Umfangreiche Tests am Limit

Upgrade: Kampfwertgesteigerter Schützenpanzer Puma erfolgreich erprobt

Upgrade: Kampfwertgesteigerter Schützenpanzer Puma erfolgreich erprobt

Datum:
Ort:
Trier
Lesedauer:
2 MIN

Der Schützenpanzer Puma wird wie alle militärischen Waffensysteme der Bundeswehr technisch ständig auf den neuesten Stand gebracht und dadurch in seinem Kampfwert gesteigert. Um seine Einsatzfähigkeit trotz höheren Gewichts sicherzustellen, wurden auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz kürzlich umfangreiche Erprobungen durchgeführt.

Ein Panzer fährt von links nach rechts durch tiefen Sand vor einem Wald

Mit zusätzlichem Gewicht und neuer Ausstattung wurde der Puma in der Oberlausitz ausgiebig unter erschwerten Bedingungen getestet

Bundeswehr/Marvin Greis

Drei Wochen umfangreiche Tests

Die Zukunftsfähigkeit aller in der Bundeswehr genutzten Waffensysteme ist von elementarer Bedeutung für die Einsatzbereitschaft der Truppe sowie für deren Sicherheit. 

Innerhalb einer dreiwöchigen Erprobungszeit testete ein Team der Wehrtechnischen Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik, die WTDWehrtechnische Dienststelle 41 in Trier, den Puma daher mit seiner erweiterten Ausstattung auf Herz und Nieren.

Extreme Bedingungen auf 1.300 Kilometern

Die Bedingungen auf dem Truppenübungsplatz waren mehr als herausfordernd: Die sandigen Teststrecken waren durch die anhaltende Trockenheit extrem staubig, so dass mikroskopisch kleine Staubpartikel in die kleinsten Ritzen des Pumas einzudringen drohten. Wie würde sich das auf das Fahrzeug auswirken? Würde der Luftfilter durchhalten? Wie wäre die Mobilität im tiefen Sand?

Ein Panzer von vorn in tiefem Sand vor einem Wald

Die Ketten des Schützenpanzers graben sich tief in den sandigen Boden und wirbeln dabei Unmengen an Staub auf

Bundeswehr/Marvin Greis

Um diese Fragen zu beantworten, ging es immer wieder durch den Sandboden der Oberlausitz. Knapp 1.300 Kilometer wurden so insgesamt zurückgelegt – eine lange Strecke. Fahrer und Material mussten dabei besonders extremen Hitze- und Staubbedingungen trotzen.

Neue Technik mit an Bord

Außerdem wurde auf dem „Erprobungs-Puma“ auch ein taktisches, laserbasiertes Waffentrainingssystem installiert. Damit wird es der Truppe möglich, ein vollumfängliches Gefecht zu simulieren – einschließlich des Zusammenspiels mit anderen Waffensystemen wie Kampfpanzern oder Artillerie und Infanterie. Hierzu wurden an dem Puma elektrische Waffen- und Effektsimulatoren angebaut.

Auch dieses neue System musste den staubigen Bedingungen in der Oberlausitz und dem rauen Fahrbetrieb standhalten. 

Kampfwertsteigerung verursacht mehr Gewicht 

Der Erprobungskatalog war umfangreich und bildete den Abschluss einer sogenannten Auflastkampagne. Das bedeutet, dass der Schützenpanzer für die Tests um zwei Tonnen schwerer bestückt wurde, als das derzeitige Serienfahrzeug auf die Waage bringt. 

Der Hintergrund dafür ist einfach: Erfahrungsgemäß werden militärische Fahrzeuge im Laufe ihrer Nutzung bei der Truppe, beispielsweise durch eine stärkere Panzerung oder leistungsgesteigerte Waffen, immer schwerer. 

Bei der Erprobung wurde daher genau beobachtet, ob die Antriebselemente, wie Motor und Getriebe, sowie das Fahrwerk dem Mehrgewicht und den dadurch entstehenden Mehrbelastungen sicher standhalten.

Ein Panzer fährt von rechts nach links durch tiefen Sand vor einem Wald

Mit Vollgas durch den tiefen Sand – die Technik soll zeigen, was sie kann

Bundeswehr/Marvin Greis

Erprobungen erfolgreich abgeschlossen

Bei derartig intensiven Tests sind entstehende Schäden am Gerät nicht auszuschließen. Denn die Technik wird hier mit Absicht an ihre Grenzen gebracht – und darüber hinaus. Das alles soll am Ende der Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten dienen. Die wenigen festgestellten Mängel am Puma werden nun eingehend untersucht. 

„Der Puma hat sich in der Oberlausitz gut geschlagen und die Laufleistungen für die 45 Tonnen-Auflastkampagne sind für alle Baugruppen erreicht – passt“, so das Fazit von Cord S., der die Erprobungen mit seinem Team zu einem erfolgreichen Ende gebracht hat.

von WTD 41 

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