SELA – Hauptfeldwebel Max S.
Im hochdynamischen Umfeld übt das Bataillon für Elektronische Kampfführung 911 im Elektromagnetischen Spektrum aufzuklären.
Ein Teil des Bataillons für Elektronische Kampfführung 911 in Stadum übte zur Vorbereitung auf die Landes- und Bündnisverteidigung auf dem hemischen Truppenübungsplatz. Ziel dieser Übung war, die Fähigkeiten, die auf einem hochdynmischen Gefechtsfeld benötigt werden, wieder einzuüben. Dabei gilt es sowohl die allgemein militärischen Grundlagen als auch die fachspezifischen Handgriffe zu trainieren, die nötig sind um im elektromagnetischen Spektrum aufzuklären. In einer Task Force EloKaElektronische Kampfführung verlegten deshalb große Teile der 2. Kompanie des Verbandes auf den Truppenübungsplatz.
Die EloKaElektronische Kampfführung Task Force mit rund 100 Soldatinnen und Soldaten ist einer Heeresbrigade angegliedert und arbeitet dieser zu. Während der Übung hatte die Task Force EloKaElektronische Kampfführung den Auftrag in einem vorerkundeten Gebiet gegnerische Kräfte aufzuklären und die militärischen Führungsstäbe so mit umfassenden Informationen zu versorgen. Mit den so gewonnenen Aufklärungsergebnissen der Task Force soll der Brigadeführung im Szenario ermöglicht werden, ihre militärischen Entscheidungen auf Grundlage eines vollständigen Lagebildes zu treffen.
Wir leisten einen Beitrag zur Informationsüberlegenheit als Voraussetzung zur eigenen Initiative.
Hauptmann Andreas S., Chef der 2. Kompanie des Bataillons Elektronische Kampfführung 911 und Führer der EloKaElektronische Kampfführung Task Force inspiziert die Fahrzeuge seiner Kompanie. Auf dem nördlichsten Übungsplatz Deutschlands in Nordfriesland erwartet die Kompanie Dauerregen, doch das ist man im EloKaBtlBataillon für Elektronische Kampfführung 911 in Stadum gewöhnt. Nach wochenlanger Vorbereitung und Ausbildung beginnt endlich die Übung.
Das Vorauskommando ist in der geplanten Stellung eingetroffen. Schnell werden die Fahrzeuge im Wald untergezogen und getarnt. Die Soldatinnen und Soldaten suchen im Unterholz nach Zweigen und Ästen um die Konturen der Fahrzeuge verschwimmen zu lassen. „Die Fahrzeuge dürfen für feindliche Truppen nicht erkennbar sein“, erklärt der Gruppenführer, Hauptfeldwebel K. „Wir befinden uns hier in einem Mischwald, auch darauf sollte bei der Auswahl der Tarnung geachtet werden.“
Das Vorauskommando sichert die erkundete Aufklärungsstellung nach außen ab. Die Transportpanzer Fuchs mit dem Rüstsatz „Peiler“ gehen unter gegenseitiger Sicherung am Waldrand in Stellung. Sobald weitere Kräfte die äußere Sicherung übernehmen, werden die Peiler in eine andere Stellung verlegen und ihre Peilantennen auf dem Dach einsetzen.
Der erste Sensor ist schon bereit. Mit dem Vorkommando ist die SELA-Gruppe mit ihrem „Sensor Elektronische Lageabschätzung“ in Stellung gegangen. „Wir mit unserem System SELA sind sehr schnell einsatzfähig“, so Gruppenführer Hauptfeldwebel S.. „Während unsere die Kompanie noch auf dem Weg ist, können wir bereits erste Signale des Feindes aufklären und eine erste Vorerkundung im elektromagnetischen Spektrum durchführen.“
Durch den Wald dröhnen Motorengeräusche. Kurz später biegt eine Marschkolonne von rund 20 Fahrzeugen in die Waldstraße ein. Das Hauptkommando der EloKaElektronische Kampfführung Task Force ist wie geplant in der Stellung eingetroffen und wird vom Vorauskommando in Empfang genommen.
Nun geht es Schlag auf Schlag. Soldatinnen und Soldaten weisen die verschiedenen Fahrzeuge in ihre vorerkundeten Stellungen ein. „Das Gelände ist schwierig, gerade weil es die letzten Stunden stark geregnet hat“, so Hauptmann S., KpChef der 2. Kompanie und Führer der EloKaElektronische Kampfführung Task Force. „Das Rangieren auf dem weichen Waldboden erfordert von den Fahrerinnen und Fahrern der EloKaElektronische Kampfführung-Systeme ein gutes Gefühl für ihre Fahrzeuge und sicheres fahrerisches Können.“
Die EloKaElektronische Kampfführung Task Force ist in der Landes- und Bündnisverteidigung meist einer Brigade des Heeres unterstellt. Der Brigadeführung liefert die Task Force die Aufklärungsergebnisse, damit diese ein bestmögliches Lagebild der gegnerischen Kräfte besitzt. „Mit unseren Informationen tragen wir wesentlich dazu bei, der eigenen Kampftruppe einen Vorteil im Gefecht zu verschaffen“, erklärt der Führer der Task Force.
Da die EloKaElektronische Kampfführung Task Force zwar hinter der eigenen Kampftruppe eingesetzt ist, jedoch trotzdem durch feindliche Kräfte angegriffen werden kann, muss sich die EloKaElektronische Kampfführung Task Force auch selbst sichern können. Das bedeutet für diese zum Beispiel, dass Alarmposten bezogen und ständig besetzt werden müssen. Im Wald untergezogen haben die Soldatinnen und Soldaten einen guten Blick auf das zu überwachende Gelände.
