Röntgen und Computertomographie: Neue medizinische Ausstattung für die Bundeswehr
Röntgen und Computertomographie: Neue medizinische Ausstattung für die Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Koblenz
- Lesedauer:
- 3 MIN
Der Sanitätsdienst der Bundeswehr ist für die weltweite medizinische Versorgung der deutschen Streitkräfte verantwortlich. Nun steht den Soldatinnen und Soldaten weiteres wichtiges Equipment zur Verfügung. Neue Container mit hochmodernen Geräten zur Diagnostik und Behandlung ersetzen eine veraltete Ausstattung. Sie wurden in kürzester Zeit beschafft.
Mitte 2021 wurde der Bedarf gemeldet, Ende 2023 wurden die Verträge über bis zu acht neue Container mit hochmodernem medizinischem Equipment geschlossen und rund eineinhalb Jahre später erhalten die Sanitätskräfte die dringend benötigte Ausstattung. Bis Ende September 2025 werden jeweils drei Container für Röntgendiagnostik und für Computertomographie an die Truppe ausgeliefert. Zwei weitere sind als Back-up vorgesehen, die bei Bedarf abgerufen werden können.
Ein verhältnismäßig kurzer Zeitraum für ein Beschaffungsprojekt, weiß Maximilian M., der Projektleiter im Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Normalerweise würden solche Regenerationsmaßnahmen, also Ersatzbeschaffungen, von der Meldung des Bedarfs bis schließlich zur Auslieferung mehr Zeit in Anspruch nehmen. Warum ging es hier so schnell? „Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, der Herstellerfirma und schließlich den beteiligten Stellen im Beschaffungsamt hat das Projekt zum Erfolg geführt“, betont M.
Klinische Akutversorgung im Container
Die neuen Container mit spezialisierter medizinischer Ausstattung für Computertomographie und Röntgen sind Teil der sogenannten Modularen Sanitätseinrichtung, kurz MSEModulare Sanitätseinrichtung, einer mobilen medizinischen Behandlungseinrichtung der Bundeswehr, die im Wesentlichen auf einer Kombination von Sanitätszelten und ISOInternational Organization for Standardization-Containern basiert. Die MSEModulare Sanitätseinrichtung ist das Haupteinsatzsystem des Sanitätsdienstes – gerade im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung – und unterteilt sich in verschiedene Ebenen, auch Roles genannt. Während in den ersten beiden Ebenen die allgemeine und notfallmedizinische Erstversorgung und Stabilisierung sowie die erste notfallchirurgische, internistische Versorgung von Verwundeten stattfindet, befindet sich in der dritten Ebene die klinische Akutversorgung im Einsatz – das Einsatzlazarett.
In dieser dritten Ebene kommen die Bereiche Bildgebung und Radiologie zum Tragen – die Komponenten, die die neuen Container beinhalten. Sie spielen eine essenzielle Rolle zur Diagnostik und Behandlung von verletzten oder verwundeten Soldatinnen und Soldaten. Die neuen Container ersetzen eins zu eins die veralteten bisher verwendeten. Nach der Übergabe an das BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr und einer Schulung an dem modernen Equipment werden sie an die Sanitätsregimenter ausgeliefert. Sollten sie zeitweise nicht im Einsatz benötigt werden, können sie aber auch in den Krankenhäusern der Bundeswehr zum Einsatz kommen – beispielsweise, wenn dort Geräte ausfallen oder gewartet werden.
Kompakt im Transport, Raumwunder im Einsatz
Der Container für Computertomographie ist ein sogenannter 1:3-Container. Das bedeutet, dass im Einsatz gleich dreimal so viel Grundfläche zur Verfügung steht, wie im Transportzustand. Bei dem auf Röntgen spezialisierten Container handelt es sich um einen 1:2-Container. Das heißt, er ist im Betrieb doppelt so groß im Vergleich zum Transport. Die Erweiterung des Raums erfolgt durch ein Aufklappen der Decke und des Bodens. Im Anschluss werden schließlich die Seitenwände aus dem eigentlichen Container herausgezogen und dann alles miteinander verriegelt. Die verbauten Geräte für Computertomographie und Röntgen eines führenden Herstellers haben den vollen Funktionsumfang stationärer Ausstattung.
Beide Containerarten haben gemein, dass sie integrierte Klimageräte besitzen, die einen Betrieb und Transport unter extremen Witterungsbedingungen möglich machen. Ein Bereich im Inneren ist gegen Strahlung abgeschirmt, sodass die Geräte jeweils gefahrlos vom medizinischen Personal genutzt werden können. Selbst im weltweiten Einsatz werden mithilfe der neuen Ausstattung aktuellste Krankenhausstandards der Bildgebung erreicht.