Luftwaffe

Der A400M – Ein Fähigkeitsmultitalent

Der A400M – Ein Fähigkeitsmultitalent

Datum:
Ort:
Wunstorf
Lesedauer:
9 MIN

Weltweit beweist das Lufttransportgeschwader 62 mit dem A400M, welche Fähigkeiten es besitzt. Hier ein aktueller Überblick.

Ein A400M in der Tankerrolle im Flug vor Wolken. 

Die Luftwaffe wird insgesamt 53 A400M erhalten

Bundeswehr/Stefan Petersen

Am 19. Dezember 2014 ist der erste deutsche A400M des Lufttransportgeschwaders 62 (LTGLufttransportgeschwader 62) auf dem Fliegerhorst Wunstorf gelandet. Seitdem hat sich viel geändert. Insbesondere das Fähigkeitsspektrum der mittlerweile 35 ausgelieferten A400M der Luftwaffe hat sich sehr erweitert. So beweisen die Soldatinnen und Soldaten des LTGLufttransportgeschwader 62 weltweit, was sie mit diesem Multitalent auch in schwierigsten Situationen vollbringen können.

Schaffen von Grundlagen

In den ersten Jahren galt es jedoch erst, das Fundament für die zukünftigen Aufgaben zu legen. Neue Infrastruktur musste geschaffen werden. Zum Beispiel erfolgten der Bau größerer Wartungshallen, die Inbetriebnahme neuer Simulatoren und die Verlängerung der Landebahn auf dem Fliegerhorst Wunstorf während des regulären Flugbetriebes.

Eine Luftaufnahme mit Hallen, A400M auf dem Rollfeld und im Morgengrauen.

Der Fliegerhorst Wunstorf wird seit 2009 zu einem der modernsten militärischen Flughäfen umgebaut und wird zu einem Drehkreuz des militärischen Lufttransports

Bundeswehr/Sascha Knoll

Zusätzlich wurde ein neuer ziviler Regelungsrahmen in die Arbeitsabläufe integriert und die Ausbildung von Piloten, Technischen Ladungsmeistern und der vielen technischen Fachkräfte angepasst. Im Juli 2017 folgte ein bisher einmaliger Schritt. Die Ausbildungsinspektion des LTGLufttransportgeschwader 62 wurde als bisher einzige Einrichtung der Bundeswehr als „Approved Training Organisation“ zertifiziert. Damit können zivile Fluglizenzen für den A400M erteilt werden, die die Grundlage für eine internationale A400M-Ausbildung von Piloten am Standort Wunstorf bilden.

An einem Aufsteller ist eine übergroße Urkunde. Dahinter steht ein A400M.

Einmalig in der Bundeswehr. Seit 2017 können zivile Fluglizenzen für den A400M durch die Ausbildungsinspektion des LTGLufttransportgeschwader 62 erteilt werden.

Bundeswehr/Sylvio Maronn

Zertifizierung – Das Schlüsselwort

Nicht nur bei der Ausbildung, sondern bei allen genutzten Fähigkeiten des A400M ist vorab eine intensive Prüfung erforderlich. Hierbei stehen die Sicherheit und die Einhaltung der luftfahrtrechtlichen Regeln im Vordergrund. Das heißt überspitzt, nur weil etwas technisch möglich ist, kann es nicht auch gleich sofort gemacht werden. Bei einem multinationalen Rüstungsprojekt wie dem A400M bedeutet dies, dass der Hersteller die technischen Grundlagen und Freigaben hierfür schafft und dann jede Nutzernation die Zertifizierung nach den individuellen Landesvorschriften prüft und freigibt. Die Zertifizierung ist somit das Schlüsselwort für die Nutzung von Fähigkeiten – und das sind beim A400M eine Menge.

Im Laderaum eines A400M ist ein H145M verzurrt.

Im Januar 2017 wurde erstmals die Beladung und der Transport eines H145M erprobt. Danach erfolgte der Transport nach Schweden zur Kälteerprobung der H145M.

