Drehscheibe Deutschland

Schneller durch Deutschland: Vereinfachte Genehmigungsverfahren für Militärkonvois

Schneller durch Deutschland: Vereinfachte Genehmigungsverfahren für Militärkonvois

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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Am 22. Juni 2025 unterzeichneten die Bundeswehr und das Land Mecklenburg-Vorpommern eine Verwaltungsvereinbarung über die Anmeldung von Militärtransporten auf der Straße. Die Vereinbarung dient der effizienten Regelung militärischer Straßentransporte. Sie ist ein wichtiger Baustein für die Bündnisverteidigung und die Drehscheibe Deutschland.

Militärische Fahrzeuge auf einer Autobahn

Militärische Verlegungen und Transporte werden vereinfacht und beschleunigt. Die entsprechende Vereinbarung mit der Autobahn GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung wurde Ende Juni gezeichnet. Auch Ländervereinbarung gibt es bereits.

Bundeswehr/Marco Dorow

Das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern, das die Verwaltungsvereinbarung mit dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr traf, ist von Militärtransporten besonders stark betroffen, denn Hauptverkehrsrouten von und zu den Ostseehäfen und zur polnischen Grenze führen durch das Bundesland. Im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisfall werden diese Strecken zu wichtigen Verlegerouten der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Truppen in Richtung Baltikum und NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke. Die Vereinbarung in Mecklenburg-Vorpommern dient dazu, genehmigungspflichtige Anträge der Bundeswehr und auch der Streitkräfte befreundeter Nationen zu reduzieren – für schnellere Transporte und kürzere Vorlaufzeiten im Fall einer Krise.

Mecklenburg-Vorpommern ist nicht das erste Bundesland, das Militärtransporte erleichtert. Die Vereinbarung reiht sich ein in weitere vergleichbare Verständigungen in anderen Bundesländern, darunter in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg, Bremen, Baden-Württemberg und im Saarland.

Zeichen vertrauensvoller Zusammenarbeit

Die Vereinbarungen auf Landesebene erfassen die für Militärtransporte relevanten Straßen in Landesverantwortung – also Bundes-, Landes- und Kreisstraßen – und vereinfachen die Anmeldeverfahren für militärische Bewegungen. So müssen nun viele Straßentransporte lediglich nur noch angekündigt und nicht mehr gesondert genehmigt werden. Mit den Interessen sowohl der zivilen als auch der militärischen Seite im Blick, wird so die Nutzung des Straßennetzes vereinfacht. Denn auch der bauliche Zustand des Straßennetzes und die Auswirkungen auf den Zivilverkehr beispielsweise zu den verkehrsstarken Zeiten finden Berücksichtigung. 

Auch in den anderen Bundesländern haben sich nach der jeweiligen Zeichnung durch die neue Vereinbarung die Verfahren erheblich vereinfacht. So sind in Schleswig-Holstein beispielsweise rund 100 Straßen im Verkehrsnetz identifiziert worden, für die durch eine pauschale Erlaubnis nun aufwendige Einzelfallprüfungen und differenzierte Genehmigungsschritte reduziert wurden.

Vereinfachungen auch auf Bundesebene

Quadriga 2024

Die vereinfachten Verfahren gelten auch für die Streitkräfte befreundeter Nationen, hier USUnited States-amerikanischen Gefechtsfahrzeuge bei einer Verlegung zur Großübung Quadriga 2024

Bundeswehr/Sven Riedel

Am 30. Juni 2025 wurde außerdem eine Verwaltungsvereinbarung der Bundeswehr und der Autobahn GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung des Bundes für Militärtransporte unterzeichnet. Diese erleichtert in identischem Umfang Großraum- und Schwertransporte sowie Verbandsfahrten der Bundeswehr auf den Autobahnen. Das Autobahnnetz liegt deutschlandweit in Verantwortung der Autobahn GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung des Bundes. 

Dabei gelten die Vereinbarungen nicht nur für die Bundeswehr. Auch Unternehmen, die im hoheitlichen Auftrag der Bundeswehr beauftragt wurden, und Truppen befreundeter Nationen in der Europäischen Union und NATONorth Atlantic Treaty Organization, die sich im Host Nation Support ebenfalls auf dem deutschen Straßennetz bewegen, profitieren von den vereinfachten Regelungen. 

Das Ziel ist ein reibungsloser Betrieb der Drehscheibe Deutschland und damit die Umsetzung des Operationsplans Deutschland. Denn im Bündnisfall gehören Transit und Host Nation Support, also die Versorgung und Unterstützung durchmarschierender verbündeter Truppen, zu den wesentlichen Verpflichtungen Deutschlands in der NATONorth Atlantic Treaty Organization. Innerhalb von sechs Monaten könnten dann bis zu 800.000 Soldatinnen und Soldaten und bis zu 200.000 Fahrzeuge durch Deutschland transportiert und hier versorgt werden. Die getroffenen Vereinbarungen sind damit ein wichtiger Schritt, um Deutschland resilienter und verteidigungsfähiger zu machen.

von Sina Wanninger

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