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Luftwaffe
Fliegen am Limit

Wo Abenteuer auf Disziplin trifft – Unterwegs in den norwegischen Fjorden

Fähigkeiten
Datum:
Ort:
Norwegen
Lesedauer:
2 MIN

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Majestätisch liegen die norwegischen Fjorde in der Sonne, umrahmt von schneebedeckten Bergen. Aus der Ferne hört man ein tiefes Brummen: Nur hundert Meter über dem glitzernden Wasser fliegen A400M und C-130J Hercules mit Geschwindigkeiten von 500 Kilometern pro Stunde durch den Fjord – elegant navigieren die Transportflugzeuge durch die engen Schluchten.

A400M fliegt vor der beeindruckende Landschaft Norwegens im Tiefflug.

Mit Geschwindigkeiten zwischen 400 und 500 Kilometern pro Stunde bewegt sich der A400M in den kurvenreichen und engen Tälern – eine anspruchsvolle Aufgabe für Mensch und Maschine

Bundeswehr

Intensives Training für taktische Elite

Seit dem Frühjahr werden zwei Waffenlehrer der Luftwaffe in den verschiedensten taktischen Bereichen des A400M intensiv geschult. Waffenlehrer sind besonders qualifizierte Einsatzpiloten, die ihr Wissen in Luftkampftaktik und Formationsflug an andere Piloten weitergeben. Sie werden im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung als militärische Berater hinzugezogen, um militärische Taktiken der Operationsführung fähigkeitsübergreifend und abgestimmt mit internationalen Partnern zu entwickeln.

Ziel des Trainings in Norwegen ist es, die Grenzen des Flugzeugs kennenzulernen und Einsatzmöglichkeiten weiterzuentwickeln. Dabei wird das Ausbildungspensum dauerhaft hochgehalten. Auch unter Zeitdruck oder im Einsatzfall sollen die Soldatinnen und Soldaten handlungsfähig und konzentriert bleiben. Bereits im Mai absolvierten sie ihr erstes Tiefflugtraining in Norwegen.

Während des Trainingsabschnitts in Norwegen nun wurden die beiden Lehrgangsteilnehmer des siebenmonatigen Waffenlehrerkurses (WICWeapons Instructor Course) durch die Waffenschule in Laage betreut. Dort werden sie zu Formationsführern ausgebildet.

Das bedeutet: Sie führen nicht nur ihr eigenes Luftfahrzeug durch die tiefen Täler, sondern gleich mehrere. Präzision ist dabei entscheidend.

Der Pilot schaut aus dem Cockpit auf zahlreiche Inseln im Wasser.

Bei den Tiefflügen gehen die Piloten bis an die Grenzen des Möglichen: Die Maschinen neigen sich steil massiv in die Kurven.

Bundeswehr

Schüler werden zu Lehrern

Da sie später als Waffenlehrer im Lufttransportgeschwader LTGLufttransportgeschwader 62 die gewonnenen Erkenntnisse weitervermitteln müssen, sitzen die Lehrgangsteilnehmer diesmal nicht selbst am Steuer des A400M. Stattdessen sollen sie zeigen, dass sie auch andere Pilotinnen und Piloten zu Formationsführern ausbilden können. In nur zwei Wochen müssen sie diese gezielt vorbereiten und ihnen zahlreiche Besonderheiten vermitteln. Den Tiefflug durch die engen Fjorde zu beherrschen und gleichzeitig militärische Aufträge wie das Absetzen von Fallschirmspringern zu erfüllen, erfordert intensive Schulung.

Das Wichtigste dabei ist die klare Kommunikation zwischen dem Lead Element – dem führenden Luftfahrzeug – und seinem sogenannten Wingman, dem begleiteten Flugzeug. Von morgens bis abends wird gelehrt, geflogen und nachbesprochen.

Die geringe Flugdistanz in den Fjorden erfordert eine gute Flugplanung und die Ausarbeitung von Ausweichverfahren. Jeder Einsatz wird anhand Kartenmaterial vorbereitet, auf dem Hindernisse wie Stromleitungen oder Funkmäste eingezeichnet sind.

Die einzigartige Landschaft in Norwegen macht das Training besonders anspruchsvoll. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass die Besatzung bestmöglich geschult wird und den Tiefflug wie auch den Formationsflug in jedem Terrain beherrscht.

Zwei Soldaten besprechen Hindernisse auf der Karte des Geländes, die an der Wand zu sehen sind.

Ohne Kenntnisse über die Landschaft Norwegens geht nichts. Vor jedem Einsatz wird die Route bis ins Detail besprochen, damit alle Hindernissen bekannt sind.

Bundeswehr

Training mit internationaler Unterstützung

Für die Ausbildung wurde das LTGLufttransportgeschwader 62 durch die norwegischen Luftstreitkräfte unterstützt. Zudem war die deutsch/französische Staffel aus Évreux mit ihrer C-130J eingebunden, was die binationale Zusammenarbeit weiter stärkt.

Eine zentrale Aufgabe der künftigen Waffenlehrer bleibt es, den Lufttransport taktisch weiterzuentwickeln. Ziel ist es, im Landes- und Bündnisverteidigungsfall bestmöglich vorbereitet zu sein – damit die Besatzung sich selbst und ihre Kameradinnen und Kameraden schützen kann.

von Jasmin Schlegel

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