Technik zum Anfassen und Gespräche auf Augenhöhe. Beim Tag der Bundeswehr wurde so insbesondere der Rahmen für Begegnungen geschaffen.

„Nur wer sich kennt, kann Vertrauen aufbauen. Und nur wer versteht, kann auch unterstützen.“
Bundeswehr erleben: Einblicke an zehn Standorten
Quer durch die Republik war der Tag der Bundeswehr 2025 ein besonderer Tag – vom hohen Norden bis in den Süden. In Jagel beeindruckte die Luftwaffe mit Flugvorführungen des Eurofighters und des Tornados. In Stralsund stand neben Schiffen der Marine ein öffentliches Feierliches Gelöbnis der Marinetechnikschule im Mittelpunkt. In weiteren Städten wie Delitzsch, Köln, Neubrandenburg, Osterholz-Scharmbeck, Bückeburg, Greding, Freyung und Diez präsentierten sich unterschiedliche Teilbereiche der Bundeswehr – vom Cyber- und Informationsraum, dem Sanitätsdienst, bis zum Unterstützungsbereich, von den Heeresfliegern bis zur Wehrtechnik.
Jeder Standort setzte eigene Schwerpunkte und bot ein individuelles Programm. An der Unteroffizierschule in der Garnisonsstadt Delitzsch lud eine der größten Ausbildungseinrichtungen des Heeres dazu ein, Schule, Ausbildung und Bundeswehr kennenzulernen, zu erleben und auszuprobieren. Köln, unter anderem Standort des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr, präsentierte sich mit digitalen Eignungstests, VRVirtuelle Realität-Erlebnissen und Karriere-Coaches. In Bückeburg beeindruckten die Heeresflieger mit Flugvorführungen und Simulatoren. Neubrandenburg zeigte die Rolle ihrer heimischen Panzergrenadiere, die auch multinational eingebunden sind, nicht zuletzt zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.
Nicht nur in Greding kam Dynamik ins Spiel: Fallschirmspringer und Kampfhubschrauber aus der Nähe rundeten das Programm für Technikinteressierte an der Wehrtechnischen Dienststelle für Informationstechnologie und Elektronik (WTDWehrtechnische Dienststelle 81) ab. In Freyung gab das Aufklärungsbataillon 8 exklusive Einblicke in die Ausrüstung und in ihren Auftrag. Auf Schloss Oranienstein in Diez zeigten die Sanitäter bei einer realistischen Übung unter Gefechtsbedingungen, was „Care under Fire“ bedeutet, also die taktische Verwundetenversorgung im Gefecht.
Auch in Osterholz-Scharmbeck standen dynamische Vorführungen auf dem Programm: Fallschirmjäger aus Seedorf und die Fähigkeitsvorführung mit schwerem Gerät beeindruckten das Publikum. An allen Standorten fanden die exklusiven Führungen durch Talent Scouts und die Informationen zum Berufseinstieg in der Bundeswehr großen Zuspruch: Junge Menschen nutzten die Gelegenheit, sich über zivile und militärische Karrieren bei der Bundeswehr zu informieren – von Ausbildung und Studium über ITInformationstechnik und Technik bis hin zu Spezialverwendungen.

Mit dem Bordhubschrauber Sea Lynx kam der Generalinspekteur zum Tag der Bundeswehr nach Stralsund. General Carsten Breuer landete direkt mittendrin – auf dem Flugdeck des Tenders „Elbe“.
Bundeswehr/Christoph Kassette
Später ging es für Generalinspekteur Carsten Breuer zum Feierlichen Gelöbnis der Rekrutinnen und Rekruten der Marinetechnikschule auf dem Alten Markt in Stralsund
Bundeswehr/Christoph KassetteSicherheit im Fokus des Tags der Bundeswehr 2025
Besonders großer Andrang herrschte in Jagel. Der Fliegerhorst bot ein vielfältiges Programm der Luftwaffe: statische Ausstellungen von Eurofighter, Tornado, A400M, dynamische Flugvorführungen, Infozelte, Technik zum Anfassen und Gespräche mit Pilotinnen und Piloten. Die Vorführungen demonstrierten eindrucksvoll, wie die Bundeswehr im Ernstfall Deutschlands Luftraum verteidigt – verlässlich integriert in das NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis. Davon konnte sich vor Ort auch Außenminister Johann Wadephul ein Bild machen. Die Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands nahm in zahlreichen Gesprächen viel Raum ein: der nach wie vor andauernde Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, kaum zwei Flugstunden von Berlin entfernt, die aktuelle Lage im Nahen und Mittleren Osten, der kommende Verteidigungshaushalt, das angestrebte Fünf-Prozent-Ziel der NATONorth Atlantic Treaty Organization.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz besuchte am heutigen Tag die Bundeswehr. Gemeinsam mit Generalinspekteur Carsten Breuer war er in Potsdam zu Gast und informierte sich beim Operativen Führungskommando der Bundeswehr am Standort Potsdam. Der anschließende Besuch im Wald der Erinnerung hat den Kanzler sehr bewegt: „Ich möchte, dass der Wert der Arbeit der Soldatinnen und Soldaten gesehen und gewürdigt wird.“ Seinen Dank an die Truppe richte er ganz bewusst am heutigen Tag der Bundeswehr, an dem sich die Streitkräfte in ganz Deutschland den Bürgerinnen und Bürgern vorstellten.
