Herr General, gibt es neue Entwicklungen?
Seit dem 8. August sind Corona-Tests für Einreisende aus Risikogebieten verpflichtend. Deswegen wurden an den Flughäfen, aber auch an den Bahnhöfen, Teststationen eingerichtet. Die Durchführung dieser Testungen an Flughäfen oder Bahnhöfen bindet vor allem Personal. Hier zahlte es sich für uns aus, dass wir in engem Kontakt zu den Ansprechpartnern vor Ort stehen und schnell handeln konnten: In Berlin haben wir Soldatinnen und Soldaten an den Flughäfen, am ZOBZentraler Omnibusbahnhof sowie am Hauptbahnhof eingesetzt, die bei den Testungen unterstützen. Aktuell sind 318 Soldatinnen und Soldaten in der Amtshilfe für Reiserückkehrer aktiv. Seit Montag sind drei Hilfeleistungen angelaufen in Vorpommern-Greifswald, Esslingen und Berlin Reinickendorf mit der Unterstützung von rund 50 Soldaten. Weitere werden sicher noch folgen. Wir stehen bereit.
Können Sie uns Beispiele für die Unterstützung nennen?
In Mecklenburg-Vorpommern unterstützen seit Dienstag Soldaten den Betrieb eines Testzentrums im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Ziel ist es Reiserückkehrer von den Grenzübergängen zu Polen zu testen. Die Bundeswehr unterstützt dabei mit zehn Soldatinnen und Soldaten, davon fünf Angehörige des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Es werden bis zu 1000 Testungen pro Tag vorgenommen. In diesen Tagen begann auch eine Amtshilfe im Gesundheitsamt Berlin Reinickendorf. Hier unterstützen zehn Soldatinnen und Soldaten bei der Erfassung und Sortierung der Aussteigekarten von Flugpassagieren.
Was bedeutet das für die zukünftige Kräfteplanung?
Bis heute sind bereits aus elf Bundesländern Amtshilfeersuchen im Zusammenhang mit Reiserückkehrern gestellt worden, welche sich entweder schon in der Durchführung befinden, demnächst beginnen oder derzeit bearbeitet werden. Wir beobachten die Lage weiter und halten Soldatinnen und Soldaten bereit, um zielgerichtet, immer schnell, und wenn nötig auch kurzfristig, unterstützen zu können. Gleichzeitig achten wir darauf, unsere eigenen Kräfte keinem erhöhten Risiko auszusetzen. Eigenschutz ist wichtig – für uns alle. Nur so sind wir durchhaltefähig und können es auch bleiben. Denn: Die Pandemie ist ein Marathon und im Moment kennen wir die Distanz noch nicht.