Luftwaffe
Modernisierung

Airbus A310 geht aus der Nutzung: A330 und A400M übernehmen

Airbus A310 geht aus der Nutzung: A330 und A400M übernehmen

Datum:
Ort:
Köln-Wahn
Lesedauer:
2 MIN

Am 15. Juni geht der letzte Airbus A310-304 der Luftwaffe nach gut 22 Jahren aus der Nutzung. Das 1988 gebaute Flugzeug mit der Kennung 10+25 („Hermann Köhl“) wird verkauft. Seine Aufgaben im Bereich MedEvacMedical Evacuation übernimmt bis zur ausstehenden Zertifizierung der A330-Flotte durch die niederländischen Behörden zunächst der A400M.

Ein Airbus A310 steht auf dem Flugfeld in Köln-Wahn. Im Hintergrund geht die Sonne auf.

Mitarbeiter der Flugbereitschaft bereiten einen Airbus A310 (10+25) MedEvacMedical Evacuation für den Start vor

Bundeswehr/Stefan Petersen

Keine weitere Verlängerung

Der Luftwaffe standen zuletzt fünf Luftfahrzeuge des Typs Airbus 310-304 zur Verfügung, von denen vier als „Multi Role Transport Tanker (MRTTMulti Role Tanker Transport)“ auch in der MedEvacMedical Evacuation-Rolle für die Kernfähigkeit Strategischer Patientenlufttransport einsetzbar waren. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer von vier dieser Maschinen aus den 80er und 90er Jahren über das Jahr 2021 hinaus wurde mit Aufgabenverlagerung auf den neuen A330 in der multinationalen MRTTMulti Role Tanker Transport Unit in Eindhoven auch aus Kostengründen nicht weiter verfolgt.

MMU A330 MRTT beim Start in Eindhoven

Die Multinationale Flotte setzt sich aus sechs Ländern (Belgien, Deutschland, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Tschechien) zusammen und operiert von zwei Standorten aus: Köln und Eindhoven

Bundeswehr/Francis Hildemann

Unmittelbar vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine wurde entschieden, die Nutzung des letzten A310 - zunächst bis Ende Februar 2022 vorgesehen - bis Juni zu verlängern. Eine weitere Verlängerung ist nicht möglich, da das Flugzeug zu einer mehrmonatigen Wartungsmaßnahme (D-Check) ansteht.

Letzter Auftrag

Der letzte A310 war seit 1996 Teil der Flugbereitschaft BMVgBundesministerium der Verteidigung in Köln-Wahn. Er wurde dort zum Lufttransport von Personal und Material, zur Luftbetankung sowie zum Strategischen Patientenlufttransport eingesetzt. In dieser MedEvacMedical Evacuation-Rolle transportierten die Besatzungen im Rahmen der Amtshilfe Ende 2021 auf vier Flügen COVID-19Coronavirus Disease 2019-Patienten von Süd- nach Norddeutschland. Seit Mitte April 2022 wurden mit diesem Flugzeug – ebenfalls im Rahmen der Amtshilfe – auf zehn Flügen mehr als 300 verletzte und verwundete ukrainische Staatsangehörige aus Polen zur Behandlung nach Deutschland gebracht. 

A400M übernimmt für die Übergangszeit

Bis zur in den kommenden Monaten zu erwartenden Zertifizierung des multinational betriebenen A330 MRTTMulti Role Tanker Transport in der MedEvacMedical Evacuation-Rolle durch die niederländischen Zulassungsbehörden übernimmt das Lufttransportgeschwader 62 im niedersächsischen Wunstorf mit dem A400M den Kernauftrag Taktischer und Strategischer Patientenlufttransport.

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Das Transportflugzeug Airbus A400M MedEvacMedical Evacuation landet mit verwundeten Soldaten der Mission MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali in Mali auf dem Flughafen Köln-Wahn, am 26.06.2021.

Bundeswehr/Ingo Tesche

Dazu werden dort ein Luftfahrzeug in einer 12-Stunden-Bereitschaft und ein weiteres in einer 24-Stunden-Bereitschaft zur medizinischen Versorgung verwundeter oder erkrankter Soldatinnen und Soldaten aus den Einsatzgebieten der Bundeswehr stehen. Diese Maschinen können ebenfalls für mögliche Transporte im Rahmen der Amtshilfe in Betracht gezogen werden. 

von Michael Wils-Kudiabor

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