Unterdessen stehen die Fahrzeuge auf ihren geplanten Plätzen. „Nun folgen der Aufbau und der Einschaltvorgang unserer Aufklärungssysteme“, so Oberfeldwebel L, einer der EloKaElektronische Kampfführung-Feldwebel. Die Antennen der Systeme werden ausgefahren und Strom-, Signal- und Datenkabel verlegt. Jeder Handgriff sitzt. Im Wald brummt bereits ein Stromerzeugeraggregat, das die autarke Stromversorgung der Kabinen ermöglicht.
Nach dem schweißtreibenden Aufbau sind die Systeme einsatzbereit. Der Bereich um die Systeme ist mit Stacheldraht gesichert. Rund 20 Meter ragen die Antennen der EloKaElektronische Kampfführung-Systeme in den Himmel. Die eigentliche Arbeit findet jedoch in den einzelnen Kabinen statt. Aufklärungsspezialistinnen und -spezialisten besetzen die Kabinen und betreiben die Systeme durchgehend 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
„Wir als Sprechfunkerfasser klären feindliche Funksprüche in unserem zugewiesenen Frequenzband auf“, so Oberfeldwebel L.. „Wir können dabei sowohl die Frequenz oder die Richtung erfassen, aber auch den Inhalt der einzelnen Funksprüche auswerten.“ Das bedeutet, dass die Soldatinnen und Soldaten hören können, wenn zum Beispiel über Funk Befehle ausgegeben werden oder Positionen durchgegeben werden. „Mein Auftrag ist es, herauszufinden, welche gegnerischen Kräfte sich wann und wo befinden oder auch wann und wo diese angreifen wollen“, ergänzt der Aufklärungsfeldwebel.
Die Transportpanzer mit Peilantenne sind die mobilen Sensoren der Task Force. „Je näher man am Feind ist, umso besser sind die Aufklärungsergebnisse“ erklärt Gruppenführer Hauptfeldwebel K. Er weist den Kommandanten eines anderen Fahrzeugs in den Auftrag und den Anmarschweg ein.
Die Informationen werden direkt an die Führung der EloKaElektronische Kampfführung Task Force gemeldet. Dort werden die Informationen gebündelt und an die militärischen Stäbe der anderen Truppen weitergegeben. „Dies geschieht über unseren Verbindungsstabsoffizier in der Heeresbrigade“, erklärt Hauptmann S.. „Von dort bekommen wir auch unsere weiteren Aufträge, zum Beispiel wo und worauf wir unser genaues Augenmerk legen sollen.“
Hauptmann S. entscheidet dann, wie er seine eigenen Kräfte weiter einsetzt, um diese Aufträge zu erfüllen. „Mit welchen Systemen und mit welchem Kräfteansatz wir dies leisten, obliegt uns als EloKaElektronische Kampfführung Task Force“ sagt Hauptmann S.. „Wir bekommen den Auftrag und planen, wie dieser bestmöglich erfüllt werden kann – Auftragstaktik eben.“
Inzwischen liegen vielfältige Aufklärungsergebnisse vor. Die gegnerischen Kräfte wurden durch die Heeresbrigade zurückgeschlagen. An die EloKaElektronische Kampfführung Task Force werden neue Aufträge übermittelt. Diese sind aus der jetzigen Stellung nicht mehr bestmöglich zu erfüllen – die EloKaElektronische Kampfführung-Task Force muss erneut verlegen. Für die Soldatinnen und Soldaten der EloKaElektronische Kampfführung Task Force beginnt nun ein neuer Durchlauf. Zunächst die Erkundung der neuen Stellung, dann das Verlegen des Vorkommandos und der Abmarsch des Hauptkommandos. „Dies geschieht im überschlagendem Einsatz, das heißt während der eine Teil aus der alten Stellung noch aufklärt, verlegt bereits der andere Teil in die neue Stellung. Sobald der zweite Teil die Aufklärung übernommen hat, kann der erste Teil nachziehen“, schildert Hauptmann S. das weitere Vorgehen. „So verfügt die militärische Führung auch während der Verlegung jederzeit über Aufklärungsergebnisse.“
Das Hauptkommando ist nach längerem Marsch mit KfzKraftfahrzeug in der Stellung angekommen.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Vor dem Einnehmen der Stellplätze werden die Soldatinnen und Soldaten genau ins Gelände eingewiesen.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Die Fahrzeuge sind aufgefahren. Danach geht es für jedes Team auf den eingeteilten Platz.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Gesichtstarnung - damit die Soldatinnen und Soldaten gut getarnt sind wird das Gesicht geschwärzt.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Auch die Soldatinnen und Soldaten, die für die Sicherung eingeteilt sind, müssen in die Lage eingewiesen werden.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Das Beziehen der Stellung erfolgt immer unter dem Schutz der eigenen Kräfte. Dazu sind auch gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Die ersten Aufklärungssysteme sind bereits einstazbereit, bevor das Hauptkommando an der Stellung ankommt.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Die Stellungen befinden sich teilweise in schwierigem Gelände. Das hat auch den Grund, dass die Fahrzeuge gut getarnt werden können.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Das Instellungbringen ist auch mit harter körperlicher Arbeit verbunden - zum Beispiel mit Schaufel und Spaten.
Bundeswehr/Sonja Broschinski
Während die Einen ihre Systeme aufbauen, kümmern sich die anderen Soldatinnen und Soldaten um die richtige Sicherung der Stellung zum Beispiel mit Stacheldraht.
Bundeswehr/Sonja BroschinskiDie Hummel stört feindliche Kommunikation.
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