Feierliches Gelöbnis in der Zeitenwende
Feierliches Gelöbnis in der Zeitenwende
- Datum:
- Ort:
- Osterholz-Scharmbeck
- Lesedauer:
- 3 MIN
Bei einem feierlichen Appell haben die Teilnehmenden der 24. Veranstaltung zur Information in der Streitkräftebasis ihr Gelöbnis abgelegt. Eine bewusste Entscheidung in einer besonderen Zeit.
„Ich gelobe, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, so kam es bei einem feierlichen Gelöbnis den siebzehn Teilnehmenden der 24. Dienstlichen Veranstaltung zur Information in der Streitkräftebasis, kurz: InfoDVag, ganz bewusst über die Lippen. Sie haben sich für eine Woche im Dienst in der Bundeswehr entschieden. Im normalen Leben sind sie zivile Führungskräfte in Unternehmen oder Behörden, politische Mandatstragende, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Gesellschaft. Sie alle wollen in der einwöchigen Informationswehrübung erleben, was es heißt, Soldatin oder Soldat zu sein. Nach ihrem Eid, ernannte sie der Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr temporär zur oder zum Oberleutnant der Reserve bzw. Oberleutnant zur See der Reserve ernannt. „Ihre“ InfoDVag verbrachten die siebzehn an der Logistikschule der Bundeswehr, der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik der Streitkräftebasis.
Entscheidung und Bekenntnis
„Sie leisten ein Gelöbnis in einer Zeit, in der der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist. In einer Zeit, die aufgewühlter und unruhiger kaum sein kann“, so begrüßte Brigadegeneral Boris Nannt, Kommandeur der Logistikschule, die Teilnehmenden. Politische Kultur und freiheitliche Ordnung seien stabil, dürften jedoch nicht als selbstverständlich erachtet werden. Diese hohen Güter müssten immer wieder aufs Neue gepflegt werden. „Dazu braucht es in erster Linie Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen“, unterstrich Nannt. Es sei beachtlich, dass die Teilnehmenden der InfoDVag, mit ihrem Gelöbnis das Versprechen gäben, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.
Als Bürgermeister der Stadt Osterholz-Scharmbeck stimmte Torsten Rohde den Worten Nannts zu. „Das Berufsbild Soldatin und Soldat bündelt eine Vielzahl an Kompetenzen. Sie müssen ihre Einstellung stets überdenken“, so Rohde, der vor fünf Jahren selbst als Teilnehmer eine InfoDVag erlebt hatte. „Auf sie wartet eine informative und erlebnisreiche Woche, in der sie sicher das eine oder andere Mal über ihren Schatten springen müssen.“
Robe gegen Flecktarn
Corona, Naturkatastrophen oder internationale Konflikte. Die vielen Facetten der aktuellen Zeit konnte Silke B. nicht davon abhalten, an ihrer mittlerweile vierten InfoDVag teilzunehmen. „Meine erste Wehrübung beim Heer hat mich angefixt und so war ich dann auch bei Informationswehrübungen der Marine und Luftwaffe“, erzählt die 55-Jährige. Dann sei sie ganz schön traurig gewesen, weil sie dachte: „Das war es jetzt.“ Ein Kamerad habe ihr dann von der Streitkräftebasis erzählt und sie habe sich sofort beworben. Nun konnte die Oberstaatsanwältin ihre Robe für eine Woche an den Haken in der Generalstaatsanwaltschaft Berlin hängen und gegen das Flecktarn tauschen. Stolz stand sie beim feierlichen Gelöbnis neben ihren Kameradinnen und Kameraden.
Jeder ihrer vier Informationswehrübungen ist für B. gleich bedeutsam: „Es ist wichtig, Verantwortung zu übernehmen. Für die Gemeinschaft der Gesellschaft einzustehen“, stellt Frau Oberleutnant der Reserve B. fest. „Außerdem finde ich es immer wieder spannend, bei den jungen Soldatinnen und Soldaten die Begeisterung für das Gemeinsame zu erleben.“ Gemeinsam mit ihren Kameraden schnupperte sie eine Woche die logistische Luft der Streitkräftebasis: Als Soldatin inmitten einer Zeitenwende.
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