Die Artillerie zählt zu den Kampfunterstützungstruppen des Heeres. Mit ihrem weitreichenden Artilleriefeuer unterstützen die Artilleristen die Kampftruppe. Die Panzerhaubitze 2000 und der Raketenwerfer MARSMittleres Artillerieraketensystem II sind ihre Hauptwaffensysteme.
Die Artillerietruppe des Heeres leistet einen wesentlichen Beitrag in Gefechten aller Intensitäten und Szenarien. Sie gibt der Kampftruppe Feuerunterstützung durch die Bekämpfung von Punkt- und Flächenzielen und bekämpft den Feind auch aus weiter Distanz.
Der Feuerkampf wird durch Joint Fire Support Teams am Boden vorn beim Gefecht geführt. Es setzt sich zusammen aus Artilleriebeobachtern, vorgeschobenen Beobachtern der Mörser und den Fliegerleittrupps. Dieses Team begleitet die Kampftruppe und verfügt über die Fähigkeit, mit den anderen Teilstreitkräften Luftwaffe und Marine, den Spezialkräften aber auch mit verbündeten Armeen in allen Dimensionen des Einsatzraumes zusammenzuarbeiten.
Auch verfügt die Artillerietruppe über vielfältige Möglichkeiten zur Aufklärung gegnerischer Kräfte und kann zu jeder Tages- und Nachtzeit sowie bei jeder Witterung den Gegner auf große Entfernung bekämpfen.
Die Artillerietruppe hat derzeit eine Personalstärke von rund 5.000 Soldaten. An der Spitze der Truppengattung steht der General der Artillerie. Er ist gleichzeitig Leiter der zentralen Ausbildungseinrichtung der Artillerietruppe in Idar-Oberstein.
Weitreichende Waffenwirkung
Die Artillerie ist der wesentliche Träger des Feuerkampfes. Dies bedeutet, dass sie zu jeder Tages- und Nachtzeit unabhängig vom Wetter feuern kann. Diese Unterstützungsleistung wird durch die Artillerie schnell und präzise erbracht. Große Entfernungen, von der Waffe bis zum Ziel, sind die Regel. Man spricht auch von der Wirkung mit Präzisions- und Abstandsfähigkeit. Die Artillerie liefert diesen Beitrag mit ihren Panzerhaubitzen und Raketenwerfern.
Aufklärung und Führung
Bevor ein Ziel bekämpft werden kann, muss es durch Aufklärung erkannt und eindeutig bestimmt werden. Für diese Aufgabe verfügt die Artillerietruppe über zahlreiche Aufklärungsmittel. Die Augenbeobachtung wird durch Radargeräte und fliegende Systeme ergänzt. Mit diesen Mitteln wird es möglich, Ziele mit hoher Genauigkeit zu orten. Für eine optimale Zielbekämpfung und Führung aller Kräfte bedarf es Mittel, mit denen die Systeme der Aufklärung und Wirkung miteinander verknüpft werden können. Hierzu werden unter Nutzung des funkgestützten Netzwerkes ADLER (Artillerie-, Daten-, Lage-, Einsatz-Rechnerverbund) Zieldaten und andere Informationen übermittelt und digital an die Waffensysteme übergeben. Eine unverzügliche Zielbekämpfung wird hierdurch wesentlich erleichtert.
Das „System Artillerie“
Wirksam wird die Artillerie erst im Systemverbund. Dieser „System Artillerie“ genannte Verbund von Führung, Aufklärung und Wirkung bringt die Truppengattung in allen Einsatzszenarien erst richtig zur Geltung. Das enge Zusammenwirken mit Luftwaffe, Marine und befreundeten Streitkräften kennzeichnet die Artillerie als streitkräftegemeinsam und multinational ausgerichtete Truppengattung des Heeres.
Modern und zukunftssicher ausgestattet, wird die Artillerie auch künftig ihren Platz unter den wesentlichen Akteuren der Landstreitkräfte behalten.