Mobile Feldküche in der spanischen Gluthitze

Mobile Feldküche in der spanischen Gluthitze

Datum:
Ort:
Spanien
Lesedauer:
2 MIN

Im Januar dieses Jahres hatte die Mobile Feldküche bereits die Kälteerprobung am Polarkreis in Norwegen erfolgreich bestanden. Inzwischen geht die weitere Erprobung mit großen Schritten voran. Derzeit wird die Küche im Rahmen der Eignungsfeststellung auf dem NATO-Truppenübungsplatz „Campo de Maniobras de San Gregorio“ in der Nähe von Saragossa in Spanien einer Hitzeerprobung unterzogen.

Zwei Container in Flecktarnfarbe auf einer Betonfläche

Die Mobile Feldküche an ihrem Erprobungsplatz auf dem „Campo de Maniobras de San Gregorio“

Bundeswehr/Deichen

Auch die aktuellen Tests erfolgen unter einsatznahen Bedingungen und sind Voraussetzung für die spätere Zulassung der Feldküche.

Bewährtes Erprobungsteam

Wie schon bei der Kälteerprobung wurde wieder ein Team aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedenster Fachbereiche zusammengestellt. Neben der  Projektleitung aus dem BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr gehören dem Team erneut Angehörige der Logistikschule der Bundeswehr, der Technischen Schule des Heeres sowie des Spezialpionierregimentes 164 und der Herstellerfirma an. Auch die Fachexpertise des Kommandos Sanitätsdienst der Bundeswehr ist zu Aspekten der Lebensmittelhygiene gefragt. So kann die Mobile Feldküche auch in diesem klimatischen Umfeld auf Herz und Nieren getestet werden.

Extreme Hitze und Sandsturm sind kein Problem

Nach dem Aufbau der Feldküche und dem obligatorischen Funktionstest aller Geräte konnten das Trinkwassersystem desinfiziert und der Kochbetrieb aufgenommen werden.

Zuvor wurden durch die begleitende Veterinärin Wasserproben an den Versorgungsleitungen entnommen. Dadurch und über weitere Probenahmen am Trinkwassersystem der Mobilen Feldküche sollen insbesondere Erkenntnisse über Veränderungen der Keimbelastungen des Trinkwassers über die Zeit bei großer Hitze gewonnen werden. Immerhin steigen die Temperaturen am Erprobungsort auf bis zu 44°C im Schatten.

Ein plötzlich auftretendes Gewitter mit einem Sandsturm bei 34°C am späten Abend sorgte sogar dafür, dass die Küche ihre Schutzeigenschaften gegen Wettereinflüsse und Staub gleich mit unter Beweis stellen konnte.

Die Ergebnisse der Kälteerprobung im Januar dieses Jahres hatten bereits zu konstruktiven Änderungen an einzelnen Komponenten der Küche geführt. So stellte sich zum Beispiel heraus, dass die Ausleitung des entstehenden Dampfes der Kochgeräte im Küchencontainer durch eine verbesserte Frischluftzufuhr von außen optimiert werden musste.

Zwei Containermit einer großen Belüftungsanlage auf der rechten Seite stehen auf einer Betonfläche vor einem Wald

Bevor das neue Klimagerät in die Feldküche integriert wird, wird es außerhalb der Container eingehend getestet

Bundeswehr/Stork

Weil das mit den ursprünglich verbauten Klimageräten nicht möglich war, wurde von der Herstellerfirma für die Hitzeerprobung ein alternatives Klimatisierungskonzept realisiert und zur Erprobung vorgestellt.

Wieder einmal zeigte sich, dass auf Tests und Eignungsprüfungen unter realen Einsatz- und Umgebungsbedingungen nicht verzichtet werden kann, weil keine rein theoretische Betrachtung alle möglichen Einflussfaktoren ausreichend berücksichtigen kann.

Zwei Soldaten mit stehen in einer Küche und arbeiten

Realer Küchenbetrieb während der Erprobung - es muss alles auch bei hohen Außentemperaturen funktionieren

Bundeswehr/Stork

Die Hitzeerprobung wird im weiteren Verlauf der Tests auch genutzt, um diverse Arbeitsabläufe zu erproben sowie weitere Anforderungen der Leistungsbeschreibung detailliert zu prüfen.

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Tests nicht nur für die Bundeswehr interessant

Während der Erprobung besuchte der wehrtechnische Attaché bei der Deutschen Botschaft in Madrid das Erprobungsteam in Saragossa und ließ sich detailliert in den Aufbau und die Fähigkeiten der Mobilen Feldküche einweisen. Auch Angehörige der spanischen Armee zeigten ihr Interesse an der Feldküche und der deutschen Gruppenverpflegung.

von Thomas Stork

Die Beschaffung der Mobilen Feldküche

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