Streitkräftebasis

Bessere Vorbereitung für den Einsatz

Bessere Vorbereitung für den Einsatz

Datum:
Ort:
Osterholz-Scharmbeck
Lesedauer:
3 MIN

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Das Luftwaffentruppenkommando hat Ausbildungsbedarf im routinierten Umgang mit dem Warenwirtschaftssystem „SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien“ oder bei der dezentralen Beschaffung festgestellt. Im Logistischen Übungszentrum fand deshalb ein Pilotworkshop für Luftwaffenlogistiker statt, die in den Einsatz verlegen sollen.

Fünf Soldaten stehen nebeneinander für ein Gruppenfoto vor einer weißen Wand.

Gemeinsam haben sie den Pilotworkshop an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis möglich gemacht und einen Grundstein für die Zukunft gelegt.

Bundeswehr/Brian Melzer

„Das Meiste machen wir schon heute richtig gut, aber wir stellen uns jeden Tag die Frage, was wir noch besser machen können. Auf der Suche nach Kompetenzträgern, bei denen wir uns etwas abschauen können, sind wir zum Logistischen Übungszentrum gekommen“, erzählt Oberst Stephan Kramer. Im Luftwaffentruppenkommando unterstützen sein Team und er weltweit logistische Übungen und Einsätze der Luftwaffe.

Dennoch gäbe es im Einsatz vereinzelt Ausbildungsbedarf im routinierten Umgang mit dem sogenannten Warenwirtschaftssystem „SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien“ oder bei der dezentralen Beschaffung. Auch der Umgang mit luftwaffenspezifischen Gerät stelle so manchen Logistiker im Einsatz vor die eine oder andere Herausforderung.

„Logistik funktioniert nur im Team“

Zwei Soldaten unterhalten sich stehend und stehen in einem Ausbildungscontainer. Drei weitere sitzen an Tischen.

Reger Informationsaustausch: Hauptfeldwebel Jennifer Engelbrecht ist im Gespräch mit Oberstleutnant Frank Draeger. Sein Dezernat im Logistikzentrum der Bundeswehr schreibt Befehle zur Durchführung der Logistik aller Einsatzkontingente.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

„Auf Anfrage des Kommandos Luftwaffe und folgenden Abstimmungsgesprächen durch unseren Leiter, Oberst Andreas Bock, wurde dieser Pilotworkshop ins Leben gerufen.“, erinnert sich Oberstleutnant Frank Lekowski. Der Materialbewirtschafter ist im Logistischen Übungszentrum unter anderem für Vorbereitung, Auswertung und Nachbereitung einsatzbezogener, logistischer Handlungstrainings verantwortlich. Gemeinsam mit dem Luftwaffentruppenkommando plante er dieses Pilotprojekt. Das logistische Fach- und Führungspersonal der Streitkräftebasis, des Heeres und des Objektschutzbataillons der Luftwaffe übt bereits regelmäßig in Handlungstrainings im Logistischen Übungszentrum. Für die Luftwaffenlogistiker, die für den Einsatz in Jordanien geplant sind, war dieser Workshop eine Premiere. „Logistik funktioniert nur im Team“, wissen sowohl Kramer als auch Lekowski.

Zwei Soldaten verladen Materialkisten während der Mission „Counter Daesh“ in Al-Asrak, Jordanien.

Materialkisten kommen in Al-Asrak an. Der Nachweis und die vorab dezentrale Beschaffung des Materials erfordern einen routinierten Umgang mit dem Nachweissystem SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien. In sogenannten Lagen wird das im LogÜbZ trainiert.

Bundeswehr/Stefan Thomas

Neben der fachlichen Vorbereitung sollen die Soldatinnen und Soldaten sich vor ihrem Einsatz im Team kennenlernen. „Im Logistischen Übungszentrum findet Übung in einer unglaublichen Qualität statt. Parallel wird der Zusammenhalt gestärkt.“ begründet er die Entscheidung, die Übungsumgebung an der Logistikschule der Bundeswehr zu nutzen. „Wir möchten den Soldatinnen und Soldaten Raum für Fragen, Handlungskompetenz und Grundlagen für den Einsatz mitgeben“, erklärt Oberst Kramer. „Wir hoffen, dass wir dieses Training etablieren und zukünftig zweimal im Jahr anbieten können“, ergänzt Oberstleutnant Lekowski.