Bundeswehr/Johannes Heyn

Logistischer und strategischer Lufttransport 

Nach der Auslieferung des ersten A400M erfolgten zunächst eine Vielzahl von Erprobungen, Testflügen und Beladungsübungen, die dazu dienten, den strategischen Lufttransport mit dem A400M zu beginnen. Als solchen bezeichnet man den Transport von Truppen und Material über große Distanzen zu militärischen, oder zivilen Flughäfen abseits des unmittelbaren Einsatzgebietes. Dafür wurden diverse Langstrecken- und Direktflüge durchgeführt, z.B. in die USA, oder auch die Mongolei. Der Transport eines 16 Tonnen schweren Be- und Entladungsgerätes „PFAFeldwebelanwärter 50“ im Oktober 2016 nach Mali war dabei etwas Besonderes.

Auf einer Landebahn in der Wüste wird aus einem A400M ein PFA ausgeladen.

Bei laufenden Triebwerken wurde der PFAFeldwebelanwärter in 20 Minuten aus dem A400M auf der Piste entladen

Bundeswehr

Dieser Flug hätte mit der Transall aufgrund der Größe und des Gewichts des PFAFeldwebelanwärter 50 nicht durchgeführt werden können und war somit einer, der vielen noch folgenden Meilensteine für das LTGLufttransportgeschwader 62. Mit dem A400M kann im Vergleich zur Transall das dreifache an Ladung, dreimal soweit und doppelt so schnell transportiert werden. Die technischen Daten verdeutlichen hierbei die Möglichkeiten. Mittlerweile sind die A400M des LTGLufttransportgeschwader 62 weltweit im strategischen Lufttransport im Einsatz.

Damit der Lufttransport von jeder Art von Landung sicher ist, wird vor dem tatsächlichen Flug die Beladung von Fahrzeugen erprobt. Hierfür steht dem LTGLufttransportgeschwader 62 ein spezieller Laderaumsimulator zur Verfügung. Am Beispiel des GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug-Boxer ist ersichtlich, wie eine solcher Test abläuft. Durchgeführt werden diese Versuche von der Gruppe für Technik, Taktik und Verfahren (TTVGTaktisch-Technische Versuchsgruppe) des LTGLufttransportgeschwader 62.

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Ein GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer wird in einen A400M verladen.

Taktischer Lufttransport und die Fähigkeiten hierfür

Anders als beim strategischen Lufttransport erfolgt der taktische Lufttransport direkt in die Einsatzgebiete. Beim Evakuierungseinsatz in Afghanistan stellen die A400M-Besatzungen des LTGLufttransportgeschwader 62 unter Beweis, welche Möglichkeiten sie und der A400M mittlerweile besitzen.

Mehr als 200 Menschen sitzen im A400M auf dem Boden.

Die Evakuierungsmission in Afghanistan ist einer der schwierigsten und gefährlichsten in der Geschichte der Bundeswehr

Bundeswehr

Vor der Nutzung jeder dieser hierfür erforderlichen Fähigkeiten stand jedoch eine wiederkehrende Handlungskette:

Erprobung der Fähigkeit – Zertifizierung – Ausbildung der Besatzungen

Für die Ausbildung steht dem LTGLufttransportgeschwader 62 in Wunstorf seit Anfang 2021 ein zweiter Full-Flight-Simulator der neusten Generation zur Verfügung, bei dem auch diese Fähigkeiten zunächst virtuell trainiert werden.

In einer Halle steht ein Simulator.

Was aussieht wie ein riesiger Motorradhelm ist die neuste Generation des A400M Full-Flight-Simulators in der Ausbildungsinspektion des LTGLufttransportgeschwader 62 in Wunstorf

Bundeswehr/Martin Buschhorn

Tiefflug 

Trotz seiner Größe kann ein A400M in den Tiefflug gehen. In einer Höhe von nur 100 Metern kann er bei seiner dabei dennoch hohen Geschwindigkeit schwer aufgespürt werden und könnte dabei auch Lasten aus geringer Höhe, direkt in den Einsatzgebieten absetzen. Die Ausbildung der Besatzungen erfolgt dabei in Norwegen, da die dortigen Bedingungen für Tiefflüge besonders geeignet und anspruchsvoll sind. Fjorde und daran hochragenden Steilküsten gepaart mit Wolken und starken Winden. Hochspannungsleitungen, die über das Meer gespannt sind, und hohe Bäume in welligem Gebiet – alle großen Herausforderungen beim Tiefflug können hier in fast unbesiedeltem Gebiet trainiert werden.

