Sanitätsdienst

Gesundheitsversorgung der Bundeswehr auf den Punkt gebracht

Gesundheitsversorgung der Bundeswehr auf den Punkt gebracht

Datum:
Ort:
Koblenz
Lesedauer:
2 MIN

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Die Gesundheitsversorgung der Bunderwehr hat viele Facetten. Durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr werden in einem komplexen System umfassende ineinandergreifende Leistungen zum Schutz der Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten erbracht. Mit einem Fachkonzept soll dieses System und Aufgabenspektrum umfassend und verständlich dargestellt werden.

An einem Tisch sitzt eine Truppenärztin im Patientengespräch

Das neue Fachkonzept „Gesundheitsversorgung der Bundeswehr“ soll auf wenigen Seiten erklären, was der Sanitätsdienst der Bundeswehr wie leistet.

Bundeswehr/Markus Dittrich

Die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr spiegelt nahezu alle Elemente und Sektoren des zivilen Gesundheitswesens in Deutschland wider, allerdings immer unter Berücksichtigung auf die besonderen Bedürfnisse der Streitkräfte der Bundeswehr. Was der Sanitätsdienst der Bundeswehr dafür alles können und vorhalten muss, ergibt sich aus der „Konzeption der Bundeswehr“ sowie dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr. Hier ist niedergeschrieben, welche Fähigkeiten eine funktionierende Bundeswehr abbilden muss und wie sie sich konzeptionell und planerisch auf die Zukunft ausrichtet und kontinuierlich modernisiert.

Aus diesem Fähigkeitskanon leiten sich die Fähigkeiten des Sanitätsdienstes direkt ab. In 2020 durch den Generalinspekteur gezeichnet, beschreibt die Fachstrategie „Gesundheitsversorgung der Bundeswehr“ die Details dieser Zielsetzung und gibt die Ziele vor, wie sich der Sanitätsdienst in den nächsten 10-15 Jahren weiterentwickeln soll. Das neu zu erstellende Fachkonzept soll hierauf aufbauen und eine Anknüpfstelle zu den bereits vorhandenen Konzepten und Regelungen zur Gesundheitsversorgung der Bundeswehr bieten. Weiterhin sollen Vorgaben des zivilen Gesundheitssystems sowie Anforderungen internationaler Bedarfsträger, wie zum Beispiel der NATONorth Atlantic Treaty Organization integriert werden.

Eigenvollzugskompetenz - wie ein 17. Bundesland

Auf diese Weise soll ein Dokument entstehen, welches sowohl den militärischen als auch zivilen Zielgruppen (Hilfs- und Wohlfahrtsorganisationen, Standesorganisationen, Mitglieder des politischen und parlamentarischen Raumes von Bund und Ländern) einen umfassenden und doch leicht verständlichen Überblick über die vielfältigen Aufgaben der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr sowie deren komplexe Zusammenhänge vermittelt und darlegt, wie diese erfüllt werden.

Ein besonderes Augenmerk soll dabei auch auf den vielfältigen Schnittstellen zum zivilen Gesundheitswesen liegen. Unter den Vorgaben der zivilen Gesetze und approbationsbezogenen Regelungen nimmt beispielweise der Sanitätsdienst der Bundeswehr alle gesundheitlich relevanten Aufgaben quasi als eine Art „17. Bundesland“ mit Eigenvollzugskompetenz in mehreren Bereichen (Öffentlich-rechtliche Überwachung, Arzneimittel- und Medizinprodukterecht) wahr. 

Gesundheitsversorgung im internationalen Umfeld

Soldaten heben einen auf einer Trage liegenden Übungs-Verletzten in das Heck eines geschützten Transportfahrzeugs

Die Patientenversorgung im Einsatz ist ein Baustein der „Gesundheitsversorgung der Bundeswehr“

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Neben den vielfältigen Leistungen im Inland, stellen die Verpflichtungen zur Gesundheitsversorgung im internationalen Umfeld und der Umsetzung von Einsatzaufträgen stets besondere Herausforderungen dar. Der Auftrag an den Sanitätsdienst der Bundeswehr, die Bereitstellung von einsatzrelevanten interdisziplinären Fähigkeiten („All-Organ-Kompetenz“) zur Patientenversorgung und zum Gesundheitsschutz im Einklang mit internationalen Vorgaben, soll daher im Fachkonzept mit allen Aspekten der Gesundheitsversorgung sowie ihren Einrichtungen für Forschung, Entwicklung und Lehre anschaulich dargestellt und erläutert werden.

Von der Idee zum ersten Entwurf

Mit diesem Anspruch trafen sich Vertreter vom Bundesministerium der Verteidigung, dem Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie der Sanitätsakademie der Bundeswehr am 7. und 8. Dezember 2020 zu einem Workshop. Unter der Leitung von Generalarzt Dr. Johannes Backus, Abteilungsleiter A im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, entstand so innerhalb von zwei Tagen eine Gliederung sowie eine erster Rohentwurf. In den kommenden Wochen soll dieser zu einem belastbaren ersten Entwurf entwickelt werden und Ende Februar in enger Zusammenarbeit mit den fachlich Zuständigen weiter abgestimmt werden, bevor sich daran Mitprüfungen im gesamten Sanitätsdienst der Bundeswehr anschließen.

von Dr. Heidi Borsch,  Michael Tomelzik

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