Seeminen sind für alle Schiffe eine große Gefahr und ein unkalkulierbares Risiko. Die Spezialisten, um mit dieser Bedrohung umzugehen, sind bei der Deutschen Marine die Boote der Frankenthal-Klasse. Ihre Fähigkeiten beziehungsweise Methoden: die gezielte Minenjagd und das großflächige Minenräumen.
Alle zehn Minenjagdboote vom Typ MJ332 werden für die Suche nach potentiellen Minen eingesetzt. Unterwasserdrohnen vom Typ Seefuchs können die Sprengkörper genau identifizieren und zerstören – egal ob Grund- oder Ankertaumine.
Drei Boote der Variante MJ332CL können zusätzlich bis zu vier Überwasserdrohnen des Typs Seehund verwenden. Diese ferngelenkten Minenräumboote simulieren Schall- und Magnetfeldsignaturen großer Schiffe und bringen Minen so zur Detonation.
Das Minenjagdboot „Weilheim“ hat die Aufgabe, Seeminen zu suchen, zu orten und zu vernichten. Die „Weilheim“ gehört zur „Frankenthal“-Klasse, die insgesamt zehn Boote umfasst. Alle sind in Kiel stationiert.
Stößt die Technik an ihre Grenzen, setzen die Frankenthal-Boote Minentaucher ein. Das ist der Fall etwa in flachen Gewässern, bei schlechten Sonarbedingungen, in Häfen oder dort, wo Minen in der Nähe von Pipelines oder Unterwasserkabeln liegen. Zwei der Boote, die Minentauchereinsatzboote Typ MJ332B, können größere Gruppen dieser Spezialisten des Seebataillons aufnehmen.
Um selbst der Gefahr durch Minen zu entgehen, können die Boote auf extrem leise Schleichfahrt gehen und besitzen einen Rumpf aus nicht-magnetischem Stahl. Ergänzend dazu haben sie eine Magnet-Eigenschutz-Anlage, die aktiv übrige Magnetfelder unterdrückt, die durch die elektrischen und elektronischen Systeme an Bord entstehen.
Nicht zuletzt können die Minenjäger selbst Seeminen legen, um gezielt Wasserstraßen zu sperren oder eigene Häfen gegen feindliche Kriegsschiffe zu schützen.
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Die „Weilheim“, ein Boot vom Typ MJ332C
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Der Gegner ist heimtückisch: Eine Ankertaumine an der Wasseroberfläche. Im Ausnahmefall müssen die Minentaucher direkt an sie heran
Bundeswehr/Björn Wilke
Ein Seefuchs im Lager an Bord. Eine Variante der Unterwasserdrohne ist mit hochauflösender Videokamera ausgestattet, eine zweite transportiert ihre Sprengladung an eine identifizierte Mine
Bundeswehr/Jane Hannemann
In der Operationszentrale eines Minenjagdbootes: Hier kommen die Videodaten der ferngelenkten Drohnen an und die Operateure vergleichen diese mit zusätzlichen Informationen an Bord
Bundeswehr/Marcel Kröncke
Detonation einer Seemine, Minentaucher haben sie gezielt gesprengt
Bundeswehr/Jane Schmidt
Eine Überwasserdrohne vom Typ Seehund. Die große Magnetspule in ihrem Rumpf, die Minen ein falsches Magnetfeld vorspielt, heißt Hohlstab – zugleich ein Alternativbegriff für das kleine Boot selbst
Bundeswehr/Björn Wilke
Rollentausch: Grundminen auf einem Minenjagdboot. Fürs Minenlegen muss die Crew eine Schienenlagerung auf dem Achterdeck anbringen
Bundeswehr/Jane Schmidt
Sie sind die Experten für die kniffligen Situationen der Minenabwehr: Ein Minentaucher bei der Ausbildung prüft Art und Größe eines gefundenen Objekts
Bundeswehr/Andrea Bienert
Auf jedem Minenjagdboot ist eine Taucherdruck- beziehungsweise Dekompressionskammer eingerüstet, falls einer der Minentaucher einen Druckunfall haben sollte
Bundeswehr/Jane Schmidt
Heimathafen aller Minenjagdboote der Marine ist Kiel. Hier ist das 3. Minensuchgeschwader stationiert
Bundeswehr/Jane Schmidt