Über einer Schneelandschaft fliegt ein A400M im Tiefflug.

Tiefflug in Norwegen bei der Übung Cold Response 2020 oder ...

Bundeswehr/Jane Schmidt
Über zwei LUH 145M SOF fliegt ein A400M im Tiefflug über die Wüste.

... in der Hitze der Wüste bei der Übung Black Dagger 2020

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Flüge unter Nachtsichtbedingungen

Im März 2017 ist erstmals eine Besatzung eines A400M mit Restlichtverstärkerbrillen (Night-Vision-Goggle; kurz: NVG) geflogen. Es ermöglicht den Piloten, in absoluter Dunkelheit sicher zu steuern. Die Brillen werden hierbei an Helmen befestigt. Anders als bei der Transall, kann der A400M vollständig abgedunkelt werden.

Ein Pilot hat im Cockpit eines A400M einen Helm mit Nachsichtbrille auf.

Die NVG-Brille wird ein einem umfunktionierten Helm angebracht

Bundeswehr

In Cockpit, Laderaum und u.a. an den Tragflächen befinden sich spezielle Lampen, die nur per NVG-Brille zu sehen sind. So kann die Crew sicher agieren, andere Luftfahrzeuge unter NVG erkennen und unter Bedrohungslagen sicherer operieren sowie den natürlichen Schutz der Dunkelheit nutzen. 

Selbstschutz  

Die Möglichkeit des Selbstschutzes des A400M ist in den vergangenen Jahren stetig angewachsen. Im Juli 2018 flog erstmals ein A400M direkt nach Masar-i Sharif. Möglich machte dies das neue Armoring Kit, dass das Transportflugzeug gegen ballistische Angriffe schützt. Parallel wurde an der Zertifizierung des elektronischen Selbstschutzes gearbeitet. Erste Tests erfolgten in 2017. Ende 2019 wurde der erste mit einem elektronischen Schutzsystem gegen Ein-Mann-Boden-Luftraketen in Al-Asrak, Jordanien eingesetzt. Mit der erfolgreich durchgeführten Einsatzprüfung verfügte der A400M nunmehr auch über Infrarot (IRInfrarot) - Selbstschutz. In einem zukünftigen Schritt erfolgt der Schutz gegen radargesteuerte Raketen.

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Bei verschiedenen Übungen, wie XAVER 2020, wird der Ausstoß von Tauschkörpern, sogenannten Flares, geübt.

Landung auf unbefestigter Piste

Nicht in jedem Einsatzgebiet sind Landebahnen aus Beton vorhanden. Landungen auf unbefestigten Pisten (unpaved runways) stellen dabei eine besondere Herausforderung für Mensch und Material dar. Nur wenige große Transportflugzeuge sind überhaupt dafür geeignet. Der A400M kann aufgrund seines speziellen Fahrwerks und der Turboprop-Triebwerke auf verschiedensten Untergründen starten und landen. Das Hauptfahrwerk mit insgesamt zwölf Reifen verteilt hierbei das Gewicht des Flugzeuges auf eine möglichst große Fläche. So können auch Landungen mit 110 Tonnen auf Gras oder Schotter erfolgen. Anders als z.B. bei Strahltriebwerken schützen die großen Luftschrauben die Triebwerke vor Schäden durch eingesaugte Gegenstände durch die stattfindende schnelle Rotation vor dem Lufteinlass. Mitte 2019 erfolgte die erste Erprobung, bei dem auch gleich in der Nacht getestet wurde.

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Nach dem erfolgreichen Test in 2019 stand diese Fähigkeit zur Verfügung. Das erste reguläre Pilotentraining fand Anfang 2021 ebenfalls in Spanien statt.

(Medizinische) Evakuierung

Diese eben genannten Fähigkeiten ermöglichen es in Kombination, mit dem A400M weltweit Evakuierungsmissionen durchzuführen. Dabei können auch kranke oder verletzten Personen schnell evakuiert werden, wie z.B. nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Mali im Juni 2021.

