Bundeswehr hilft USUnited States-Militär in Ramstein
Bundeswehr hilft USUnited States-Militär in Ramstein
- Datum:
- Ort:
- Ramstein
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Über 34.000 evakuierte und zu schützende Personen aus Kabul, Afghanistan, werden seit Ende August auf einem Rollfeld der USUnited States Air Base in Ramstein beherbergt. Wo normalerweise Militärflugzeuge starten und landen, wurde eine Zeltstadt errichtet. Dabei half die Bundeswehr dem USUnited States-Militär vor Ort mit „Host Nation Support“ (HNSHost Nation Support).
Die USUnited States-Armee hat am 18. August 2021 über 34.000 zu schützende Personen aus Kabul, Afghanistan, nach Deutschland ausgeflogen. Damit die Evakuierten in Ramstein gut untergebracht und mit allem versorgt werden konnten, brauchte das USUnited States-Militär Unterstützung durch das Gastgeberland. Denn eine USUnited States Air Base ist nicht ausgelegt für die Rundum-Versorgung so vieler Menschen. Wenn verbündete Streitkräfte aus EUEuropäische Union und NATONorth Atlantic Treaty Organization in Deutschland zivile oder militärische Unterstützung benötigen, leistet die Bundeswehr sogenannten Host Nation Support (HNSHost Nation Support). Das bedeutet, sie übernimmt als Gastgeber die Planung und Umsetzung von Hilfsmaßnahmen. Die Verantwortung für die Durchführung solcher Maßnahmen trägt die Streitkräftebasis, geführt vom Nationalen Territorialen Befehlshaber.
Beim HNSHost Nation Support in Ramstein musste schnell eine Zeltstadt aufgebaut werden, um die Evakuierten unterzubringen. Das war auf dem Rollfeld des Militärflughafens eine logistische Herausforderung. Auf der Air Base ist auch das deutsche Verbindungskommando der Luftwaffe unter der Leitung von Oberst Johannes Rudolf stationiert. Er schickte ansässige deutsche Soldatinnen und Soldaten als erste Hilfe und diese arbeiteten Hand in Hand mit den USUnited States-Streitkräften. Neben der Versorgung mit Lebensmitteln, benötigten die Menschen Sachen des alltäglichen Lebens, denn sie konnten bei der Evakuierung so gut wie nichts mitnehmen. Die Soldatinnen und Soldaten versorgten die Menschen mit Essen und Trinken, gaben Schlafsäcke aus, verteilten Kleidung und Kinderspielzeug.
Oberstleutnant Nadar Samadi, Stellvertretender Leiter des Verbindungskommando Luftwaffe zur USUnited States-Airforce in Europe (Durchführungsauftrag), ist persischer Abstammung und koordiniert alle deutschen Einsatzkräfte vor Ort. Er spricht die Alltagssprache Farsi-Dari und kann sich daher gut mit den Evakuierten verständigen. „Es ist keine leichte Aufgabe, denn die Menschen im Camp haben Schlimmes erlebt. Aber ich kenne das aus eigener Erfahrung und kann mich gut in sie hineinversetzen“, sagt er. Eine weitere deutsche Soldatin spricht Dari, was eine große Hilfe ist, da die Hälfte der aus Kabul evakuierten Menschen weiblich ist. Auch für die Betreuung von allein reisenden Kindern wurden deutschen Soldatinnen angefordert.
Alltag im Camp
Die Zeltstadt in Ramstein ist in fünf verschiedene Bereiche aufgeteilt, wo die Menschen rundum betreut werden können, erklärt Samadi. Hier muss jeder durch, bevor es in die USA weitergeht. Nach der Ankunft durchlaufen die Evakuierten in einem ersten Schritt das sogenannte „Initial Processing“. Bei der Registrierung werden die Personalien und Daten aufgenommen. Anschließend werden die Menschen mit Essen, Trinken, Kleidung und allem Notwendigen versorgt. Bei der Verteilung der Unterkünfte wird darauf geachtet, dass Familien zusammenbleiben und allein Reisende sinnvoll mit anderen Evakuierten untergebracht werden. Dabei wird geschaut, wer sich eventuell bereits kennt (zum Beispiel Arbeitskollegen oder Nachbarn), ob sie aus der gleichen Region stammen oder den gleichen Dialekt sprechen. Im letzten Schritt werden die evakuierten Menschen auf ihre Ausreise vorbereitet.
Für die eingesetzten deutschen Soldatinnen und Soldaten bedeutet dies Zwölf-Stunden-Schichten und rund um die Uhr arbeiten. Die Einsatzkräfte helfen, wo sie gebraucht werden: Sie geben Essen und Getränke aus und unterstützen die amerikanischen Kräfte im Camp. Die kleinen Kinder dort freuen sich riesig, wenn die Soldaten mit ihnen in den Dienstpausen Fußball spielen. Es ist viel zu tun, bis die aus Kabul evakuierten Menschen am Ende ausgeschleust und in ein neues Leben ausgeflogen werden können.
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