Bundeswehr führt technisches Flugzeugmanagement zentral zusammen
Bundeswehr führt technisches Flugzeugmanagement zentral zusammen
- Datum:
- Ort:
- Köln-Wahn
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Am 31. Juli 2025 stellte die Bundeswehr am Luftwaffenstandort Köln-Wahn eine neue Organisation in Dienst: die Continuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr, kurz CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr. Sie ist künftig für den sicheren technischen Betrieb aller militärischen Luftfahrzeuge zuständig. Ob Transportflugzeuge, Jets oder Hubschrauber: Technik, Instandhaltung und Wartung werden künftig zentral durch die CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr gesteuert.
Europäische Standards im militärischen Flugbetrieb
Die zivile Luftfahrt in Europa wird seit vielen Jahren durch einheitliche Regelwerke der Europäischen Agentur für Flugsicherheit – European Union Aviation Safety Agency– reguliert. Für die militärische Luftfahrt haben europäische Staaten eigene Vorgaben geschaffen: die sogenannten European Military Airworthiness Requirements (EMAREuropean Military Airworthiness Requirements). Deutschland setzt diese Vorgaben national als Deutsche Military Airworthiness Requirements (DEMARGerman Military Airworthiness Requirements) um.
Die Umsetzung dieser Standards ist inzwischen weit fortgeschritten. Besonders internationale Projekte wie der Transportflieger Airbus A400M oder die Zusammenarbeit mit Frankreich beim Einsatz des Transportflugzeugs C-130J machen deutlich, wie wichtig einheitliche technische Regeln sind – nicht nur für die Instandhaltung, sondern auch für Sicherheit und Interoperabilität.
Mit der CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr verfügt die Bundeswehr erstmals über eine Organisation, die nicht nur den nationalen Betrieb sichert, sondern auch internationale Partnerschaften technisch begleiten kann. Als bundeswehrgemeinsame Einrichtung übernimmt sie die Verantwortung für einen Bereich, der bislang von Luftwaffe, Heer, Marine und dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) getrennt wahrgenommen wurde.
Warum die CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr nötig ist
Bislang wurden die technischen Aspekte des Flugbetriebs getrennt organisiert – je nach Teilstreitkraft oder Organisationsbereich und Flugzeugtyp. Das führte zu unterschiedlichen Verfahren, Schnittstellen und Abstimmungsaufwänden. Mit der CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr entsteht nun eine zentrale Steuerungsinstanz. Sie bündelt das technische Know-how, entlastet Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche und stellt sicher, dass alle Vorgaben für Betriebssicherheit, Instandhaltung und Einsatzbereitschaft konsequent eingehalten werden.
Die CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr startet mit insgesamt 512 Dienstposten. Davon sind 101 zeitlich befristet vorgesehen, um Übergangszeiten beim Austausch älterer Luftfahrzeuge abzufedern. Die Organisation ist in der Luftwaffe angesiedelt, arbeitet aber teilstreitkraft- und organisationsbereichsübergreifend. Personal aus der Marine, dem Heer, der Luftwaffe und dem Organisationsbereich Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (AINAusrüstung, Informationstechnik und Nutzung) bringt technische Erfahrung in die neuen Strukturen ein. Die Farbgestaltung der internen Bereiche spiegelt die Herkunft der Fachbereiche sichtbar wider – ein Symbol für Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Brigadegeneral Uwe Angermeyer, bisher Leiter des Aufbaustabs, übernimmt auch die Leitung der neuen Organisation.
Zulassung durch militärische Luftfahrtbehörde
Damit die neue Organisation ihre Aufgabe übernehmen kann, ist eine formale Genehmigung durch das Luftfahrtamt der Bundeswehr notwendig. Grundlage dafür ist ein Handbuch, das gemeinsam von allen beteiligten Stellen erarbeitet wurde – mit ersten Schwerpunkten am Transportflugzeug A400M.
Am 4. April 2025 gab Verteidigungsminister Boris Pistorius den offiziellen Startschuss für den Aufbau der CAMOBwContinuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr. Bereits im Oktober 2024 hatte ein vorbereitendes Team seine Arbeit aufgenommen.