Streitkräftebasis

Mehr kompetenzorientierte Ausbildung statt nur Zuhören

Mehr kompetenzorientierte Ausbildung statt nur Zuhören

Datum:
Ort:
Osterholz-Scharmbeck
Lesedauer:
2 MIN

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Die Logistikschule wird zukünftig Schüler haben, die völlig andere Lernerfahrungen mitbringen als frühere Generationen, die überwiegend im passiven Frontalunterricht geschult wurden. Hieraus ergeben sich neue Anforderungen an die Schulungspläne, die es auf kompetenzorientierte Ausbildung anzupassen gilt.

Drei Menschen schauen auf das Schnittmodell eines Gasbrenners in der Ausbildung.

Die kompetenzorientierte Ausbildung fördert auch das Teilen von Wissen unter den Lehrgangsteilnehmern. Hier erklären sich Soldatinnen und Soldaten die mögliche Fehlfunktion eines Gasbrenners anhand eines Schnittmodells.

Bundeswehr/Brian Melzer

Unter Leitung des Sachgebietsleiters Fachausbildung, Oberstleutnant Christoph Freudenfeld, fand Anfang März 2021 an der Logistikschule der Bundeswehr der Workshop Kompetenzorientierte Ausbildung (KOA) statt. Diese Veranstaltung ist Teil des Projekts Modernes Lernen. 14 Hörsaalleiter kamen zusammen, um eigene Schulungsthemen auf KOA zu überprüfen und umzugestalten. Alle Teilnehmer sind gespannt, wie sie ihre Themen unter dem Aspekt „Learning by Doing“ neu aufstellen können. Vereinfacht ausgedrückt kann man „Kompetenzen“ mit Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen beschreiben. Da aber neben dem Wissen und Können auch die Bereitschaft gehört, das Gelernte anzuwenden, nimmt auch die Motivation einen hohen Stellenwert in der Betrachtung ein.

Neues Lernen ändert die Anforderungen

Diverse Schreibmaterialien auf einem Tisch

Kreide und Schwamm gehören der Vergangenheit an. So sieht das heutige Handwerkszeug der KOA-Ausbilder aus.

Bundeswehr/Petra Reiter

Auf genau diese Punkte wies auch der Schulkommandeur, Brigadegeneral Boris Nannt, zu Beginn dieser Veranstaltung hin: „Aktivierender Unterricht durch KOA ist kein Schlagwort, sondern neben Wissensmanagement und Digitalisierung eine der drei Säulen des modernen Lernens. Zudem werden wir zukünftig an der Logistikschule Schülerinnen und Schüler haben, die nicht zuletzt durch die aktuelle Pandemiesituation eine völlig andere Lernerfahrung mitbringen, als frühere Generationen, die noch ausschließlich im passiven Frontalunterricht geschult wurden.”

Die Teilnehmer sind daher aufgefordert, eigene Themen mitzubringen, die dann im Laufe des Workshops unter anderem in Gruppenarbeit auf die Anforderungen der KOA analysiert und umgestellt werden. Ziel ist nicht, KOA im Workshop zu praktizieren, sondern die Schulungspläne auf KOA anzupassen. Mehr Learning by Doing als nur zuhören. Das heißt natürlich auch, die zukünftigen Lehrgangsteilnehmenden der Logistikschule der Bundeswehr lernen aktiv das Umstellen der Pläne.

Erfahrungen belegen den Erfolg

Zwei Gäste der Veranstaltung, Oberstleutnant Ann-Katrin Tielken und Hauptmann Patrick Gehlich, beide Hörsaalleiter an der Logistikschule, haben bereits 2016 und 2019 an KOA teilgenommen und in ihren Lehrgängen inzwischen umgesetzt. Sie berichteten über ihre positiven Erfahrungen mit dieser Methode. Gehlichs wichtigster Aspekt: „Dinge neu denken und sich kreativ in die Ausbildung einbringen“. Tielken wies auf die Scheu vieler Schulungsteilnehmer hin, sich aktiv einzubringen, statt sich nur „beschallen“ zu lassen. Beide waren überzeugt, dass KOA der richtige Weg ist, zukünftige Schulungen noch effizienter zu gestalten und wünschten allen Workshopteilnehmenden viel Spaß bei der „aktiven“ Erarbeitung ihrer KOA-Konzepte.

Sechs Soldaten stehen vor einem Zug

Feldwebelanwärter in Verantwortung: Während einer Verladeübung übernehmen sie jetzt schon eine Führungsrolle.

Bundeswehr/Brian Melzer
Zwei Soldaten gucken ein Maschinenteil eines Rades an

Die Problemlösung in der Praxis festigt die gelernte Theorie nachhaltig. Hier lösen zwei Soldaten das Laufrad an einem sogenannten Flat Rack.

Bundeswehr/Brian Melzer

Zivile Unterstützung

Unterstützt wird dieser Teil des Projekts Modernes Lernen von der Firma SZENARIS GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung aus Bremen, die auf ganzheitliche Konzepte der Wissens- und Kompetenzentwicklung spezialisiert ist. SZENARIS hat bereits mehrere Ausbildungsprojekte bei der Bundeswehr betreut. Dr. Uwe Katzky und Dr. Tim Stadie werden das Projekt die nächsten drei Jahre begleiten. Beide sind mit den Abläufen der Bundeswehr bestens vertraut. Dr. Katzky ist Fregattenkapitän der Reserve und Dr. Stadie hat längere Zeit an der Universität der Bundeswehr in München gearbeitet.

von Brian Melzer  E-Mail schreiben

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