Luftwaffe
80 Jahre Kriegsende

Gemeinsam über London – Luftwaffenpilot nimmt an Gedenküberflug teil

Gemeinsam über London – Luftwaffenpilot nimmt an Gedenküberflug teil

Datum:
Ort:
London
Lesedauer:
2 MIN

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Ein besonderes Ereignis für die Royal Air Force und ihre internationalen Partner: Zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs überflogen sie am 5. Mai 2025 gemeinsam das Zentrum von London. Mit dabei war auch ein deutscher Eurofighterpilot: Hauptmann Ewin M. vom Taktischen Luftwaffengeschwader 74 in Neuburg.

Vier Piloten stehen mit verschränkten Armen vor einem Düsenjet.

Piloten der 29. Staffel auf dem Luftwaffenstützpunkt RAF Coningsby vor einem Eurofighter Typhoon. Die Piloten, darunter der deutsche Austauschpilot Hauptmann Ewin M., flogen am VE-Day gemeinsam in der VE80-Formation.

RAF/AS1 Moharram

Als Teilnehmer des deutsch-britischen Austauschprogramms fliegt er derzeit bei der 29th Squadron auf der Royal Air Force Station Coningsby in der Grafschaft Lincolnshire. Für den 36-jährigen Piloten ist die Teilnahme an diesem traditionsreichen Überflug ein Höhepunkt seiner bisherigen fliegerischen Laufbahn: „Ich freue mich riesig, in so einer großen Formation und dann auch noch über London fliegen zu dürfen.“

Vom Traum zum Gedenken in der Luft

Ewin M. stammt aus Nordrhein-Westfalen und trat 2008 in die Bundeswehr ein – mit dem klaren Ziel, Pilot zu werden. Nach der Offizierschule der Luftwaffe und der fliegerischen Grundausbildung in Goodyear absolvierte er im Jahr 2024 in Sheppard seine Ausbildung zum Jetpiloten. Als „First Assignment Instructor Pilot“ bildete er dort auf der T-38 Nachwuchspiloten und -pilotinnen aus – eine Aufgabe, die ihn prägte: „Man lernt das Fliegen nur durch Fliegen. Und als Fluglehrer lernt man doppelt.“

Seit 2018 fliegt er Eurofighter. Er nahm bereits an zwei NATONorth Atlantic Treaty Organization-Missionen im Baltikum teil und entschied sich 2024, Fluglehrer im Ausland zu werden. Die Wahl fiel auf Großbritannien. Seit Oktober 2024 ist er bei der Royal Air Force stationiert. Der Austausch ist Teil eines etablierten internationalen Programms – aktuell ist der Hauptmann der einzige deutsche Pilot in Coningsby.

Europäische Verbundenheit in der Luft

Die Einladung zur Teilnahme am Überflug kam direkt von seinem britischen Staffelchef. Anlass war das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs – eine von zwei jährlichen Großformationen über der britischen Hauptstadt. Während am Boden die Militärparade am Buckingham Palace vorbeizog, wurde am Himmel ein starkes Zeichen der transatlantischen und europäischen Verbundenheit gesetzt.

Insgesamt 23 Luftfahrzeuge aus mehreren Nationen flogen in enger Formation über das Zentrum Londons – darunter ein historischer britischer Lancaster-Bomber, Transportmaschinen wie der A400M und die C-17, Aufklärungsflugzeuge, moderne Jets wie die F-35 und der Eurofighter sowie die legendäre Kunstflugstaffel Red Arrows.

„Wir flogen in einer Diamant-Vierformation fast am Ende der Parade“, berichtet Ewin M. „Die Koordination war enorm – alle Maschinen trafen sich über der Nordsee und flogen in exakt getakteten Abständen nach London. Wer wann wo in welcher Höhe flog, war minutiös geplant.“

Symbol für gemeinsames Erinnern und Zukunft

Der Überflug ist mehr als ein fliegerisches Spektakel – er ist Ausdruck eines geeinten Europas und der engen Zusammenarbeit zwischen Partnernationen. In einer Zeit, in der Sicherheitspolitik erneut im Zentrum steht, unterstreicht die gemeinsame Teilnahme an solchen Gedenkveranstaltungen die Bedeutung von Bündnissen und Zusammenarbeit – auch in der Luft.

Für Ewin M. und seine Familie war es ein stolzer Moment: „Solche Ereignisse zeigen, wie wichtig internationale Partnerschaft und gegenseitiges Vertrauen sind – besonders in bewegten Zeiten.“

von Thomas Skiba

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