Weiterreise nach Stralsund: Gelöbnis und Dialog
Direkt nach dem Besuch in Potsdam reiste der Generalinspekteur weiter zum Tag der Bundeswehr-Standort Stralsund. Nach der Landung mit dem Marinehubschrauber Sea Lynx auf dem Flugdeck des Tenders „Elbe“, der an der Pier der Hafeninsel festgemacht hatte, ging es zum Rundgang über das weitläufige Veranstaltungsgelände. Der Generalinspekteur kam dabei auch immer wieder ins Gespräch mit den Gästen und den Soldatinnen und Soldaten.
Nachdenklich äußerte sich ein Besucher nach dem Überflug des Transportflugzeugs A400M über Stralsund: „Wenn man überlegt, dass vor einer Woche damit noch Deutsche aus Israel evakuiert wurden, bekommt man gleich einen ganz anderen Bezug zu diesem Flugzeug.“ Der Besucher spielte damit auf die begleitete Abholung des Auswärtigen Amtes an, die die Bundeswehr unterstützt hat. Die aktuelle Lage in der Welt war eins der bestimmenden Themen des Tages – und wie man darauf richtig reagieren könne.
Am Nachmittag fand auf dem Alten Markt im Herzen der Stralsunder Altstadt ein öffentliches Feierliches Gelöbnis der Rekrutinnen und Rekruten der Marinetechnikschule statt, die kürzlich ihren Dienst angetreten haben. Die Zeremonie unter freiem Himmel war ein emotionaler Höhepunkt – für Angehörige ebenso wie für die vielen Gäste aus der Region. Sie stand sinnbildlich für die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft. Die 23-jährige Edda gehörte zu den Freiwillig Wehrdienstleistenden, die gelobt haben, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen: „Ich wollte nach längerem Auslandsaufenthalt etwas Sinnstiftendes machen. Deswegen habe ich mich für die Bundeswehr entschieden.“
General Breuer betonte in seiner Gelöbnisrede, dass tapfer zu verteidigen ein großes Versprechen sei. „Auf Sie, die Sie hier vor mir stehen, kommt es jetzt an.“ Eddas Mutter ist das klar: „Ich bin stolz auf sie. Ich habe Einsicht in die Notwendigkeit – aber es ist auch begleitet von einer Sorge, was kommen wird.“ Denn an die Rekrutinnen und Rekruten gewandt machte Breuer deutlich: „Sie verpflichten sich in einer Zeit, in der wieder ein Krieg vor unserer Haustür tobt, mitten in Europa. In einer Zeit, in der Sie sich nicht mehr aussuchen können, wann und wohin Sie mit Ihrem Boot, Ihrem Schiff, mit Ihrer Einheit in den Einsatz gehen.“
Starkes Signal für Sicherheit und Verantwortung
Und so wurde klar: In einer Zeit wachsender Bedrohungen war dieser Tag der Bundeswehr auch ein Zeichen dafür, dass die Bundeswehr bereitsteht – für das Land, die Bündnispartner und die Menschen, denen sie dient. Der Tag war mehr als eine Leistungsschau. Im Zeichen vieler internationaler Kriege und Krisen war er ein Tag der Begegnung, des Dialogs und der Transparenz. Er zeigte, dass die Bundeswehr auf ihrem Weg zur Kriegstüchtigkeit voranschreitet – gut ausgebildet, professionell und gesellschaftlich eingebettet. Und für viele der mehr als 280.000 Besucherinnen und Besucher steht schon jetzt fest: Beim Tag der Bundeswehr 2026 sind sie wieder dabei.
Die Höhepunkte des Livestreams des Tages gibt es hier zum nochmal anschauen.