Wie die Beschaffung bei der Bundeswehr abläuft
Seit der „Zeitenwende“ beschafft die Bundeswehr für viele Milliarden Euro moderne Waffensysteme und Ausrüstung.
2025 stand für das Beschaffungsamt der Bundeswehr im Zeichen großer Herausforderungen: den Anforderungen der Bundeswehr und dem gesteigerten Auftragsvolumen durch das Sondervermögen gerecht zu werden – von der Planung bis zur Auslieferung an die Truppe. Diese Bilanz zeigt, was erreicht wurde und wie die neuen Systeme den Streitkräften bei der Erfüllung ihres Auftrags helfen.
Der Puma im Einsatz: hochmobil und kampfkräftig. Es konnten viele neue Schützenpanzer beschafft und besser ausgestattet werden.
Bundeswehr/Serkan HeererDas Ziel im Jahr 2025 war, die Bundeswehr weiter zu modernisieren und auszubauen. Dazu wurden neue Fahrzeuge, Kommunikations- und ITInformationstechnik-Systeme sowie persönliche Ausrüstung für die Soldatinnen und Soldaten beschafft. Durch die Optimierung der Beschaffungsgesetze, insbesondere durch das Beschaffungsbeschleunigungsgesetz, wurden Prozesse schneller gemacht und Abläufe verbessert. Im Mittelpunkt stand, die Bundeswehr bedarfsgerecht, wirtschaftlich und technisch auf den neusten Stand zu bringen.
2025 konnten insgesamt 149 Projekte realisiert werden, beispielsweise wurden Fahrzeuge oder persönliche Ausrüstung an die Truppe ausgeliefert. Die Projekte hatten ein Gesamtvolumen von circa 24 Milliarden Euro, die auch aus dem Sondervermögen kommen. Die Grafik schlüsselt die Auslieferungen nach den Dimensionen Land, Luft, See, Cyber- und Informationsraum und erstmals auch Weltraum mit zwei Auslieferungen auf.
Der Großteil der Auslieferungen ging in die Dimension Land mit 81 ausgelieferten Projekten, gefolgt von der Dimension Luft mit 27
BundeswehrAußerdem konnten zusätzlich 103 25-Millionen-Euro-Vorlagen durch das Parlament gebracht und in Auftrag gegeben werden. Dies macht deutlich, dass die Ausstattung der Truppe in der Zukunft stetig besser werden wird. Diese neuen Projekte werden in den nächsten Jahren konkrete Auswirkungen für die Truppe haben.
Immer mehr 25-Millionen-Euro Vorlagen für große Beschaffungsvorhaben wurden in den letzten Jahren durch das Parlament gebracht – nicht zuletzt auch wegen des Sondervermögens
Bundeswehr/Astrid HöfflingAlle 2025 ausgelieferten Projekte waren wichtig für die Einsatzbereitschaft und Kriegstüchtigkeit der Truppe. Besonders deutlich wird dies an einigen Beispielen.
Insgesamt konnte eine dreistellige Anzahl neuer Schützenpanzer ausgeliefert werden. Ein Großteil dieser Gefechtsfahrzeuge wurde aus dem Sondervermögen finanziert. Der Schützenpanzer Puma zeichnet sich durch hohe Beweglichkeit, umfassenden Panzerschutz und präzise Feuerkraft aus. Der Puma löst den Schützenpanzer Marder ab.
Reaktivschutz für den Schützenpanzer Puma
Ausrüstung und Technik: Der Schützenpanzer Puma
Zwei Maschinen konnten bereits 2025 durch die Marine übernommen werden. Eine weitere wird folgen. Insgesamt acht sind geplant. Dieses Projekt mit einem Gesamtvolumen von 3,1 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen der Bundeswehr war eine Beschaffung in Rekordzeit. Von der Vertragsunterzeichnung bis zur Auslieferung der ersten P-8A Poseidon im November vergingen nur ganze vier Jahre.
„Nachgefragt“ zur neuen P-8A Poseidon der Bundeswehr
P-8A Poseidon: Neuer Seefernaufklärer in Deutschland gelandet
Im Gefecht hat der Schutz der Soldatinnen und Soldaten oberste Priorität. Um dies zu gewährleisten, wurde 2025 intensiv in die persönliche Ausrüstung investiert. Allein mehr als 70.000 Sprechsätze mit Gehörschutzfunktion konnten erneuert werden. 200.000 ballistische Schutzausstattungen und knapp 190.000 Gefechtshelme kamen in der Truppe an.
Die Soldatinnen und Soldaten sind für die Zukunft besser und moderner ausgerüstet: Ihnen steht mehr und modernes Material zur Verfügung. Dies steigert die Einsatzbereitschaft. So kann die Bundeswehr sicherstellen, dass sie ihren Auftrag der Landes- und Bündnisverteidigung erfüllen kann.
Das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr hat bewiesen, dass es Beschaffung kann. Gemeinsam mit den Partnern der Industrie und vor allem den Soldatinnen und Soldaten konnte 2025 viel erreicht werden. Auch 2026 wird weiter daran gearbeitet, die Truppe mit moderner und verlässlicher Ausrüstung und Technik auszustatten – für heute und für die Zukunft.
von Anna Schmitt