Von der Karte ins Gelände: Gebirgsjäger üben Taktik
Von der Karte ins Gelände: Gebirgsjäger üben Taktik
- Datum:
- Ort:
- Bad Reichenhall
- Lesedauer:
- 2 MIN
Wislanien hat den Nachbarstaat Altraverdo überfallen. Im NATO-Verbund führt die Gebirgsjägerbrigade 23 den Gegenangriff zur Befreiung Altraverdos. So lautet die taktische Lage in der junge Gebirgsjägeroffiziere handeln müssen. Es ist eine Übung. Sie vervollständigt die Weiterbildung der Ausbildungsreihe Taktik im Gebirgsjägerbataillon 231.
Diese praktische Übung Mitte Mai in den Alpen ist Teil der Heereseinheitlichen Taktischen Weiterbildung. Die jungen Offiziere erweitern damit ihre Taktische Grundlagenausbildung und schulen sich im Führungsprozess. „Es geht darum, ein gemeinsames Verständnis der Führungsphilosophie und Erkenntnisse im Zusammenspiel aller Beteiligten bei einem Einsatz eines Kampftruppenbataillons zu erlangen“, beschreibt ein Teilnehmer den Grundgedanken der Übung.
In den Bergen um Bad Reichenhall
Im Unterrichtsraum beginnt die Übung. Die jungen Offiziere werden später hohe Verantwortung tragen. Sie werden gedanklich in die Lage versetzt, auf den Angriff eines feindlich gesinnten Staates reagieren zu müssen. Zunächst beurteilen sie die Lage und das Gelände nur anhand von Kartenmaterial. In einem nächsten Ausbildungsabschnitt geht es dann darum, die Theorie des Unterrichtsraumes und der Papierkarten im realen Gelände, in den Bergen rund um Bad Reichenhall, in die Praxis umzusetzen.
Laufende Operation in Echtzeit
Viele kleine Schritte bauen aufeinander auf. Bereits im Vorjahr erfolgte der Auftakt zur Ausbildungsreihe Taktik mit einer Stabsrahmenübung. Alle Stabsabteilungen des Bataillons durchliefen dabei einmal einen kompletten Planungsprozess einer solchen militärischen Operation. Der nächste Ausbildungsabschnitt war im Februar mit der Übung Schneller Degen 2020. Mithilfe von Computersimulationen wurde dabei eine laufende Operation in Echtzeit geübt. Der Clou bei der gesamten Weiterbildung: Obwohl die Rahmenlage auf einem fiktiven Kontinent spielte, diente die oberbayerische Voralpenregion als geografische Vorlage. Somit war der nächste logische Schritt die gedankliche Übertragung der Operation ins Gelände. Mit dieser Verknüpfung von der planerischen Theorie zu den realen Geländeeigenschaften gipfelte die Reihe der taktischen Weiterbildung.
Am Ende zeigt sich der Kommandeur nicht nur mit der Geländebesprechung, sondern auch mit den bisher in der Taktikausbildung vermittelten Inhalten hochzufrieden.