Von der Bundeswehr zur REWE Markt GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung: Der persönliche Werdegang von Patrick Büchner

Von der Bundeswehr zur REWE Markt GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung: Der persönliche Werdegang von Patrick Büchner

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3 MIN
REWE Group
Wie sieht Ihr Werdegang aus? Wie sind Sie zur Bundeswehr gekommen?

Bereits 1998 hatte ich mich, noch während meiner Schulzeit, direkt bei der Bundeswehr beworben.

Was haben Sie bei der Bundeswehr gemacht?

1999 wurde ich bei der Panzerpionierkompanie 200, in Hemer, als Unteroffizieranwärter in der Funktion des Materialnachweistruppführers eingesetzt. Nach Abschluss der für die Laufbahn relevanten Lehrgänge war ich für vier Jahre auf diesem Dienstposten eingesetzt. Von November 2000 bis Juni 2001 war ich als Dezentraler Beschaffer im 2. Einsatzkontingent KFORKosovo Force eingesetzt. Während des Auslandseinsatzes im Kosovo fasste ich den Entschluss, mich für einen längeren Zeitraum weiter zu verpflichten, in Kombination mit einem Wechsel in die Laufbahn der Offiziere (ohne Studium). Als Leutnant war ich als Zugführer eines Schwerlasttransportzuges im Transportbataillon 801 in Unna eingesetzt. Im Zuge der Umstrukturierung wurde der Verband aufgelöst und als Transportbataillon 165 in Delmenhorst neu aufgestellt. In diesem neuen Verband war ich als Kompanieeinsatzoffizier eingesetzt. Parallel dazu war ich im Jahr 2008 für drei Monate als Ausbildungsklassenleiter in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate) für die Ausbildung im Bereich Umschlag und Transport tätig. Einen weiteren Zwischenstopp legte ich in der Panzertruppenschule in Munster ein. Hier war ich als Zugführer im Offizieranwärterbataillon für die Ausbildung der neuen Offiziere sowie die Durchführung des Lehrgangs „Überleben im Einsatz“ verantwortlich. Ein letzter Meilenstein vor meinem Dienstzeitende war der Dienstposten des Umschlagstaffelführers und stellvertretenden Kompaniechefs im Logistikbataillon 161 in Delmenhorst im Dienstgrad Hauptmann.

Wie sind Sie auf REWE aufmerksam geworden?

Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung bin ich online auf ein interessantes Stellenangebot von Rewe aufmerksam geworden. 

Warum haben Sie sich für REWE entschieden?

Im Großen und Ganzen gab es zwei wesentliche Aspekte, warum ich mich für Rewe entschieden habe.
Zum einen war es der interessante Aufgabenbereich, da dieser mit meinem letzten Dienstposten bei der Bundeswehr sehr vergleichbar ist. Aber final ausschlaggebend waren die Menschen, die ich im Rahmen des Bewerbungsgespräches kennengelernt habe.

Was interessiert Sie am Handel?

Dadurch, dass der Handel kein „starres“ Geschäft ist, wird ein hohes Maß an Flexibilität, Spontanität und Agilität gefordert, also alles Anforderungen die für einen ehemaligen Soldaten quasi „tägliches Brot“ sind.
Des Weiteren sind die Auswirkungen prozessualer Veränderungen in der Lebensmittellogistik sofort ersichtlich, da es sich um ein schnelllebiges Geschäft handelt.

Welche Funktion haben Sie bei REWE? Welche Aufgaben? Wie sieht Ihr Alltag aus?

Ich bin eingesetzt als Lagerleiter am Standort Sottrum für den plusgekühlten Bereich, das beinhaltet alle Lebensmittel aus der Sparte Molkereiprodukte, Obst & Gemüse und Frischfleisch. Der Schwerpunkt meines Aufgabenbereiches liegt darin, die Kommissionierung der bestellten Waren sicherzustellen. Neben der Personalplanung gehören ebenfalls die Analyse und Bewertung von logistischen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen dazu. Grundsätzlich, und das ist das Schöne an dem Job, ist kein Tag wie der andere. Ich wurde mal von meinem Vorgesetzten gefragt, wie es mir denn bei Rewe gefällt. Darauf konnte ich nur antworten: “Ist wie bei der Bundeswehr, nur ohne Uniform.“

Können Sie Ihre bei der Bundeswehr erworbenen Fähigkeiten für Ihren jetzigen Job gebrauchen?

Diese Frage lässt sich kurz und knapp beantworten: Ja!
Sämtliche Fähigkeiten, welche man erworben hat, nutzen einem im zivilen Leben, angefangen mit der Belastbarkeit über die Eigeninitiative bis hin zum Umgang mit Menschen. Einen ehemaligen Soldaten kann so leicht nichts mehr aus der Ruhe bringen.

Haben Sie Tipps für ausscheidende Kameradinnen und Kameraden?

Ja so einige! Leider ist stellenweise zivilen Arbeitgebern nicht wirklich bewusst, zu welchen Leistungen ehemalige Soldaten in der Lage sind. Häufig landet man als Bewerber bei Personalern auf dem Stapel „Ablehnung“, sobald im Lebenslauf die Bundeswehr auftaucht. So sind zumindest meine eigenen Erfahrungen. Man darf sich in dieser Situation nicht entmutigen lassen, denn irgendwo da draußen gibt es einen Arbeitgeber, der genau weiß wie gut ehemalige Soldaten ausgebildet sind und unsere Einsatzbereitschaft zu schätzen weiß. Ich persönlich habe genau diesen Arbeitgeber gefunden und konnte mit meinem Lebenslauf offene Türen einrennen und kann nach wie vor nur sagen, dass ich es nicht bereut habe bei Rewe angefangen zu haben. Des Weiteren kann ich jedem der unmittelbar vor seinem Dienstzeitende steht nur raten, frühzeitig proaktiv tätig zu werden.

von  BAPersBw II 2.3 BFD  E-Mail schreiben