Heer
Sommerreise

Zu Besuch bei schwäbischen Artilleristen

Zu Besuch bei schwäbischen Artilleristen

Datum:
Ort:
Stetten am kalten Markt
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Dieser Termin hatte die Bezeichnung „Sommerreise“ wahrlich verdient: Bei Temperaturen um 34 Grad und Sonnenschein besuchte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht das Artilleriebataillon 295, das als Teil der Deutsch-Französischen Brigade auf der Schwäbischen Alb stationiert ist.

Eine Zivilistin beugt sich zu einem Rekruten herab, der eine Skizze zeichnet.

Auch für die jüngsten Soldaten nimmt sich die Ministerin Zeit und stellt viele Fragen an die Teilnehmer der Grundausbildung

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Während ihres Besuches führte die Verteidigungsministerin intensive Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten. Sie nahm zudem Einblick in die Einsatzlandspezifische Ausbildung (ELSAeinsatzlandspezifische Ausbildung) des Bataillons, bei der Soldaten des Heeres auf den bevorstehenden Einsatz im westafrikanischen Mali vorbereitet werden. Außerdem besuchte sie die aktuell laufende Grundausbildung des Verbandes.

Die militärische Grundausbildung in der 6. Batterie des Artilleriebataillons und die laufende Vorbereitung auf den Einsatz in Mali verdeutlichen die hohe Belastung der Soldaten in einer Zeit der sicherheitspolitischen Umbrüche. Stand lange Zeit die Verwendung der Truppe für friedenserhaltende Auslandseinsätze im Mittelpunkt der Ausbildung, ist spätestens durch den Ukrainekonflikt das Thema Landes- und Bündnisverteidigung ein erneuter Schwerpunkt der Ausbildungsvorhaben.

Die Truppe bleibt ein verlässlicher Partner

Die Herausforderungen für die Soldaten des Heeres werden in den nächsten Jahren nicht weniger werden. Und auch das Anforderungsprofil an jeden Einzelnen wird komplexer: Kämpfen sollen die Angehörigen des Heeres können, das eigene Land und die Bündnispartner verteidigen – aber eben auch friedenssichernde Aufgaben auf der ganzen Welt wahrnehmen. Dementsprechend vielfältig waren die Eindrücke, die die Ministerin mitnehmen konnte. Von den ersten Schritten junger Soldaten, die an verschiedenen Ausbildungsstationen mit Karte, Kompass, Meldeblockzettel und dem Gewehr G36 die Grundpfeiler des Soldatenhandwerks lernen bis über zu den erfahrenen Kameradinnen und Kameraden, die andere Heeressoldaten auf die große Aufgabe eines Auslandseinsatzes in einer krisengeschüttelten Region vorbereiten: Das Artilleriebataillon 295 zeigte ein breites Spektrum an Ausbildung, wovon sich die Ministerin auch in persönlichen Gesprächen mit den Soldaten vor Ort überzeugte.

Dass die Truppe in der Lage ist, sich diesen vielfältigen Ansprüchen zu stellen, zeigt sich auch in der abschließenden Bewertung Lambrechts: „Es war beeindruckend, was ich hier erlebt habe.“ Ob es die einsatzvorbereitende Ausbildung sei oder die Grundausbildung, in der junge Menschen „von der Pike auf“ lernen würden, was es ausmache, Soldatin oder Soldat zu sein – überall sei sie am größten Standort in Baden-Württemberg auf hohe Motivation und Professionalität aller Beteiligten getroffen.

Geopolitische Lage zeigt Bedeutung der Artillerie

Eine Zivilistin blickt in die Kamera, während sie mit einer vor ihr stehenden Soldatin spricht.

Der Blick ist nach vorn gerichtet: Christine Lambrecht zeigt sich nach dem facettenreichen Tag hochzufrieden mit ihren Soldatinnen und Soldaten aus Stetten.

Bundeswehr/Julia Dahlmann

Die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine verdeutlichen dabei die entscheidende Rolle, die die Rohr- und Raketenartillerie als Teil des Gefechtes verbundener Waffen spielt. Dementsprechend deutlich fiel auch hier die Würdigung der Ministerin aus: „Artillerie – das ist ein Kernstück, wenn wir über Einsatzbereitschaft sprechen.“

Bei den Auslandseinsätzen der letzten Jahrzehnte hatten die Waffensysteme der Artillerie (bis auf den Einsatz einiger Panzerhaubitzen 2000 in Afghanistan) keine Bedeutung. Aber die Gefechte in der Ukraine zeigen, dass auch in symmetrischen Konflikten der Zukunft Schlagkraft und Reichweite indirekt feuernder Waffen eine entscheidende Rolle spielen werden. Dass das Deutsche Heer hier mit modernen Waffensystemen ausgestattet ist, wurde durch die statische Waffenschau auf der Schwäbischen Alb deutlich. So konnte Lambrecht sowohl die Panzerhaubitze 2000 als auch das Mittlere Artillerieraketensystem MARSMittleres Artillerieraketensystem II besichtigen. Im Gespräch mit den anwesenden Journalisten stellte sie die besondere Bedeutung der Artillerietruppe auch hinsichtlich des Krieges in der Ukraine heraus: „Von der hohen Expertise in Bezug auf Artillerie haben auch ukrainische Soldaten profitiert, als sie an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet wurden.“ Die in Deutschland erfolgte Ausbildung sei die Gewährleistung dafür, dass die ukrainischen Artilleristen im Gefecht bestehen könnten. „Es tut gut, dass man sich darauf verlassen kann.“ Mit diesem Fazit würdigte die Ministerin den Dienst aller Bataillonsangehörigen.

Es war das Ergebnis eines langen Tages, an dem sich Lambrecht nach dem Besuch der beiden Ausbildungsstationen neben den Gesprächen mit Bataillonskommandeur Oberstleutnant Kevin Freudenberger auch Zeit für Gespräche mit Soldaten aller Dienstgradgruppen nahm. Grundausbildung, Einsatzlandspezifische Ausbildung, Waffenschau sowie zahlreiche direkte Gespräche mit der Truppe: Am Ende des Tages war es eine Etappe in der Sommerreise der Ministerin, bei der alle Beteiligten mit nachhaltigen, positiven Eindrücken und viel Vertrauen in die kommenden Wochen gehen dürften.

Statement

von Henning Schmitz

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

zum Thema