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„Balance halten in dynamischen Zeiten“: Mit diesem Thema setzten sich 15 junge Führungskräfte aus Bundeswehr und Privatwirtschaft sechs Monate lang beim Digitalforum „Führen“ auseinander. Dass der Name Programm ist, merkten alle Beteiligten schon beim Projektstart. Denn die Teilnehmenden konnten sich zunächst nur online kennenlernen und virtuell am Projekt arbeiten. Jetzt stellten sie ihre Ergebnisse vor.

Der Screenshot zeigt die einzelnen Teilnehmenden des Digitalforums „Führen“ bei der Videokonferenz.

Die Ergebnispräsentation des Digitalforums „Führen“ findet in Corona-Zeiten digital statt

Screenshot: Führungsakademie der Bundeswehr / Jens Böhm

Jutta Wiedemann von der Vereinigung der Unternehmerverbände Berlin-Brandenburg e.V.eingetragener Verein begrüßte die Teilnehmenden am Bildschirm. Seit 2014 organisiert sie das Digitalforum „Führen“, das sich speziell an junge Führungskräfte aus verschiedenen Branchen richtet.

In einer heterogenen Gruppe beschäftigen sich die Teilnehmenden mit Führungsthemen und tauschen sich darüber aus. Dies geschieht intensiv neben dem eigentlichen Beruf. Mitinitiator Brigadegeneral Boris Nannt, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, lobte die Gruppe bereits zu Beginn. Sie sei die „mit Abstand“ beste seit Bestehen des Forums.

Digitale Distanz als Herausforderung

Schließlich mussten die Nachwuchskräfte viele Schwierigkeiten aufgrund der digitalen Distanz meistern. Auch ein Trailer, der zu Beginn abgespielt wurde, thematisiert diese Herausforderungen. „Homeoffice und digitales Arbeiten“ forderten nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch die sieben betreuenden Coaches heraus.

Das Video definierte ebenfalls das fordernde Ziel: „Digitales Führen in Corona-Zeiten“. Aufgrund der Pandemie wurden die ersten beiden von vier Workshops im digitalen Format durchgeführt. Die Gruppenmitglieder mussten vier Monate lang - ohne sich persönlich zu treffen - gemeinsam am Projekt arbeiten. Erst bei den Workshops im September und Oktober saßen die jungen Führungskräfte und ihre Coaches dann zusammen in einem Raum.  

Virtuell im Team

Doch auch bei der Ergebnispräsentation war das Thema „Abstand halten“ präsent. Drei Projektmitglieder moderierten die Abschlussveranstaltung von einem Studio aus in Berlin. Die anderen Teilnehmenden schalteten sich vom Arbeitsplatz oder aus dem Homeoffice zu. Anschließend waren die vier Projektgruppen an der Reihe. Sie stellten einen praxisbezogenen Wegweiser vor, um jeder digitalen Herausforderung gewachsen zu sein.

So ist die Projektgruppe „Kompetenzen“ der Meinung, dass es auf Achtsamkeit, Kreativität und Sozialkompetenz ankomme, um im Team virtuell erfolgreich zu sein. Das Team „Methoden“ hat sich mit der Frage, was sind Methoden und welchen Mehrwert liefern sie, auseinandergesetzt. „Methodisch vorzugehen, ist für mich planvoll vorzugehen und zu wissen, was ich tue“, erläutert Dennis McGee von der Deutschen Rentenversicherung.

„Jeder Mensch hat eine Haltung und kann an dieser auch arbeiten“, glaubt Major Benjamin Decker von der Projektgruppe „Haltung“. Es käme darauf an, aufgeschlossen und bereit zu sein an seiner Haltung etwas zu ändern. „Mit der richtigen Haltung ist auch digital fast alles möglich“, betont der Stabsoffizier.

Schließlich präsentiert die Gruppe „Technik und Infrastruktur“ ihre Ergebnisse. Die Mitglieder haben einen Standardarbeitstag einer Führungskraft analysiert. Sie haben zudem eine „Checkliste Technik“ entwickelt, um Führungskräften konkret den erfolgreichen Einstieg in eine digitale Arbeitsumgebung und einen mobilen Arbeitsplatz zu ermöglichen. Die Liste gibt Tipps zu Hardware und Software für Themen wie Wissensmanagement, kollaboratives Arbeiten, Datensicherung und Datenschutz.

Der Screenshot zeigt die Moderatoren vor Stehtischen und die Techniker vor Computern an Tischen sitzend im Studio

Für die Ergebnispräsentation des Digitalforums „Führen“ hat das Projektteam ein Studio im Haus der Wirtschaft in Berlin aufgebaut

Screenshot: Führungsakademie der Bundeswehr / Jens Böhm

Agilität und Dynamik als Erfolgsfaktoren

Feedback gab es im Anschluss von den Coaches, die das Projekt über die ganze Zeit begleitet haben. „Mich habt ihr überzeugt“, lobt Gero Will, Trainer und Coach der Akademie Reichenberg. Es sei faszinierend, wie schnell alle Teilnehmenden sich in die Technik hineingekniet hätten.

„Wie hat es das Projektteam geschafft, virtuelle Nähe aufzubauen, obwohl man sich vorher nicht kannte“, lautete eine Frage bei der Veranstaltung. Ein Teilnehmer antwortet darauf, dass es am Anfang schwierig gewesen sei, aber die Dynamik der Gruppe habe geholfen. Präsenz könne allerdings nicht ganz ersetzt werden. „Wir durften alle gemeinsam lernen“, meint Dr. Martina Weifenbach, Startup-Beraterin. Es hätte sich eine Gruppendynamik aus dem Digitalen ergeben. Alle hätten agil gehandelt.     

Tipps von hochrangigen Führungskräften

Zudem meldeten sich hochrangige Führungskräfte in Form von Videobotschaften zu Wort. Professorin Dr. Stefanie Birkner hob hervor, dass viel Kraft in der Veränderung liege. Führungskräfte sollten ihre Augen öffnen, um Balance zu finden.

Der Kommandeur der Führungsakademie der Bundeswehr, Generalmajor Oliver Kohl, sieht in dem Austausch von Führungskräften aus dem militärischen und zivilen Bereich einen echten Mehrwehrt. Er schärfe den Blick auf die eigene Institution und führe dazu, dass dort besser geführt werden könne. Zum Thema „Balance halten in dynamischen Zeiten“ empfahl der General, „je mehr auf dem Spiel steht, desto mehr muss man abwägen, um eine vernünftige Entscheidung zu treffen.„ Wichtig sei dabei aber auch, dass die Führungskräfte die Freiheit zur Entscheidung erhalten würden. Abschließend riet er den Nachwuchsführungskräften: „Sagen Sie immer das, was Sie nach sorgfältiger Erwägung für richtig erachten und nicht das, was vermeintlich gehört werden will.“

Major Jens Böhm, Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr, hat das Projektteam als Coach begleitet. „Es war hochspannend, kollaborativ und digital. Der Prozess und die Selbstreflexion der Teilnehmenden waren das Wichtigste“, erklärt er. Auch die Teilnehmenden waren sich am Ende einig, dass sie durch die Mitarbeit im Projekt ihre persönlichen Führungskompetenzen erweitert hätten.

von Eckhard Michel  E-Mail schreiben

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