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Zusammenarbeit

NATO-Übung Tiger Meet

Das NATO Tiger Meet ist eine gemeinsame militärische Übung von Luftwaffen-Verbänden aus NATO Mitgliedsstaaten und befreundeten Ländern.

Zwei sonderfolierte Kampfjets stehe auf dem Rollfeld

Das ist NATO Tiger Meet

Was bedeutet das NATO Tiger Meet?

Das NATO Tiger Meet (NTM) ist eine gemeinsame militärische Übung von Luftwaffen-Verbänden aus NATO-Mitgliedsstaaten und befreundeten Ländern. Die Initiative wurde im Jahr 1960 von zwei Geschwadern der Royal Air Force (Großbritannien) begründet und fand durch ein erstes Treffen im Jahr 1961 in Woodbridge / UKUnited Kingdom seinen Anfang.

In Deutschland gibt es zwei sogenannte Tiger-Staffeln, die Vollmitglieder bei der der Dachorganisation NATO Tiger Association sind. Die „51 Tigers“ des Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“ sind seit 1994 Vollmitglied der NATO Tiger Association. Die Bavarian Tigers aus Neuburg haben den sogenannten Tiger Spirit im Jahr 2013 von den „321 Lechfeld Tigers“ des aufgelösten Jagdbombergeschwaders 32 übernommen.

Wieso gibt es diese Übung? 

Zweck dieser Übung ist es, die Zusammenarbeit mit den anderen teilnehmenden Nationen zu intensivieren. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Streitkräften erstreckt sich auf die fliegerische und die technische Seite. Bei ersterem Aspekt erweist sich das Debriefing, das gemeinsame Nachbereiten der Mission als besonders wertvoll. 

Was wird geübt?

Die gastgebende Nation gibt täglich ein mit der Dauer der Übung immer komplexer werdendes fiktives Szenario heraus. In einer verbundenen Luftkriegsoperation (englisch: Composite Air Operation, COMAO) wird das Zusammenwirken einer großen Anzahl von Luftkriegsmitteln unterschiedlichster Fähigkeiten und Einsatzbereiche trainiert. Bei den Missionen übernehmen die Piloten abwechselnd die Rolle des Aggressors und Verteidigers. Deutschland ist mit jeweils sechs Eurofightern und Tornados beteiligt.

Welche Luftstreitkräfte nehmen an der Übung teil?

Der Kreis der Teilnehmer besteht aus NATO-Mitgliedsländern und Partnern und variiert jährlich. 2023 waren neben Italien als Gastgeber folgende Nationen beteiligt: Schweiz, Österreich, Belgien, Frankreich, Portugal, Polen, Vereinigtes Königreich, Ungarn, Griechenland, Tschechien, Türkei. 

Warum ist es wichtig, dass die Luftwaffe an dieser Übung teilnimmt?

Die Luftwaffe ist – auch außerhalb des Tiger Meets – ein bedeutender Player innerhalb der NATO. Aufgrund der hohen Bedeutung der Übung, die sich nicht zuletzt an der großen Teilnehmerzahl manifestiert, ist es wichtig, dass sich die Luftwaffe als verlässlicher Partner im Verbund der europäischen Luftstreitkräfte engagiert und ihren Beitrag zur gemeinsamen Luftverteidigung leistet. Nicht zuletzt ist die Übung die regelmäßig größte Übung für verbundene Luftkriegsoperationen in Europa und bietet daher besonders wertvolle Erfahrungen für die teilnehmenden Luftfahrzeugbesatzungen.

Was bedeuten die Lackierungen?

Die Lackierungen – in einigen Fällen handelt es sich auch um Folierungen – zeigen meist einen tendenziell eher aggressiven Tigerkopf oder zumindest den einer Wildkatze. In vielen Fällen wird das Wappentier der jeweiligen Staffel oder des Geschwaders künstlerisch interpretiert. Das Taktische Luftwaffengeschwader 51 “Immelmann“ führt zum Beispiel einen schwarzen Panther im Wappen.

Was sind die Highlights?

Traditionell findet ein sogenannter Spotterday für die luftfahrtbegeisterten Fotografinnen und Fotografen statt. Dabei wird bis zu 500 Enthusiasten die Möglichkeit geboten, von einem optimalen Punkt innerhalb des Fliegerhorstes die Flugzeuge während des Flugbetriebs zu fotografieren. Die Tore des Fliegerhorstes öffnen sich für die interessierte Öffentlichkeit beim „Open day“, den meist mehrere Tausend Menschen nutzen, um die vielen verschiedenen Flugzeuge einmal aus der Nähe zu sehen.

von Max-Joseph Kronenbitter 

Beteiligte verbände

Waffensysteme

Impressionen