
Brave Blue und Safety Fuel
Logistikkräfte der Bundeswehr sichern den Nachschub für die Heeresübung Grand Eagle in Litauen.
Logistikkräfte der Bundeswehr sichern den Nachschub für die Heeresübung Grand Eagle in Litauen.
Mit den kombinierten Logistikübungen Brave Blue und Safety Fuel dokumentieren die eingesetzten Kräfte des Unterstützungsbereichs, dass die Bundeswehr entschlossen ist, über lange Zeit die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke zu verteidigen. Diese Bereitschaft ist nur glaubwürdig, wenn der Nachschub für Truppen des Heeres und der anderen Teilstreitkräfte rollt: Genau das trainieren die mobilen Logistiktruppen des Unterstützungsbereichs mit ihren Partnern aus den Versorgungsbataillonen des Heeres im August und September in Litauen. So machen die Möglichmacher die Kampftruppen durchhaltefähig und Abschreckung glaubwürdig.
Dazu richten die Logistikprofis der Logistikbataillone 161 und 171 unter der Führung des Logistikregiments 1 erstmalig ein sogenanntes „Logistisches Netzwerk im Einsatzland“ in Litauen ein. Dieses Netzwerk reicht von den ortsfesten logistischen Einrichtungen in Deutschland über den Ostseehafen Klaipėda bis auf den Truppenübungsplatz in Pabradė. Dort werden die Soldatinnen und Soldaten der Übung Grand Eagle real versorgt – mit allem was eine Brigade des Heeres braucht: Munition, Verpflegung, Ersatzteile und Betriebsstoffe. Der Sprit für alle Fahrzeuge kommt aus dem extra aufgebauten Feldtanklager, das das Spezialpionierregiment 164 während der Übung Safety Fuel gemeinsam mit ungarischen Alliierten aufbaut und betreibt.
Um Nachschub zwischenlagern, hunderte Transport-Lkw abstellen und Instandsetzungsarbeiten vornehmen zu können, stützen die Logistikverbände sich in erster Linie auf zivile Infrastruktur ab. Diese wurde bereits im vergangenen Jahr erkundet und entsprechende Absprachen mit litauischen Unternehmen und Kommunen getroffen.
Noch vor der heißen Phase von Brave Blue und Safety Fuel sorgt eine Hafenumschlagskompanie des Logistikbataillons 163 RSOMReception, Staging, Onward Movement dafür, dass alle eintreffenden Kräfte und Fahrzeuge der Bundeswehr in ihren Einsatzräumen ankommen. Die Delmenhorster sind ein Unikat in der NATONorth Atlantic Treaty Organization und auf den RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozess spezialisiert, der die schnelle Verlegbarkeit größerer Truppenkörper im Bündnisgebiet beschreibt. Die Expertinnen und Experten für strategische Verlegungen nehmen das Personal, Fahrzeuge und Material am Hafen von Klaipėda und weiteren Ankunftsorten auf – das wird Reception genannt. Im RSOMReception, Staging, Onward Movement-Prozess geht es weiter mit der Zusammenführung, quasi dem „Verheiraten“, von Personal und Material – Staging genannt. Das Onward Movement, also das Verlegen zum eigentlichen Bestimmungsort, übernehmen die Truppen bei Quadriga 2025 eigenständig.
Außerdem sind die Logistikbataillone 172 und 472 mit Erkundungskommandos in die Übung Brave Blue eingebunden. Ihr Auftrag ist es, alternative Einsatzräume zu erkunden, die genutzt werden könnten, wenn der Verlauf eines heißen Konflikts dies fordert. Auch Litauens Nachbarland Lettland wird bei den Erkundungen angesteuert, denn für die Bundeswehrlogistik ist das gesamte Baltikum mögliches Einsatzgebiet.
Die Logistikprofis werden bei ihren Übungen von Feldjägern, dem Sanitätsdienst, Angehörigen der Teilstreitkraft Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum) und dem Kommando Zivil-Militärische Zusammenarbeit unterstützt. Erstmals wird auch die Rolle der Bundeswehrverwaltung trainiert und Personal einer Embedded Support Organisation des Bundesamts für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr) durch den Stab des Logistikregiments 1 eingebunden.