Ein A400M mit laufendem Triebwerk steht auf einem Rollfeld. Davor ein Rettungswagen.

Nach einem Direktflug landete der A400M mit einem Teil der verwundeten Soldaten auf dem Flughafen Köln-Wahn, wo bereits Rettungskräfte für den Weitertransport in das Bundeswehrzentralkrankenhaus nach Koblenz warteten

Bundeswehr/Ingo Tesche

Seit dem 1. August 2018 wird der A400M für den Transport von Kranken und Verletzten über weite Strecken eingesetzt. Egal ob Flüge in die Einsatzgebiete oder internationale Hilfe während der Pandemie. Maximal zwölf Stunden beträgt dabei die Zeit, die zwischen der Alarmierung und dem MedEvacMedical Evacuation-Start auf dem Fliegerhorst Wunstorf liegen darf. An 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag steht ein A400M und Personal bereit, um im Notfall schnell handeln zu können. Die Crews des A400M stammen dabei vom LTGLufttransportgeschwader 62, die je nach Art des Auftrages individuell zusammengestellten medizinischen Spezialisten von unterschiedlichen Standorten der Bundeswehr, wie z.B. aus den Bundeswehrkrankenhäusern.

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Personal wird für den MedEvacMedical Evacuation-Einsatz ausgebildet.

Die Einrüstung erfolgt individuell, je nach Anzahl der Patienten und deren Erkrankung durch die Medizingerätetechniker des Fliegerarztbereichs des LTGLufttransportgeschwader 62. Der kleinste MedEvacMedical Evacuation-Rüstcode besteht aus zwei PTE (Patienten Transport Einheiten), der Größte aus sechs.

Absetzen von Material

Wie können Material oder Hilfsgüter direkt und ohne Zeitverzögerung an schwer zugängliche Orte gebracht werden? Die Lösung: Sie werden direkt über dem Ziel aus einem Flugzeug abgesetzt.

Aus der Heckrampe des A400M fallen an einem Fallschirm Paletten.

Erstmals wurde das Absetzen von Lasten im Juni 2019 getestet

Bundeswehr/Simon Otte

Während des Absetzvorgangs ist eine gute Kommunikation innerhalb der Besatzung, also zwischen den Technischen Ladungsmeistern und Piloten, erforderlich. Zusätzlich wird ständiger Funkkontakt mit einem Combat Control Team (CCT) im Zielgebiet gehalten, damit die Piloten alle notwendigen Daten wie z.B. Windgeschwindigkeiten bekommen. Beim Absetzvorgang wird die Last über dem berechneten Absetzpunkt von den Technischen Ladungsmeistern entriegelt. Aufgrund der Flugzeugneigung während des Fluges verlässt die Last per Schwerkraft über Rollen den Laderaum des A400M. Dabei wird der Lastenschirm über eine Verbindungsleine, die im Laderaum befestigt ist, ausgelöst und schwebt zu Boden.

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Der A400M setzt Lasten ab.

Verwendet wird hierbei das Container Delivery System. Es ist das derzeit gängigste Verfahren für das Absetzen von Lasten aus der Luft. Es ist ein „Low Cost“ Verfahren. Hierbei wird mit relativ einfachen Mitteln wie u.a. Sperrholzplatten ein Container aufgebaut. An dem Container wird ein Lastenschirm befestigt, der bis zu einer Tonne Material beinhalten kann. Ein A400M kann bis zu 24 solcher CDSContainer Delivery System Lasten auf einmal absetzen.

Absetzen von Personal

Beim Absetzen von Fallschirmspringern muss man zwei Verfahren unterscheiden. Freifaller springen aus einem Flugzeug ab und lösen individuell ihren Fallschirm aus. Dies kann auch aus sehr großen Höhen erfolgen.

Aus der Heckrampe eines A400M springt ein Freifaller.

