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University of Cologne Business School

Digitales Führen und Soziale Medien in der Bundeswehr

Personal
Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

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Mit fortschreitender Digitalisierung der Gesellschaft steht auch die Arbeitswelt der Bundeswehr vor einem Wandel. Dafür ist es unerlässlich, sich neue digitale Kompetenzen anzueignen. Damit Spitzenführungskräfte der Bundeswehr genau dies verstehen, wurde eigens die Master Class „Digital Führen und Arbeiten“ ins Leben gerufen.

 Professor D. Klemens Skibicki erklärt die besondere Bedeutung von Daten

Professor D. Klemens Skibicki erklärt die besondere Bedeutung von Daten

Bundeswehr/Piz Personal

Ende Juni hat das Dritte von insgesamt fünf Modulen der Master Class „Digital Führen und Arbeiten“ stattgefunden. Sie soll Führungskräfte in Spitzenfunktion bei der digitalen Transformation begleiten, sodass diese zu den Grundlagen der Digitalisierung urteils- und handlungsfähig sind. Themenschwerpunkte sind beispielsweise Künstliche Intelligenz, digitale Kommunikation und Kollaboration sowie Cybersicherheit. Dieses Mal ging es um „Digitale Innovation, Leadership und Social Media“. Dazu begaben sich 15 Spitzenführungskräfte der Bundeswehr an die Business School der Universität zu Köln, die die Fortbildung in Kooperation mit dem Bildungszentrum der Bundeswehr (BiZBwBildungszentrum der Bundeswehr) veranstaltete.

Digital Leadership – Fehler tolerieren als Quelle für Innovation

Die immer schneller voranschreitende Digitalisierung bringt eine hohe Dichte an Innovation mit sich. Und wer nicht abgehängt werden will, muss lernen, auf Herausforderungen und Möglichkeiten in der digitalen Welt schnell und kompetent zu reagieren. Hierzu referierte Professor Klemens Skibicki, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Marketing und Marktforschung an der Cologne Business School mit dem Forschungsschwerpunkt der Digitalen Transformation. Eine seiner Kernaussagen war, dass man alte Denkmuster durchbrechen sowie Prozesse und Rollen grundsätzlich hinterfragen müsse, um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu führen.

Zudem ging Skibicki darauf ein, wie die nachhaltige Motivation von Mitarbeitenden zu innovativem Handeln gelingen kann. Gerade in stark hierarchischen Systemen sei das oft ein Problem. Der Kommunikationsfluss laufe in der Regel nur abwärts, wodurch Probleme, aber auch Chancen häufig erst spät erkannt werden. Zudem gebe es eine relativ niedrige Fehlertoleranz. Fehler seien jedoch wichtig, um daraus zu lernen und Innovationen zu ermöglichen.

Während der Veranstaltung wurde auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen geachtet

Während der Veranstaltung wurde auf die Einhaltung der Hygienemaßnahmen geachtet

Bundeswehr/ Piz Personal

Soziale Medien als Kommunikationsmittel der Zukunft?

Eine besondere Rolle in der digitalen Zukunft der Bundeswehr kommt den sozialen Medien zu, weiß auch Generalleutnant Andreas Marlow, kommandierender General des I. Deutsch-Niederländischen Corps in Münster. Er war einer der hochrangigen Teilnehmenden des Workshops.

„Gerade beim Thema Social Media fühlt man sich auf meiner Erfahrungs- und Führungsebene nicht ganz so sicher und da waren die Vorträge extrem hilfreich, um mehr Hintergrund über die Funktionsweise der sozialen Medien zu erhalten“, berichtet Marlow. Er selbst ist auf Twitter aktiv und auch sein Verband präsentiert sich auf unterschiedlichen sozialen Netzwerken wie Instagram und Facebook. „Jetzt müssen wir uns die Frage stellen: Ist das schon professionell genug oder müssen wir da mehr machen?“, sagt er weiter und betont auch, man müsse hier mehr jüngere Kameradinnen und Kameraden mit einbeziehen und Inhalte gestalten lassen. Der Drei-Sterne-General sieht jedoch auch die Gefahren der sozialen Medien. Es gelte auch auf die Wahrung der militärischen Sicherheit zu achten.

Nachwuchsgewinnung per Social Media

Bereits jetzt spielen die Social Media-Kanäle eine große Rolle für die Kommunikation der Bundeswehr – auch für die Personalgewinnung. Dabei konnte man in den vergangenen Jahren schon große Erfolge erzielen. Laut einer aktuellen Umfrage des Berliner Trendence Instituts ist die Bundeswehr der beliebteste Arbeitgeber bei Schülerinnen und Schülern in sozialen Netzwerken, berichtete Fregattenkapitän Sven Könnecke, der zusammen mit Oberst i.G.im Generalstabsdienst Marc di Michele – beide auch zuständig für Social Media im Verteidigungsministerium – aus Berlin per WebEx zugeschaltet war.

Man muss natürlich erstmal Hintergrundwissen aufbauen.

„Man muss natürlich erstmal Hintergrundwissen aufbauen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man Social -Media-Auftritte auch mal kritisch durchgeht und diese bespricht“, so Marlow

Bundeswehr/Christian Zielonka

Könnecke machte vor allem deutlich, wie man die Reichweite von Social Media nutzen kann. Das hinterließ auch Eindruck bei den Teilnehmenden, wie Generalleutnant Marlow: „Ich habe gelernt, dass man über Social Media mittlerweile mehr Menschen und spezifische Zielgruppen erreicht als über die sonst oft so bezeichneten 'klassischen Medien'. Ich sehe das in erster Linie als Mittel zur Kommunikation unmittelbar über meinen Verband, aber mittelbar auch um Interesse an der Bundeswehr und dem Beruf des Soldaten zu wecken.“

Eine Quintessenz des Tages war: Führungspersonal muss nicht immer selbst aktiv sein in sozialen Medien, aber sie sollten ihnen zuhören, um die Bedürfnisse der Mitarbeitenden besser kennenzulernen. So kann ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, in dem motiviertes, effektives und innovatives Arbeiten möglich ist und Veränderungen auch als Chance auf etwas Neues verstanden werden.

von Christian  Endres  E-Mail schreiben

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