Die Einsatzkräfte der Luftwaffe

Eine Soldatin sitzt an einem Tisch in einer Ausbildungshalle und blättert in ihren Trainingsunterlagen.

Hauptmann Carolin Striebe fühlt sich auf ihren ersten Auslandseinsatz gut vorbereitet. Sie lernte während des Workshops einige wichtige Kontaktpersonen kennen.

Bundeswehr/Kathleen Riediger

Die Luftwaffe operiert aus dem Camp Sonic in Al Asrak, Jordanien heraus. Von dort aus unterstützen insbesondere die logistischen Kräfte der Luftwaffe den Bundeswehreinsatz Counter Daesh: Versorgung der Truppe mit Material, Betriebsstoffen und Marketenderwaren. Hauptmann Caroline Striebe ist für Aussonderungen und Verwertungen in der Abteilung Einsatz des Logistikkommandos der Bundeswehr in Erfurt verantwortlich. Ab Januar wird sie als Nachschub- und Transportzugführerin in Jordanien eingesetzt werden – ihr erster Einsatz. „In Jordanien werde ich den Teilbereich führen, der den Flughafen vor Ort versorgt“, erzählt sie. Neben dem ankommenden und zu verteilenden Material wird sie die Betriebsstoffversorgung auf dem Flughafen verantworten und das Einsatzkontingent mit Munition versorgen. „Der Workshop hat mir sehr geholfen, weil ich die Vorgänger meines Kontingents und die Kollegen in den zuständigen Kommandos kennenlernen durfte“, freut sich Striebe.

Stabsunteroffizier Stephan Winkler verlegt bereits im November als Materialbewirtschafter in den Einsatz. „Mir ist das Kennenlernen der Leute, die dann neben und mit mir arbeiten, wichtig. Das nimmt mir, einem Einsatzfrischling, ein bisschen die Angst“, gibt er zu.

Besonderheit A400M

Das Transportflugzeug Airbus A400M steht auf der Air Base in Al-Asrak (Jordanien) bei der Mission Counter Daesh.

Die Betriebsstoffe für das Flugzeug A400M werden in SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien gebucht, die Ersatz- und Austauschteile sind dort nicht aufgeführt. Die Lieferung solcher Teile kann dann durchaus eine logistische Herausforderung sein. Der Workshop bringt Licht ins Dunkel.

Bundeswehr

Die Luftwaffe führt mit dem Airbus A400M im Einsatz vor allem Betankungsmissionen durch. Die Besonderheiten in der Materialbewirtschaftung des A400M kennt Hauptfeldwebel Jennifer Engelbrecht gut. Als Materialdispositionsfeldwebel in der Heimat des Airbus, dem Luftwaffentransportgeschwader 62 in Wunstorf, bewirtschaftet sie diesen. „Wir nutzen für die Nachweisführung ein anderes System als SASPFStandard-Anwendungs-Software-Produkt-Familien“, erklärt die 33-Jährige diese Herausforderung für die Logistiker im Einsatz. In Wunstorf arbeitet sie an der Schnittstelle beider Systeme. Während des Workshops erklärt sie ihren Kameradinnen und Kameraden, wie der A400M bewirtschaftet wird. Sie gibt Tipps, wie Herausforderungen im Einsatz gemeistert werden können. Engelbrecht ist zum ersten Mal im Logistischen Übungszentrum und sich sicher: „Bevor ich in meinen nächsten Einsatz verlege, komme ich zur Übung hierher.“ Auf längere Sicht soll logistisches Fach- und Führungspersonal für den Einsatz im Logistischen Übungszentrum der Logistikschule der Bundeswehr als zentraler Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis ausgebildet werden.

von Kathleen Riediger  E-Mail schreiben

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