Die Absprunghöhe kann bei den Freifallern je nach Auftrag variieren

Bundeswehr/Markus Schulze

Nachdem bereits in 2016 das erste Mal Freifaller aus dem A400M sprangen, wurde in den vergangenen Jahren intensiv an der Erweiterung dieser Fähigkeit gearbeitet. Ziel war es, das Absetzen auch von Automatikspringern zu ermöglichen. Dies erfolgt aus den Seitentüren des A400M. Neu für die Springer ist beim A400M hierbei der Sprung von der sogenannten „Integrated Jump Plattform“, kurz IJPIntegrated Jump Platform, die sich außerhalb des Luftfahrzeugs befindet. Im März 2021 erfolgte der Test.

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Der Test zum Absetzen von Automatikspringern erfolgte im März in Zusammenarbeit des LTGLufttransportgeschwader 62 mit der Wehrtechnischen Dienststelle 61 und der Luftlandebrigade 1.

Um das simultane Absetzen aus beiden Türe zu ermöglichen werden die A400M mit einem modifizierten Türschutz ausgestattet. Die Umrüstung der bereits vorhandenen A400M wird bei turnusmäßigen Checks erfolgen, die zur Übernahme noch anstehenden werden bei Auslieferung bereits darüber verfügen. 

Luftbetankung

Seit Anfang März 2019 stehen A400M des LTGLufttransportgeschwader 62 als „fliegende Tankstellen“ für Kampfflugzeuge zur Verfügung. Hierbei werden, aus zwei, seitlich an den Tragflächen montieren Behältern, Schläuche ausgefahren. An diese können die Kampfflugzeuge andocken, um betankt zu werden.

In der Luft betankt ein A400M zwei Kampfflugzeuge durch einen Schlauch an den Tragflächen.

Zwei Kampfflugzeuge können zur gleichen Zeit durch einen A400M betankt werden

Bundeswehr/Stefan Petersen

Dabei stellen Betankungskapazitäten für Kampfflugzeuge eine kritische Ressource im gesamten Bereich der NATO dar. Insgesamt werden dem Geschwader zukünftig zehn Rüstsätze für die Einrüstung als Tankflugzeug zur Verfügung stehen. Damit können die A400M flexibel eingesetzt werden. Als „Tanker“ kann der Airbus gleichzeitig zwei Flugzeuge betanken. Insgesamt können rund 40 Tonnen Kerosin abgegeben und bis zu zehn Flugzeuge in einer Stunde betankt werden.

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Die Luftbetankung ist eine knappe Ressource. Trainings für die A400M- und Kampfflugzeugpiloten erfolgen laufend.

Nur zwei Monate nach der Testphase hatte Deutschland als erste Nation den A400M als Betankungsflugzeug im Auslandseinsatz erfolgreich qualifiziert und seit Anfang September 2019 in Jordanien stationiert. Seitdem ist die Luftwaffe dort mit einem A400M im Einsatz. Dabei werden Kampfflugzeuge verschiedener Nationen in der Luft betankt, um deren Einsatzradien und -zeiten zu verlängern.

Damit bei der Luftbetankung die Risiken minimiert werden können, gelten dabei fest vorgeschriebene Verfahren. Daher ist auch die Zertifizierung des gleichen Flugzeugtyps mit verschiedenen nutzenden Nationen, separat erforderlich. Aktuell ist der deutsche A400M u.a. für Tornado und Eurofighter der Luftwaffe, französische Rafale, spanische Eurofighter und F-18, italienische Eurofighter, finnische F-18, britische Eurofighter und amerikanische F-18 zertifiziert.

Aus dem Cockpit eines Tornado ist der A400M und dessen Tankschlauch zu sehen.

Durch die Betankung in der Luft können die Einsatzradien und -zeiten für die Kampfflugzeuge verlängert werden. Hier bei einem Tornado im Jahr 2019 beim Einsatz Counter Daesh.

Bundeswehr

Im weiteren Schritten soll diese Fähigkeit noch erweitert werden. Zunächst ist die Betankung von Großflugzeugen aus dem A400M geplant. Hierfür können Zusatztanks in den Laderaum eingebaut werden. Die Betankung erfolgt dann jedoch nicht aus den an den Tragflächen montierten Behältern, sondern mittels einer sogenannten „Centreline Hose and#en Drum#en Unit“ aus einer Öffnung aus der Heckrampe des A400M. In einem letzten Schritt soll dann die Betankung von A400M zu A400M erfolgen können.

von Martin Buschhorn

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